Stabwechsel bei der Elektra Sissach
04.06.2024 Bezirk Sissach, Energie/Umwelt, Gemeinden, SissachAuf Christine Brogli folgt Martin Häberli
Die nach wie vor ansteigende Menge von überschüssiger Solarenergie, die ans Netz abgegeben wird, stellt die Elektra Sissach vor grosse Herausforderungen. Dies war neben einigen personellen Wechseln Thema an der Generalversammlung ...
Auf Christine Brogli folgt Martin Häberli
Die nach wie vor ansteigende Menge von überschüssiger Solarenergie, die ans Netz abgegeben wird, stellt die Elektra Sissach vor grosse Herausforderungen. Dies war neben einigen personellen Wechseln Thema an der Generalversammlung vom Freitag.
Otto Graf
Bei der Elektra Sissach (ES) kommt es zu einem Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrats. Zwölf Jahre lang, die letzten zehn Jahre als Präsidentin, gestaltete die Physikerin Christine Brogli-Gysin die Entwicklung der Genossenschaft massgebend mit. Nun legt sie, was sie schon vor Jahresfrist ankündigte und nun anlässlich der 108. Generalversammlung vor wenigen Tagen im Jakobshof mündlich bestätigte, ihr Mandat auf Ende 2024 nieder. Die 73 anwesenden Genossenschafterinnen und Genossenschafter wählten Martin Häberli einstimmig und mit Applaus zum neuen Vorsitzenden des Verwaltungsrats. Der Gewählte kann sich, wie Christine Brogli, ebenfalls auf ein Dutzend Jahre strategische Führungserfahrung in der Elektra Sissach berufen. Häberli würdigte die Arbeit seiner Vorgängerin eingehend. Insbesondere erwähnte er die Lancierung des Projekts «sissanet», das Glasfasernetz für alle, das 2012 lanciert wurde und nun weitgehend abgeschlossen ist.
Ausserdem ging Häberli auf die permanenten Herausforderungen ein, die der Strommarkt in den vergangenen Jahren hervorrief. Als Dank und Anerkennung der geleisteten Dienste überreichte Häberli seiner Vorgängerin gleich mehrere Präsente. Brogli ihrerseits drückte ihrem Vorgänger ein Exemplar der Genossenschaftsstatuten aus dem Jahr 1925 in die Hand. Diese sind zwar nicht mehr aktuell, zeigen aber auf eindrückliche Art, wie sich die Elektra Sissach vom einstigen reinen Stromverteiler im Verlauf von hundert Jahren zum heutigen modernen Energieversorgungs- und Kommunikationsunternehmen gewandelt hat. «Gäbet Sorg zu der Elektra Sissech», gab Brogli den Anwesenden und dem Verwaltungsrat mit auf den Weg.
Gewinn höher als budgetiert
Da sie nicht mehr gewählt werden muss, konnte Christine Brogli die weiteren Wahlen in eigener Regie abwickeln. Die bisherigen Mitglieder des Verwaltungsrats, Martin Häberli, Katja Hinterberger, Rolf Rickenbacher und Thomas Zumbrunn, wurden in globo in ihrem Amt bestätigt. Neu wurde der Betriebsökonom Nicolas Richert in das Gremium berufen. Ein Wechsel zeichnet sich bei den Delegierten der Elektra Baselland (EBL) ab. Als Folge einer Statutenänderung der EBL kann die Elektra Sissach ab 2026 nur noch einen Delegierten oder eine Delegierte stellen. Die Bisherigen, Rudolf Fricker, Martin Häberli und Geschäftsleiter Stephan Jurt, wurden alle bestätigt. Die Versammlung beschloss, dass ab 2026 der Verwaltungsrat die Person des oder der Delegierten nominieren und der Elektra Baselland zur Wahl vorschlagen soll. Diese Praxis hat eine Anpassung der Statuten der Elektra Sissach auf die nächste Generalversammlung zur Folge.
Wie alle anderen Entscheidung wurde auch die von Finanzchefin Monika Gerig erläuterte Erfolgsrechnung, die einen Jahresgewinn von fast 200 000 Franken ausweist, ohne Gegenstimme verabschiedet. Budgetiert war lediglich ein Plus von 35 000 Franken. Die Investitionen bezifferten sich auf gut 2,7 Millionen Franken. Im laufenden Rechnungsjahr ist ein Gewinn von 24 400 Franken budgetiert.
Einiges Kopfzerbrechen bereitet dem Verwaltungsrat die zunehmende Einspeisung von überschüssigem Solarstrom ins Netz. Um das Netz stabil halten zu können, sind, wie die Präsidentin durchblicken liess, in Zukunft beträchtliche Investitionen in zusätzliche Trafostationen erforderlich.
Eine Grussbotschaft von Gemeindepräsident Peter Buser, ein Referat von Kantonsarchivarin Jeannette Rauschert und das traditionelle Nachtessen rundeten die Tagung ab.