Keine umstrittenen Traktanden an Einwohnergemeindeversammlung
Der Läufelfinger Gemeinderat legte den Einwohnern vergangenen Donnerstag eine Jahresrechnung mit Überschuss vor. Einlagen in die finanzpolitischen Reserven von 150 000 Franken wurden genehmigt. Eine ...
Keine umstrittenen Traktanden an Einwohnergemeindeversammlung
Der Läufelfinger Gemeinderat legte den Einwohnern vergangenen Donnerstag eine Jahresrechnung mit Überschuss vor. Einlagen in die finanzpolitischen Reserven von 150 000 Franken wurden genehmigt. Eine Rückstellung in gleicher Höhe für eine allfällige Asylunterkunft wurde ebenfalls abgenickt.
Nikolaos Schär
Viel Kontroverses gab es an der Läufelfinger Gemeindeversammlung vom vergangenen Donnerstag nicht zu diskutieren. Der Gemeinderat blieb bei den Sondervorlagen wie der Sanierung der Sanitäranlagen des Schulhauses oder der Anschaffung des neuen Kommunalfahrzeugs im Rahmen des Budgets. Mehreinnahmen bei den Steuern von 621 000 führten zu einem positiven Jahresabschluss, welcher Einlagen von 150 000 Franken in die finanzpolitische Reserve ermöglichte. Ein wenig zu reden gaben die 150 000 Franken als Rückstellung für eine Asylunterkunft, die der Gemeinderat der Bevölkerung unterbreitete.
Einige gaben zu Bedenken, dass dies viel Geld sei. Gemeindepräsident Michael Dinter entgegnete: Aufgrund des Abrisses des Blockhauses beim Bahnhof und des Wohnungsmangels müsse die Gemeinde bei unvorhergesehener Aufnahme von Asylbewerbern schnell reagieren können. Die Zivilschutzanlage sei als Unterkunft nicht zumutbar. Der Jahresabschluss 2023 wurde dennoch deutlich angenommen.
Der Gemeinderat informierte darüber, eine Busverbindung um Mitternacht einzuführen, da das letzte «Läufelfingerli» unter der Woche kurz nach 23 Uhr fährt. Eine weitere Zugverbindung um 7.43 Uhr solle den Schülern, die in Sissach zur zweiten Stunde Schulbeginn haben, eine gute Verbindung ermöglichen.
Für eine längere Diskussion sorgte der Zustand der Gemeindestrassen. Die Dietisbergerstrasse bekam bereits zwei Provisorien, nachdem der Hang mehrmals abrutschte. Dinter sagte, dass die Strassen nicht für schwere Lastwagen ausgelegt seien. Ob nicht eine Gewichtsbeschränkung mit Verbotstafel eingeführt werden könne, fragte jemand aus dem Plenum. Mehrheitlich war man jedoch der Meinung, das Gewerbe dürfe nicht eingeschränkt werden. Alternative Lösungen, ausser die Strassen fortlaufend zu reparieren, waren nicht vorhanden.
Ein Antrag von Dieter Forter, ehemaliger Gemeindepräsident, und den Brüdern Erich und Hans Jörg Rickenbacher zur Prüfung einer grossen Photovoltaikanlage auf den Dächern des Industriegebiets wurde mit 25 Ja-Stimmen für erheblich erklärt. Der Gemeinderat muss nun eine Vorlage ausarbeiten, die anschliessend der Gemeindeversammlung unterbreitet wird. Ein zweiter Antrag derselben Personen zur Schaffung eines Wärmeverbunds im oberen Homburgertal wurde nach Einwänden zur Rentabilität von Gemeinderat Thomas Tribelhorn, der auch Geschäftsführer des Energieunternehmens Adev ist, für nicht erheblich erklärt.
Für seine 14-jährige Amtszeit als Gemeinderat wurde Roman Wagner geehrt und mit einem langen Applaus verabschiedet. Susanne Wernli und Rahel Ruggle traten nicht mehr bei den Schulratswahlen an und Tina Brügger verabschiedete sich von der RPK/GPK. Wagner betonte trotz grossem zeitlichem Aufwand den persönlichen Mehrwert, den ihm das Engagement in einem Kommunalamt gab – er kommt laut eigener Aussage auf rund 800 bis 900 Sitzungen. Dinter würdigte Wagner als «graue Eminenz im Hintergrund», die den jungen Gemeinderat wie ein Vater seine Kinder begleitet und unterstützt habe.