Schweizer Volksmusik für alle
15.11.2024 Bezirk Waldenburg, Liedertswil, ZunzgenDie «Schwyzerörgeli-Grossformation» sucht Nachwuchs
17 Mitglieder spielen aktuell in der «Schwyzerörgeli-Grossformation Tschoppehof» mit. Das jüngste Mitglied ist 67 Jahre alt. Um den Verein für die Zukunft fit zu machen, wären ...
Die «Schwyzerörgeli-Grossformation» sucht Nachwuchs
17 Mitglieder spielen aktuell in der «Schwyzerörgeli-Grossformation Tschoppehof» mit. Das jüngste Mitglied ist 67 Jahre alt. Um den Verein für die Zukunft fit zu machen, wären jüngere Mitglieder wünschenswert.
Tobia Benaglio
«Es ist uns ein Anliegen, dass die Volksmusik auch in kommenden Generationen weiterlebt», sagt Johanna Stucki, Präsidentin der «Schwyzerörgeli-Grossformation Tschoppehof». Am Sonntag organisiert die «Örgeli-Formation» ein Konzert nach dem Motto «Volksmusik mit und für alle Generationen», wo mehrere Gastformationen mitspielen, bei denen vor allem viele junge Musikantinnen und Musikanten dabei sind. «Das ist ein punktueller Beitrag zur Förderung der jungen Musizierenden», findet die Vereinspräsidentin.
Auch die «Örgeli-Grossformation» könnte Nachwuchs gebrauchen, denn von den 17 Mitgliedern ist das jüngste schon 67 Jahre alt. Doch das Ziel vom Konzert für alle Generationen sei, laut der Präsidentin, gar nicht, Nachwuchs für die «Örgeligruppe» zu gewinnen. Durch die Teilnahme an diesem Konzert wollen sie den jungen Musikerinnen und Musikern eine Auftrittsmöglichkeit bieten, sie dadurch motivieren und ihnen ein positives Erlebnis ermöglichen. Trotzdem beschäftigt sich die «Schwyzerörgeli-Grossformation Tschoppehof» mit der Nachwuchsarbeit. Um auch in Zukunft bestehen zu können, müssen irgendwann jüngere Mitglieder dazukommen. «Wir denken da aber eher an erwachsene Leute. Denn für die ganz Jungen ist der Altersunterschied zu den bestehenden Mitgliedern viel zu gross», erklärt Stucki.
Warum eigentlich «Tschoppehof»?
Um neue Interessentinnen und Interessenten zu finden, organisiert der Verein im Herbst 2025 ein «Örgeliseminar» auf der Waldegg, ob Rickenbach. Dort kommen Anfänger und Fortgeschrittene mit ihren Schwyzerörgeli zusammen und studieren unter der Leitung vom Grossformationsleiter,
Simon Dettwiler, zusammen neue Stücke ein.
Die «Schwyzerörgeli-Grossformation» probt alle zwei Wochen – in Zunzgen. Weil keines der Aktivmitglieder aus Liedertswil kommt, stellt sich die Frage, warum die Grossformation «Tschoppehof» im Namen hat. Die Vereinspräsidentin erklärt: «1988 gab es in Liedertswil eine Örgelischule, geleitet von Stefan Wehrli. Seine Schüler wünschten, sich regelmässig zu treffen, um ein Repertoire einstudieren und damit auftreten zu können.» Ein Mitglied der Grossformation ist seit der Gründung 1988 dabei. Doch auch sie ist nicht vom Tschoppehof.
«Seit 21 Jahren haben wir denselben musikalischen Leiter», erklärt Stucki weiter. Simon Dettwiler ist Örgelilehrer und Profimusiker, der Ländlermusik schreibt und veröffentlicht. Unter seiner Leitung gab die «Schwyzerörgeli-Grossformation» Konzerte mit verschiedenen Musikgruppen, so zum Beispiel mit irischer Musik, klassischem Chor oder afrikanischer Perkussion. Die meisten Mitglieder des Örgelivereins sind ehemalige Schülerinnen und Schüler von Dettwiler. Die Präsidentin möchte vor allem die Musikschulen anregen, dass die Volksmusik mehr gefördert werden sollte. Heute geschieht die Förderung vor allem im familiären Kreis. «Im Vergleich zur Innerschweiz ist die Volksmusik im Baselbiet viel zu wenig verbreitet.» Das Interesse wäre laut Stucki auch bei den Jungen da, nur ist das Angebot sehr begrenzt.
«Im Moment überlebt unser Verein gut. Wir spielen an 15 bis 20 Auftritten pro Jahr», erklärt Stucki. Dabei spielt die «Örgeli-Formation» an Märkten, Gottesdiensten, Stubeten, in Altersheimen und auch an eidgenössischen Volksmusikfesten.
Konzert «Volksmusik mit und für alle Generationen»,
Sonntag, 17. November, 17 Uhr,
Kulturraum Marabu, Gelterkinden.