Strom und Spannung – Netzelektriker erleben
14.11.2025 Bezirk Liestal, BaselbietZukunftstag bei der Elektra Baselland
Jedes Jahr am zweiten Donnerstag im November können Mädchen und Knaben im Rahmen des Zukunftstags einen Beruf entdecken. Diese Gelegenheit nutzte die EBL und lud Jugendliche ein, um den Beruf des Netzelektrikers kennenzulernen.
...Zukunftstag bei der Elektra Baselland
Jedes Jahr am zweiten Donnerstag im November können Mädchen und Knaben im Rahmen des Zukunftstags einen Beruf entdecken. Diese Gelegenheit nutzte die EBL und lud Jugendliche ein, um den Beruf des Netzelektrikers kennenzulernen.
Carolina Mazacek
Gestern war auf dem Areal der Genossenschaft Elektra Baselland in Liestal mehr als nur das alltägliche Treiben zu beobachten: Rund 30 Kinder, welche die Oberstufe besuchen, bekamen am Zukunftstag einen Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten der EBL und in die Arbeit eines Netzelektrikers.
«Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal Schüler, die nicht durch einen Kontakt über einen unserer Mitarbeiter zu uns gekommen sind», sagt Joëlle Burgy-Kälin, Leiterin Nachwuchsentwicklung, zur «Volksstimme». «Wir wollen unsere Sichtbarkeit stärken und uns auch für diejenigen öffnen, die keinen Bezug zur EBL haben», ergänzt Burgy.
Die EBL hat ihr Angebot auf der offiziellen Website «Nationaler Zukunftstag» veröffentlicht und somit die Teilnehmerzahl auf 30 Kinder erhöhen können, darunter sowohl Mädchen als auch Knaben. Früher seien nur halb so viele gekommen, wie Burgy sagt. Die Kinder erhielten einen Einblick in die Lehre in den Bereichen Netzelektrik, Informatik, Logistik, Geomatik und Kauffmann/Kauffrau.
Der Zukunftstag dient nicht nur dazu, seinen Traumberuf zu finden, sondern auch dazu, Geschlechterklischees aufzubrechen. So können Schülerinnen und Schüler das gesamte Spektrum möglicher Berufe ohne Vorurteile kennenlernen. Burgy, die seit diesem Frühling bei der EBL arbeitet, erzählte: «Bei früheren Arbeitgebern gab es im kaufmännischen Bereich einen Mädchenüberschuss, aber hier bei der EBL gibt es einen Männerüberschuss.»
Wie das Statistische Amt des Kantons angibt, sind die Anteile von Frauen und Männern, die eine Lehre in Wirtschaft und Verwaltung machen, ausgeglichen. Anders ist es in der Informatik, wo Frauen mit nur 7 Prozent vertreten sind, und im Gesundheitswesen, wo lediglich 16 Prozent der Auszubildenden Männer sind.
Männer interessieren sich mehr für technische Berufe, was auch bei der EBL der Fall ist. Dennoch versucht man, eine Balance zu finden, und dabei helfe der Zukunftstag, fügte Joëlle Burgy hinzu.
Die Kinder konnten am Morgen durch eine Schnitzeljagd die EBL kennenlernen. «Wir hatten eine sehr ambitionierte Siegergruppe, die sogar die Zeit vom Testlauf, den wir mit unseren Lernenden durchgeführt haben, unterboten hat», erzählte Joëlle Burgy stolz.
Arbeiten wie ein Netzelektriker
Am Vormittag lernten die Kinder an verschiedenen Posten jeweils die versierte Arbeit eines Netzelektrikers kennen. An einem Posten standen die Kinder mit Helm und Sicherung auf einer Hebebühne, um die Höhe zu erleben. Divora, ein anwesendes Mädchen, hatte schon Bedenken, als sie gesehen hat, wie hoch die Hebebühne ging. Aber für Lea war das kein Problem, denn sie ist schon ein paar Mal geklettert. «Für mich war das nichts Besonderes», erzählte sie, nachdem sie heil am Boden angekommen war.
An einem anderen Posten wurde mithilfe eines Krans eine grosse Bobine, eine Art Spule, aufgehoben und zu einer gekennzeichneten Stelle transportiert. Die Schülerinnen und Schüler wurden dabei jeweils von einem Mitarbeiter mit Tipps und Tricks unterstützt.
Am dritten Posten ging es um Schnelligkeit. Tim, der zurzeit sein drittes Lehrjahr als Netzelektriker bei der EBL absolviert, erklärte: «Wenn ein Kunde wegen Problemen im Netz anruft, muss es nicht unbedingt an den Sicherungen liegen. Ein Kabel könnte beschädigt sein.» Weiter führte er aus: «Dabei wird ein Kabel, an dessen Spitze sich eine Kamera befindet, durch eine Röhre, in der das Kabel liegt, gezogen, um nach Beschädigungen zu suchen.»
Gestern hatten die Kinder eine andere Aufgabe. Jeweils eine Zweiergruppe musste das Kabel mit der Kamera so schnell wie möglich durch ein Rohr voller Kurven schieben. Leichter gesagt als getan: Mit Tipps vom Lernenden Tim, das Kabel flach in das Rohr zu schieben, schafften manche Gruppen es in weniger als zwei Minuten.
Am Nachmittag erfuhren die Kinder mehr: Sei es, mit einem Elternteil, das bei der EBL arbeitet, unterwegs zu sein, oder in die Arbeit als Geomatiker oder Informatiker hineinzuschnuppern. Burgy zeigte sich zufrieden mit der Durchführung und sagte: «Ich bin glücklich, dass wir die Idee umsetzen konnten und sich viele angemeldet haben.»


