HC Mühlethurnen – EHC Zunzgen-Sissach 3:2 (1:1; 2:0; 0:1)
Der HC Mühlethurnen landet ausgerechnet gegen Leader Zunzgen-Sissach seinen erst zweiten Sieg in dieser Saison. Damit verlieren die Oberbaselbieter die Spitzenposition wieder an Bern 96.
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HC Mühlethurnen – EHC Zunzgen-Sissach 3:2 (1:1; 2:0; 0:1)
Der HC Mühlethurnen landet ausgerechnet gegen Leader Zunzgen-Sissach seinen erst zweiten Sieg in dieser Saison. Damit verlieren die Oberbaselbieter die Spitzenposition wieder an Bern 96.
Sebastian Wirz
Der EHC Zunzgen-Sissach kristallisiert sich in der Hälfte der Regular Season immer mehr als das defensive Bollwerk der Zentralschweizer 2. Liga heraus. Nur gerade 12 Gegentore hat das Team in 8 Spielen kassiert, also 1,5 pro Partie. Keine Sorgen also für Headcoach Lukas Kamber und die Assistenten Pascal Müller sowie Patrick Klassnitz? Nein. Denn wenn die Oberbaselbieter drei Gegentore zuliessen, was zweimal vorgekommen ist, haben sie die Spiele jeweils verloren. Dies trifft auch auf das Gastspiel beim HC Mühlethurnen am vergangenen Samstag zu: Die Mühlethurner siegten mit 3:2, was bedeutet, dass ZS die Spitzenposition in der Tabelle wieder an Bern 96 abtreten muss.
«Wir müssten den Sieg eigentlich noch heimholen», sagt Klassnitz auf Nachfrage. «Wir haben zahlreiche Chancen, treffen Pfosten und Latte, aber machen vor allem im zweiten Drittel zu wenig Verkehr vor dem gegnerischen Tor.» Auf den ersten Rückstand nach 15 Minuten konnte das Team dank eines Treffers von Remo Müller kurz vor der ersten Pausensirene noch reagieren. Nach zwei Gegentreffern im Mitteldrittel war Rony Spreyermanns Powerplay-Tor in der 49. Minute aber zu wenig für einen Punktgewinn für die Oberbaselbieter.
Für Klassnitz ist das Spiel beispielhaft für die Probleme von ZS in dieser Saison: «Gegen passiv spielende Gegner haben wir Mühe, zu guten Chancen zu kommen.» Das Kader ist gespickt mit kreativen Angreifern, die in der 2. Liga und darüber schon unzählige Tore erzielt haben. Wenn der Gegner mitspielt, ist diese Kreativität auf dem Eis auch zu sehen und das Sissacher Spiel schön anzuschauen. Doch: «Wenn das Spielerische nicht mehr ausreicht, muss man vors Tor, muss dort die Cross-Checks einstecken und die Tore erzwingen», sagt Klassnitz.
«Weniger Konter zugelassen»
Abgesehen davon versprüht der Trainerneuling nach der halben Qualifikation viel Freude. Beim Coaching sei eine Art versteckte Passion zum Vorschein gekommen und er bereue es keine Sekunde, Lukas Kamber für den Job zugesagt zu haben. «Die Aufgabe gibt definitiv mehr Energie zurück, als sie raubt.» Klassnitz ist als ehemaliger NLB- und 1.-Liga-Verteidiger primär für die Defensive zuständig und erfreut darüber, was er von seinem Team sieht: «Vom Forechecking vorne bis zur Arbeit in der eigenen Zone machen die Spieler einen sehr guten Job», sagt er. Anfänglich hätte ZS noch zu viele Konter zugelassen. Seit einige Korrekturen vorgenommen worden seien, liesse ZS nur noch sehr wenige Chancen zu.
Trotz der zweiten Niederlage darf ZS auf dem 2. Rang optimistisch auf die zweite Hälfte der Regular Season blicken und mit den Play-offs planen. Offensive Lösungen gegen passiv verteidigende Gegner müssen dennoch her – oder ein noch dichteres defensives Bollwerk.
TELEGRAMM
HC Mühlethurnen – EHC Zunzgen-Sissach 3:2 (1:1; 2:0; 0:1). Eisbahn: Sagibach, Wichtrach. Zuschauer: 67. Schiedsrichter: Hirschi, Megert. Tore: 15. Lingeri (Joch, Bracher) 1:0; 20. R. Müller (Lanz, Bertschy) 1:1; 22. Joss (Hauser) 2:1; 32. Gäumann 3:1; 49. Spreyermann (Dietrich/Ausschluss Rauch) 3:2. Strafen: 8-mal 2 Minuten gegen Mühlethurnen, 4-mal 2 Minuten gegen ZS.
Zunzgen-Sissach: Gass; V. Di Biase, Lenz; Gfeller, Dietrich; Gusset, Dörig; Bertschy, R. Müller, Lanz; Dintheer, Seiler, Hunziker; M. Di Biase, Gyger, Spreyermann; D. Müller, B. Schneider.