Ums Baselbiet in sieben Tagen
29.07.2025 Baselbiet, Sport, Baselbiet, RegionFerien-Wanderung über rund 280 Kilometer längs der Kantonsgrenze
Sie waren sieben Tage unterwegs und legten täglich im Durchschnitt 35 Kilometer zurück: David und Anna haben vergangene Woche von Sonntag bis Samstag die Kantonsgrenzen des Baselbiets abgewandert. Sie ...
Ferien-Wanderung über rund 280 Kilometer längs der Kantonsgrenze
Sie waren sieben Tage unterwegs und legten täglich im Durchschnitt 35 Kilometer zurück: David und Anna haben vergangene Woche von Sonntag bis Samstag die Kantonsgrenzen des Baselbiets abgewandert. Sie zeigen sich mit dem Erlebten und ihrer Fitness sehr zufrieden.
André Frauchiger
David und Anna, 28 und 25 Jahre alt, warten gut gelaunt auf dem Bänkli des Dorfladens von Liesberg auf den Berichterstatter der «Volksstimme». Sie winken vergnügt. Ja, sie sind es, die auf Wanderschaft sind, um die Baselbieter Kantonsgrenzen in sieben Tagen abzuschreiten.
Es ist Freitag, fünf Tage sind bereits vergangen, seit sie am Sonntag zuvor auf der Birsbrücke in Birsfelden, an der Kantonsgrenze im Einmündungsbereich der Birs in den Rhein, losmarschiert sind. Ausgerüstet mit je einem grossen Rucksack, mit dem Nötigsten für eine Woche im Gepäck. Nein, nicht mit Sack und Pack, sie haben kein Zelt dabei. Und auch nur so viele Lebensmittel, wie sie fürs tägliche Picknick benötigen. Mehrfach verpflegen sie sich auch in Restaurants.
Start am Rhein
Wie sind David, der Betriebsökonom aus Basel, und Anna, die Lehrerin aus Bubendorf – ihre Nachnamen möchten sie in der Zeitung nicht lesen –, darauf gekommen, zusammen die Kantonsgrenze abzuwandern? Die Idee sei ihnen auf einem Spaziergang auf den Schleifenberg ob Liestal gekommen, erklären die beiden. Der Plan, eine Woche Ferien mit Wandern durch die hiesige Landschaft und Ortschaften zu machen, habe sie nach dem tollen Ausblick vom Schleifenberg ins Baselbiet nicht mehr losgelassen. Darum hätten sie die Grenzwanderung in die Tat umgesetzt.
Am ersten Wandertag am Sonntag führte die Route von der Birsbrücke in Birsfelden zunächst rheinaufwärts und dann nach Maisprach, am zweiten Tag bis nach Zeglingen und am dritten Tag auf die Wasserfallen ob Reigoldswil. Am vierten Tag führte die Route nach Liestal, am fünften Tag nach Wahlen bei Laufen. Der sechste Tag war der Route nach Mariastein gewidmet, mit Zwischenhalt in Liesberg für das Gespräch mit der «Volksstimme». Am siebten Tag, am Samstag, ging es dann zurück zum Ausgangspunkt Birsfelden. Alle Grenzgemeinden des Kantons Baselland wurden auf den sieben Tagesetappen abgewandert. Wenn immer möglich, bewegten sich David und Anna ziemlich exakt der Kantonsgrenze entlang.
Die Nächte verbrachten die beiden unterschiedlich. Die erste Nacht schliefen sie unter dem Vordach des Turms auf dem Sonnenberg, die zweite im Stroh bei einem Bauern in Zeglingen. Die folgenden Nächte im Berggasthaus auf der Wasserfallen, in Waldhütten und im Klosterhotel Mariastein. Anna und David schliefen somit nur zwei Nächte in einem richtigen Bett, ansonsten in ihren Schlafsäcken. Auch wenn der Schlaf einmal nicht der beste war, so habe am Morgen die Freude auf einen neuen Tag voller Erlebnisse in den Dörfern und in der freien Natur immer überwogen.
Häufig keine Beiz mehr im Dorf
Wie haben die Menschen auf ihre Wanderung, auf ihr Erscheinen reagiert? Sind Anna und David überall freundlich aufgenommen worden? Was hat sie besonders beeindruckt? Ja, es brauche schon etwas Flexibilität, um abends ein Dach über dem Kopf zu haben, meint Anna, die gleichzeitig bedauert, dass vielerorts kein Restaurant mehr existiert. Die Bevölkerung sei ihnen generell sehr freundlich begegnet, finden beide. Und die Baselbieter Landschaft sei sehr beeindruckend.
Dass der Basler Radiosender Basilisk die beiden Wandernden publizistisch begleitet hat, bekamen David und Anna beim Gespräch mit der «Volksstimme» in Liesberg zu spüren: Eine Frau näherte sich mit ihrem Hund, spitzte beim Vorbeigehen ihre Ohren und kam dann zurück um mitzuteilen, dass sie ein Interview mit den beiden im Radio gehört habe. David und Anna zeigten sich überrascht und sehr erfreut über diese Begegnung.
Auf ihrer siebentägigen Wanderung haben die beiden insgesamt rund 280 Kilometer zurückgelegt – aufgrund der Topografie deutlich mehr als die 231 Kilometer Gesamtlänge der Baselbieter Kantonsgrenze. Abends und zum Teil auch noch morgens seien sie müde gewesen, es gab Muskelverspannungen, die überwunden werden mussten. Anna und David nahmen es aber sportlich und gelassen. Ein grosser Vorteil: Sie sind das Wandern seit ihrer Jungscharzeit gewohnt.
«Wir haben grosse Freude an unserer Wochenwanderung im Baselbiet», erklärt David zum Abschied nach dem Gespräch in Liesberg – und Hand in Hand gehen die beiden in Richtung Mariastein.