Neuer Kindergarten und Kunstrasen
28.11.2023 Bezirk Liestal, BubendorfBildungs- und Sporttraktanden waren gewichtiger als das Budget
Die Kredite für die Erweiterung des Kindergartens Langgarben und der Ersatz des Kunstrasens Brühl dominierten die Gemeindeversammlung von Bubendorf, die für die Bildung und den Sport über 2,7 Millionen ...
Bildungs- und Sporttraktanden waren gewichtiger als das Budget
Die Kredite für die Erweiterung des Kindergartens Langgarben und der Ersatz des Kunstrasens Brühl dominierten die Gemeindeversammlung von Bubendorf, die für die Bildung und den Sport über 2,7 Millionen Franken bewilligte. Das defizitäre Budget 2024 rückte in den Hintergrund, wurde aber auch klar gutgeheissen.
Willi Wenger
Die von 145 Stimmberechtigten besuchte Bubendörfer Gemeindeversammlung hat am vergangenen Donnerstag nicht viel diskutiert. Sie folgte allen Anträgen des Gemeinderats mit jeweils grossem Mehr, so im Speziellen neben dem Budget 2024 auch dem Erweiterungskredit in der Höhe von 1,325 Millionen Franken für den Kindergarten Langgarben sowie jenem für das neue Kunstrasenfeld Brühl. Für Letzteres wurden 1,4 Millionen Franken bewilligt.
Der neue, sanierte Kindergarten – er wurde 1959 erbaut – wird eine Lücke im Bereich der Bildung schliessen und für die kommenden 30 bis 40 Jahre wieder fit gemacht. Der vor 14 Jahren erbaute Kunstrasen wird nach der Sanierung in zwei Jahren ebenfalls wieder allen (Fussball-)Anforderungen gerecht werden, trainieren und spielen dort doch 25 Mannschaften des FC Bubendorf (FCB).
Gemeinderätin Anita Stingelin hat die «Kunstrasen»-Vorlage mit Leidenschaft und Herzblut vertreten, sie empfahl im Namen der Behörde ein Ja zum 1,4-Millionen-Franken-Kredit. Der Kunstrasen habe seine Nutzungsdauer von über zwölf Jahren erreicht und der Zustandsbericht der Sachverständigen habe aufgezeigt, dass die jetzige Kunststoffgranulat-Füllung nicht mehr zeitgemäss sei. «Wir planen jetzt eine organische Verfüllung mit 100 Prozent Naturkork», so Stingelin.
Die Gemeindekommission ergänzte, dass durch die Verfüllung mit Kork der Mikroplastikausstoss massiv reduziert werde. Seitens des FCB warb Präsident Marc Wahl ebenfalls für die Zustimmung zum Kredit. Er sagte, dass das Kunstrasenfeld für seinen Verein den Optimalfall darstelle und der FCB dezidiert der Meinung sei, dass der Kunstrasen weiterhin benötigt würde. Mit nur zwei Wortmeldungen aus dem Plenum war die Diskussion bescheiden, das Geschäft so gesehen unbestritten. 144 Ja bei nur 1 Nein-Stimme verdeutlichten dies klar.
Kindergarten viel wert
An der «Gmäini» hat Gemeindepräsident ad interim, Matthias Mundwiler, die beantragten 1,325 Millionen Franken für die Erweiterung des Kindergartens Langgarben ebenfalls sehr deutlich durchgebracht. Mundwiler hielt fest, dass der Kindergarten den Anforderungen nicht mehr genüge. «Die heutigen pädagogischen Methoden benötigen unter anderem mehr Raum und wir wollen mit dem Ausbau diese Mängel beheben.»
Realisiert werden nun zwei neue Gruppenräume, ein gedeckter Innenhof, im weitesten Sinn neue Haustechnik-Installationen sowie – unverzichtbar – behindertengerechte, bauliche Anpassungen. Diese Investitionen in die Zukunft waren grundsätzlich unbestritten. Dennoch: Vonseiten der Besuchenden wurde das Wort verlangt. Ein Votant beantragte, dass der Neubau unterkellert wird. Ein anderer regte an, das alte Gebäude zurückzubauen und durch ein neues zu ersetzen. Mundwiler hielt dagegen, dass ein Neubau Kosten von bis zu 3 Millionen Franken auslösen würde und dass der Gemeinderat dies ablehne, zumal die Bausubstanz noch in Ordnung sei.
Letztlich stimmten 130 Personen dem Antrag des Gemeinderats zu. Die Arbeiten werden so weit wie möglich in den kommenden Sommerferien ausgeführt werden.
Eine Nein-Stimme zum Budget
Finanzchef Charles Rüedi präsentierte das Budget 2024 mit einem Aufwand von 22,4 Millionen und einem Ertrag von 21,8 Millionen Franken. Dies war einer der Gründe, weshalb Rüedi dem Souverän sagte, dass Bubendorf in den kommenden Jahren mit seinen Mitteln haushälterisch umgehen müsse. In den kommenden fünf Jahren seien Mehraufwände nicht zu vermeiden. Das Defizit 2024 ist im Wesentlichen auf die gestiegenen Ausgaben in den Bereichen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit und in der Bildung zurückzuführen. Auf der anderen Seite sind bei den Finanzen und Steuern Mehrerträge von 1 Million Franken prognostiziert. Der Souverän nahm das Ganze «gelassen» zur Kenntnis. Er wollte am späten Abend nicht mehr diskutieren. Das Budget passierte schliesslich mit 143 Ja bei 1 Nein und 2 Enthaltungen.
Der Gemeinderat ehrte unter grossem Applaus schliesslich Schweizer Meisterin Michelle Schaub. Die 23-Jährige setzte sich an den Halbmarathon-Landesmeisterschaften im Oktober in der starken Zeit von 1:14:22 Stunden durch. Der traditionelle «Weihnachtsgutzi-Apéro» beschloss die Veranstaltung.