Kommende Woche entscheiden die Einwohnerinnen und Einwohner
Seit sechs Jahren ist in Eptingen ein neuer Werkhof in Planung. Nun entscheidet die Gemeindeversammlung, ob ein solcher tatsächlich gebaut wird. Der Gemeinderat spricht sich klar dafür aus, denn die heutige Situation ...
Kommende Woche entscheiden die Einwohnerinnen und Einwohner
Seit sechs Jahren ist in Eptingen ein neuer Werkhof in Planung. Nun entscheidet die Gemeindeversammlung, ob ein solcher tatsächlich gebaut wird. Der Gemeinderat spricht sich klar dafür aus, denn die heutige Situation sei unbefriedigend.
Janis Erne
«Nicht mehr zeitgemäss» – so bezeichnet Gemeindepräsidentin Mélanie Wussler die wortwörtlich verzettelte Werkhof-Situation in Eptingen. Gerätschaften, Fahrzeuge und Materialien sind nämlich in verschiedenen Gebäuden im Dorf untergebracht. Gewisse Räumlichkeiten seien zudem zu klein, wie Wussler ergänzt. «Daraus folgt, dass wir bestimmte Anschaffungen wie grössere Fahrzeuge nicht tätigen und beim Unterhalt der Gemeindeinfrastruktur nur den gesetzlichen Minimalauftrag erfüllen können.»
Vor diesem Hintergrund plant die Gemeinde seit Längerem, einen neuen Werkhof zu bauen und alles an einem Standort zu zentralisieren. Am kommenden Donnerstag nun entscheiden die Einwohnerinnen und Einwohner an der Gemeindeversammlung, ob das Projekt tatsächlich realisiert wird. Zu stehen kommen soll der neue Werkhof an der Kallstrasse, nahe der Autobahnausfahrt und somit etwas abseits der Wohngebiete.
Die Kosten in der Höhe von rund 1,8 Millionen Franken könnte die Gemeinde dank eigens dafür getätigter Vorfinanzierungen aus eigener Tasche bezahlen. «Ein Kredit müsste wohl nicht aufgenommen werden», sagt Wussler. Allerdings hänge das davon ab, wie es mit der geplanten Melioration weitergehe, die auch beträchtliche Kosten mit sich bringen würde.
Werkhof im Dorf behalten
Theoretisch könnten die Werkhof-Dienstleistungen wie Strassenunterhalt oder Winterdienst auch ausgelagert und von einer anderen Gemeinde erledigt werden, wie es laut Wussler von gewissen Einwohnern gefordert wird. Das sei für den Gemeinderat aber keine Option. Die Präsidentin begründet diese Haltung mit der grossen Fläche Eptingens: «Alleine unser Strassennetz umfasst 27 Kilometer. Hinzu kommen zahlreiche Waldwege und 34 Kilometer Drainageleitungen. Das alles kann kaum von einem externen Standort aus unterhalten werden.» Eine punktuelle Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden hingegen sei sehr wohl möglich, so Wussler.
Weil mehr Teilnehmer als üblich erwartet werden, hat der Gemeinderat für kommenden Donnerstag kurzerhand die Mehrzweckhalle reserviert. Mélanie Wussler geht davon aus, dass es an der Gemeindeversammlung auch kritische Voten und Gegenstimmen geben wird. «Ja, gewisse Personen sind gegen den neuen Werkhof», antwortet sie auf eine entsprechende Frage.
Überraschend ist das nicht, hat das Projekt doch eine längere Vorgeschichte. So wurde es seit dem ersten Planungskredit, den die Einwohner 2018 gesprochen hatten, zweimal überarbeitet. Und im Jahr 2021 verwarfen die Eptinger in einer Referendumsabstimmung die Parzelle, auf der heute der Sportplatz liegt, als möglichen Standort für einen neuen Werkhof.
Das aber ist Vergangenheit: Kommende Woche kommt der Standort «Kallstrasse» zur Abstimmung. Sagt die Gemeindeversammlung Ja zum neuen Werkhof – und bleibt das Referendum aus –, dürfte 2025 mit dem Bau begonnen werden.