«Waldgrotte» sucht Pächter
27.06.2025 Bezirk Sissach, Baselbiet, Gastronomie, BuusGeschwister Gschwind geben die Ausflugsbeiz ab
Die Schwestern Anja und Jasmin Gschwind verabschieden sich Ende August als Betreiberinnen der «Waldgrotte» in Buus. Nach vier Jahren wollen sie sich beruflich und privat neu orientieren – und suchen eine Nachfolge für ...
Geschwister Gschwind geben die Ausflugsbeiz ab
Die Schwestern Anja und Jasmin Gschwind verabschieden sich Ende August als Betreiberinnen der «Waldgrotte» in Buus. Nach vier Jahren wollen sie sich beruflich und privat neu orientieren – und suchen eine Nachfolge für das Restaurant.
Melanie Frei
Nach einer intensiven Phase des Restaurantbetriebs ziehen sich Anja und Jasmin Gschwind aus der Buusner «Waldgrotte» zurück. Die beiden Schwestern haben das beliebte Ausflugslokal in den vergangenen vier Jahren mit viel Herzblut geführt – «nun ist es Zeit für einen neuen Abschnitt», sagen sie.
Als Peter Staub die «Waldgrotte» im Jahr 2021 an seine Töchter übergab, war der Plan: ausprobieren, ob es passt. «Ich und meine Schwester hatten keine Berufserfahrung in der Gastronomie», sagt Anja Gschwind. Sie habe früher gelegentlich im Service mitgeholfen, mehr nicht. «Aber wir wollten es wagen und schauen, wie es läuft – und vor allem, wie es sich für uns anfühlt.»
Vier Jahre später blicken die beiden auf das Geschehene zurück. Vieles lief gut – der Zuspruch der Gäste, die schöne Atmosphäre, ein treuer Kundenstamm und ein kulinarisches Konzept, das auch Vegetarierinnen und Veganerinnen ansprach. Einige Speisen seien untrennbar mit der «Waldgrotte» verbunden, wie Anja Gschwind sagt.
Doch der Betrieb forderte seinen Preis: «Wir haben gemerkt, dass unsere persönlichen Lebensziele nicht mehr mit dem Restaurant vereinbar sind», sagt Anja Gschwind. Sie beginnt im Spätsommer das Studium zur Lehrerin. Jasmin möchte mehr Zeit für ihre Familie – ihr Mann habe sich selbstständig gemacht, zwei kleine Kinder fordern Aufmerksamkeit. Wenn die Familie am Wochenende zu Hause sei, arbeite sie im Restaurant – das passe für sie als Familie nicht mehr, zitiert Anja Gschwind ihre Schwester.
Keine leichte Entscheidung
Die «Waldgrotte» abzugeben, fällt den Schwestern nicht leicht. «Wir hängen beide daran. Es ist ein Ort, den wir mit viel Liebe gestaltet haben», sagt Anja Gschwind.
Am 31. August wird die «Waldgrotte» zum letzten Mal unter der Leitung der Schwestern geöffnet sein. Bereits jetzt läuft die Suche nach einer Nachfolge, die unkompliziert und familiär sein soll und ein Herz für Tiere und Kulinarik hat. «Am liebsten wäre uns jemand, der das Restaurant im gleichen Geist weiterführt: mit einer Küche, die für alle Ernährungsformen offen ist, kinderfreundlich und im Einklang mit dem Tierpark», so Gschwind.
Der Tierpark bleibt übrigens geöffnet: Darin finden sich Poitou-Esel und Wollschweine, aber auch bunte Papageien, Pfauen, Hühner, Enten, Gänse, Ziegen, Hirsche, Lamas, Hasen und immer wieder temporäre Gäste. Im gossen Teich schwimmen Kois. Die Tier- und Parkpflege liegt in den Händen eines kompetenten Teams, das sich immer wieder erneuert.
Die «Waldgrotte» bleibt im Besitz der Schwestern. Sie suchen auf den gängigen Plattformen nach einem Pächter oder einer Pächterin. Erste Interessierte hätten das Lokal bereits besichtigt, entschieden sei noch nichts.
In den vergangenen Jahren haben die Schwestern meist vier Tage pro Woche in der «Waldgrotte» verbracht – zusammen mit dem langjährigen Koch, mit dem sie nun schweren Herzens die Zusammenarbeit beenden müssen. «Wir haben immer gute Rückmeldungen zum Essen bekommen. Es ist schade, aber wir konnten ihm keine Perspektive mehr bieten», so die angehende Lehrerin. Unterstützt wurden sie im Service von Studierenden.
Feste seien regelmässig ausgebucht gewesen, und das Potenzial für das Lokal sei noch lange nicht ausgeschöpft. «Mit jemandem, der sich mit ganzer Kraft engagiert, lässt sich aus der ‹Waldgrotte› noch viel mehr herausholen», sind sich die Schwestern sicher.
Trotz aller Wehmut ist der Entschluss, loszulassen, auch eine Erleichterung. «Wir haben schon häufig darüber gesprochen. Jetzt, wo die Entscheidung definitiv gefallen ist, fühlt es sich richtig an – auch wenn es weh tut.»
Ein Kapitel endet – das nächste darf beginnen. Die «Waldgrotte» wartet nun auf Wirtsleute, die bereit sind, hier ihre eigene Geschichte zu schreiben.