«Nordwestschweizerisches» 2027 in Sissach
07.02.2025 Sport, Gemeinden, Sissach, BaselbietSissach wird 2027 das Nordwestschweizerische Schwingfest ausrichten. Neben dem sportlichen Höhepunkt soll der Erlös in ein neues Trainingslokal für den Bezirksschwingklub fliessen. Einen Tag nach den Aktiven werden auch die Junioren in der Arena gegeneinander antreten.
...Sissach wird 2027 das Nordwestschweizerische Schwingfest ausrichten. Neben dem sportlichen Höhepunkt soll der Erlös in ein neues Trainingslokal für den Bezirksschwingklub fliessen. Einen Tag nach den Aktiven werden auch die Junioren in der Arena gegeneinander antreten.
Luana Güntert
Nach Lausen im vergangenen Jahr wird auch 2027 das «Nordwestschweizerische» im Oberbaselbiet ausgetragen: am 3. Juli in Sissach. Das wurde kürzlich an der Delegiertenversammlung des Nordwestschweizer Schwingerverbands in Lenzburg entschieden.
Obwohl das Fest ein Fest für die Aktiven ist, wird es grundsätzlich für die Jugend und die Förderung des Sports in Sissach ausgetragen: «Seit dem ‹Eidgenössischen› boomt das Schwingen bei uns», erklärt OK-Präsident Dieter Forter aus Läufelfingen. Dieses Interesse zeigt sich auch beim Bezirksschwingklub Sissach, dessen Schwingkeller im Untergeschoss der Mehrzweckhalle in Gelterkinden aus allen Nähten platzt. Ein grösseres, bezahlbares und geeignetes Lokal konnte der Verein bis heute nicht finden (die «Volksstimme» berichtete). «Um dieses Problem anzugehen und dem Oberbaselbiet mit dem Erlös des Fests ein neues Trainingslokal zu ermöglichen, haben wir vom OK uns deshalb für eine Kandidatur entschieden», so Forter.
Tannenbrunn als idealer Ort
Gemäss Reglement findet alle drei Jahre ein «Nordwestschweizerisches» im Baselbiet statt. Ein weiteres, eher loses Interesse für eine Austragung habe es nur aus Therwil gegeben. «Doch das konnten wir klären», sagt Forter. Es sei üblich, dass die Kantonalverbände nur mit einem Vorschlag an die Delegiertenversammlung gehen und es keine Kampfwahl gebe.
Die Schwingarena wird auf dem Hauptplatz des Sportplatzes Tannenbrunn errichtet, das Festgelände mit den Gastronomieangeboten auf dem Trainingsplatz daneben. Eine andere Lösung, zum Beispiel auf der freien Fläche zwischen Zunzgerstrasse und «Kunsti», sei gemäss Forter nie zur Debatte gestanden. «Das Tannenbrunn ist perfekt geeignet für das Schwingfest; neben den grossen Plätzen auch wegen der modernen Schule, in der wir das Medienbüro einrichten werden.» Er weist auch auf die gute Erreichbarkeit von Sissach via Zug und Auto hin. Parkiert werden könne im Gewerbegebiet von Sissach beim Friedhof sowie im Gewerbegebiet der Gemeinde Zunzgen.
Die im Tannenbrunn ansässigen Sportvereine habe das OK gestern Abend über das Fest informiert. «Es ist wichtig, dass die Betroffenen es nicht aus der Zeitung erfahren», sagt Forter. Die Vereine wurden nicht nur informiert, sondern auch angefragt, ob sich ihre Mitglieder am Anlass als Helfer betätigen wollen. Von den Gemeinden Sissach und Zunzgen sowie der Schule Tannenbrunn habe das OK bereits die Zusage für den Anlass erhalten. «Alle sind begeistert davon, was uns sehr freut.»
Neuer Verein in Planung
Um die Finanzierung einer neuen Trainingsanlage zu professionalisieren und den Bezirksschwingklub Sissach zu entlasten, soll ein neuer Verein gegründet werden, erklärt der Läufelfinger. Der Verein «Trägerverein Trainingszentrum Schwingen im Bezirk Sissach» solle dann auch über das «Nordwestschweizerische» 2027 hinaus bestehen bleiben und sich um den Aufbau einer neuen Anlage und dessen Infrastruktur kümmern.
Die Arena auf dem Hauptplatz des Tannenbrunn soll Platz für 3500 bis 4000 Zuschauerinnen und Zuschauer bieten. «Wir hätten die Arena noch grösser planen können», sagt Forter. Jedoch wolle das OK die Arena gefüllt haben und gehe deshalb kein Risiko mit einer noch grösseren Arena ein. Dies auch, weil die Arena 2024 in Lausen nicht ausverkauft war. «Wir haben das analysiert und informieren deshalb schon sehr früh über unser Fest – dies sowohl auf modernen als auch traditionelleren Kanälen.» Als ehemaliger Läufelfinger Gemeindepräsident hat Forter die Erfahrung gemacht, dass eine regelmässige Kommunikation gegenüber der Bevölkerung wichtig sei. Um die Arena zu füllen, möchte das OK den Ticketverkauf schon früh vorantreiben.
Neben dem Hauptanlass am Samstag wird auch am Sonntag, 4. Juli, geschwungen. «Wir haben uns entschieden, am Sonntag auf dem gleichen Platz den Jungschwingertag durchzuführen», sagt Forter. Dieser Tag wird auch verbunden sein mit dem Veteranentreff. Also wird das Wochenende ein Generationenanlass.
Erfahrenes OK
Die Bereichsleiter im Organisationskomitee um Präsident Dieter Forter seien breit abgestützt und vernetzt in der Region: «Wir kommen alle aus dem Oberbaselbiet und haben Erfahrung im Organisieren von Schwingfesten», sagt Forter, der bereits Mitglied des ESAF-OK war und auch das Baselbieter «Kantonale» 2019 in Läufelfingen präsidierte.
Auch wenn das Fest erst in zweieinhalb Jahren stattfindet, gibt es bereits einiges zu tun für das OK. Die Leiter der neun Bereiche (zum Beispiel Sponsoring, Bau oder Gastronomie) müssen bis zum Sommer Konzepte erarbeiten und weitere OK-Mitglieder suchen, die sie in ihrem Bereich unterstützen. «Die Konzeptphase soll im Herbst abgeschlossen sein. Dann geht es Vollgas an die Arbeit», so Forter.
Es ist wohl noch etwas zu früh, um zu sagen, ob sich das Baselbiet Hoffnung auf einen Heimsieg machen darf. «Bis 2027 kann noch sehr viel passieren. Ich denke aber, dass wir mit Lars Voggensperger und Adrian Odermatt zwei Schwinger haben werden, die um den Heimsieg mitschwingen werden», so Forter.
Roland Fischer auch am Esaf im Einsatz
wis. Drei Jahre nachdem der Hölsteiner Harald De Vries im Schlussgang des Heim-Esaf in Pratteln die Entscheidung zugunsten von Schwingerkönig Joel Wicki getroffen hat, könnte beim diesjährigen Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest im entscheidenden Gang erneut ein Oberbaselbieter Kampfrichter im Sägemehlring stehen: Wie der Zentralvorstand des Eidgenössischen Schwingerverbands jüngst mitteilte, gehört mit Roland Fischer ein Tenniker zu den Kampfrichtern beim Saison-Highlight am 30. und 31. August. Das Esaf in Glarus ist für Fischer nicht der erste Grossanlass: Der 42-Jährige, der als aktiver Schwinger 3 Kränze gewonnen hatte, konnte die Nordwestschweiz in den vergangenen Jahren unter anderem am Unspunnenfest (2023) und am Jubiläumsschwingfest des Eidgenössischen Verbands (2024) vertreten.