Grosse Unterschiede im Besitzstand-Median in den Gemeinden
Der «typische» Steuerpflichtige in Hemmiken hat nach Abzug der Schulden mehr Vermögen als jeder andere «typische» Steuerzahler im Oberbaselbiet. Das zeigt die Karte des Median-Reinvermögens des ...
Grosse Unterschiede im Besitzstand-Median in den Gemeinden
Der «typische» Steuerpflichtige in Hemmiken hat nach Abzug der Schulden mehr Vermögen als jeder andere «typische» Steuerzahler im Oberbaselbiet. Das zeigt die Karte des Median-Reinvermögens des Statistischen Amtes.
(In einer ersten Version dieses Artikels wurde fälschlicherweise der Steuerfreibetrag auf das Vermögen aufgerechnet – das ist falsch. Das «Reinvermögen» ist das effektive Vermögen nach Abzug von Schulden und Hypotheken.)
Peter Sennhauser
Knapp 40 000 Franken Reinvermögen besitzt der «typische» Hemmiker Haushalt. Die Hälfte der Steuerpflichtigen in Waldenburg besitzt ein Zehntel davon oder weniger, nämlich 3700 Franken.
Diese Aussagen müssen mit grösster Vorsicht genossen werden. Denn der Medianwert ist eine Art Durchschnitt unter Ausschluss der «Ausreisser» einer Reihe. Man erhält ihn, in dem man alle Werte der Grösse nach ordnet und genau den mittleren Wert bestimmt. So spielen bei dieser Bestimmungsmethode Extreme an den Enden der Zahlenreihe keine Rolle. Anders gesagt: Die Hälfte der Hemmiker Steuerpflichtigen besitzt 40 000 Franken Reinvermögen oder mehr; die andere Hälfte besitzt weniger. Der Median zeigt eine Tendenz: Bei sehr vielen vermögenden Steuerpflichtigen wird der Median höher liegen als bei einer Mehrheit an Haushalten ohne Vermögen. Die erfreuliche Nachricht: Gemäss Auskunft des Statistischen Amtes ist das Median-Reinvermögen im Kanton von 17 200 Franken im Jahr 2013 auf 21 600 Franken im Jahr 2022 gestiegen.
Sonne bringt Vermögen
Neben dem Ausreisser Hemmiken gehören Wittinsburg, Seltisberg und Arboldswil zur Oberbaselbieter Gruppe der Gemeinden mit einem Median-Reinvermögen von mehr als 30 000 Franken. Im ganzen Kanton sind es insgesamt 11 Gemeinden, jene 7 im Unterbaselbiet liegen alle im «Speckgürtel» rund um das Gebiet des Stadtkantons. Mit 51 000 Franken führt Arlesheim die Rangliste mit grossem Abstand an. All diese Angaben sind der eben veröffentlichten interaktiven Karte des Amts für Statistik zu den Steuern im Baselbiet zu entnehmen.
Auf der Karte ist zu sehen, dass die «typischen» Baselbieter Steuerzahlenden rund 20 000 Franken Vermögen besitzen. Bezogen auf die geografische Lage zeigt sich, wie zu erwarten, dass die stadtnahen Gemeinden einen höheren Vermögensmedian haben als die Landgemeinden. Allerdings deuten die eingangs aufgeführten Dörfer zusammen mit den übrigen, die über 20 000 liegen, an, dass sonnige Lagen Vermögen anziehen: Die «Speckschwarte» des Oberbaselbiets zieht sich von Maisprach (28 300) über Buus (20 300), Hemmiken (39 300) und Ormalingen (24 800), Rothenfluh (25 800), Wenslingen (21 300) und Zeglingen (24 400) nach Rünenberg (28 100). Neben Sissach (28 400) zeigen weitere Sonnenstuben hohe Werte: Ramlinsburg (20 700), Lampenberg (25 800), Arboldswil (32 700), Titterten (21 000) und Lauwil (20 700). Am Ende der Tabelle platziert sich das bereits erwähnte, nicht ganz so sonnige Waldenburg mit 3700 Franken.