Verein baut altes Bauernhaus um
Der Verein Theatermühle Arisdorf hat ein 200 Jahre altes Bauernhaus gekauft. Nicht etwa, um dort einen Landwirtschaftsbetrieb zu führen, sondern, um Kulturschaffenden eine Bühne zu bieten. Bald starten die Umbauarbeiten in der Scheune und ...
Verein baut altes Bauernhaus um
Der Verein Theatermühle Arisdorf hat ein 200 Jahre altes Bauernhaus gekauft. Nicht etwa, um dort einen Landwirtschaftsbetrieb zu führen, sondern, um Kulturschaffenden eine Bühne zu bieten. Bald starten die Umbauarbeiten in der Scheune und im Stall.
Willi Wenger
Michael Laubscher als Vereinspräsident der Theatermühle Arisdorf und seine Finanzchefin Karin Rega empfangen die «Volksstimme» mit grosser Zuversicht und Freude. Sie stehen vor einem richtungsweisenden «Lebensabschnitt» des 1984 gegründeten Vereins, der einst von drei theaterbegeisterten Personen ins Leben gerufen wurde.
Es geht um den Umbau der Scheune und des Stalls eines ehemaligen Bauernhauses. Entstehen soll ein Kleintheater für maximal 50 Personen im Winkel 11. Gespielt werden soll bereits im kommenden Juni mit der Möglichkeit weiterer Vorstellungen im Spätsommer. Laubscher und Rega sind überzeugt, diesen sportlichen Terminplan, auch in Verbindung mit viel Eigenleistung und Freiwilligenarbeit, einhalten zu können.
Vielfältige Theaterkunst in einem stimmigen Ambiente soll in wenigen Monaten garantiert sein, wenn der Verein mit seinen 70 Aktivmitgliedern an seinem nunmehr fünften Standort seit der Gründung tätig sein wird. In der Scheune und dem angrenzenden Stall, die das Herzstück der Lokalität bilden werden, wird mit 50 Personen eine überschaubare Anzahl Personen Platz finden. «Es soll ein intimer Ort werden», sagt Michael Laubscher, der den familiären Aspekt betont.
Karin Rega ergänzt, dass das «Haus mit Charme» eine grosse Chance darstelle. «Am jetzigen Standort, in der Miescher-Scheune, hatten 130 Personen Platz. Hier können wir bewusst in kleinerem Rahmen tätig sein. Das war die Absicht des Vorstandes wie auch der Mitgliederversammlung.» Die Mitglieder hatten den Kauf im vergangenen April beschlossen. Mit dem Grundbucheintrag im Oktober wurde der Theaterverein offiziell Besitzer des einstigen Bauernhauses.
Sanfte Sanierung
Der Verein, der neben seinen Aktiven auch über Passivmitglieder und 50 Gönnerinnen und Gönner verfügt, wird wie bisher «nur» im Sommerbetrieb tätig sein. Denn: Die Scheune mit dem angrenzenden Stall verfügt über keine Heizung. «Wir werden nur das Notwendigste sanieren. Die Wände werden gereinigt, der Boden beider Räume auf Vordermann gebracht und die Decke des Stalls zurückgebaut, sodass ein ebenerdiger Theaterraum entsteht. Das Dach des Hauses wird so belassen wie es ist», erklärt Laubscher.
Erst in einer nächsten Etappe werde die Spielfläche vom Erdgeschoss in das Obergeschoss ziehen. «Dies wird voraussichtlich in zwei bis drei Jahren der Fall sein», so Laubscher. Wenn der Betrieb im Sommer aufgenommen wird, stünden aber selbstverständlich die sanierte WC-Anlage der Liegenschaft sowie ein «Bäizli» zur Verfügung.
Den Kaufpreis der Liegenschaft, über den Stillschweigen vereinbart wurde, stemmte der Theaterverein alleine. «Wir haben den Kauf ohne Bank bewältigen können», sagt Laubscher. Er ist dankbar – insbesondere den «unverzichtbaren Gönnerinnen und Gönnern», die zum Teil zinslose Darlehen gewährt haben. Der Vereinspräsident erwähnt zudem, dass von Seiten der Gemeinde keine Gelder geflossen seien, diese das Projekt jedoch vorbehaltlos unterstütze.
Für die zweite Phase erhofft sich der Verein zusätzliche Gelder, beispielsweise vom kantonalen Swisslos-Fonds. Finanzchefin Rega sagt dazu, dass die für den Umbau benötigten 70 000 Franken «im Grossen und Ganzen» da seien: «80 Prozent der Summe liegen vor.» Der neuen Theaterlokalität steht also fast nichts mehr im Weg.
www.theatermuehle.ch