Jäger erlegten 1249 Schwarzkittel
15.04.2025 Bezirk Liestal, Kultur, Gemeinden, Baselbiet, Ramlinsburg, RegionGeneralversammlung von Jagd Baselland
Die Dachorganisation der Baselbieter Jägerinnen und Jäger kann auf ein gutes Jahr zurückblicken und hofft, die Wildschweine auch künftig nachts im Wald jagen zu können.
Elmar Gächter
...Generalversammlung von Jagd Baselland
Die Dachorganisation der Baselbieter Jägerinnen und Jäger kann auf ein gutes Jahr zurückblicken und hofft, die Wildschweine auch künftig nachts im Wald jagen zu können.
Elmar Gächter
Dem traumhaften Frühlingswetter entsprechend herrschte unter den rund 200 Baselbieter Jägerinnen und Jägern, die sich am Freitag zur Jahresversammlung ihrer Dachorganisation trafen, eine rundum lockere und angenehme Stimmung. Diese vermochte auch jenes Dutzend Personen, das am Strassenrand mit seinen Plakaten gegen die Jagd protestierte, nicht zu trüben.
Der Vorstand hatte in das «Elefantehuus» der Elektra Baselland (EBL) eingeladen. Nicht ganz von ungefähr, präsidiert doch Martin Thommen neben Jagd Baselland auch den Verwaltungsrat der EBL. «Die Eventhalle ist auch ein bisschen mein Baby», meinte er denn auch. Neben dem wichtigen Networking beim Apéro bereicherten auch das Erlebnismobil Wald und Wild sowie die Trophäensammlung mit den schönsten Rehgehörnen des vergangenen Jahres das Warten auf den Hauptteil des Abends.
Mit den Worten «Ich habe Riesenfreude an der Schwarzwildbejagung» sprach der Präsident gleich zu Beginn des Anlasses die Jagdzahlen des vergangenen Jahres an. 1249 Schwarzkittel konnten zur Strecke gebracht werden. Ohne dieses enorme Engagement der Jägerinnen und Jäger wäre, so Thommen, die rekordverdächtige Schadensumme noch deutlich höher ausgefallen. Dank dieser Abschüsse könne man die Wildschweinpopulation in den nächsten Jahren viel besser in den Griff bekommen. Vizepräsident Daniel Wenk streifte in seiner Zusammenfassung des reich bebilderten und neu in Farbe gedruckten Jahresberichtes die breiten und spannenden Aktivitäten der Organisation.
Vom Bund überrumpelt
Überrascht wurden sowohl Jagd Baselland als auch die kantonalen Behörden von der Ankündigung des Nachtjagdverbots, das Bundesbern Ende vergangenen Jahres mit der Verordnung zum neuen eidgenössischen Jagdgesetz erlassen hat. Das Verbot habe eine grosse Nervosität in Jägerkreisen ausgelöst.
Sowohl Martin Thommen als auch Holger Stockhaus, Jagdverwalter des Amts für Wald und Wild beider Basel, zeigten sich indes überzeugt, dass es mit Ausnahmeregelungen auch künftig möglich sei, Schwarzwild nachts im Wald zu jagen. «In Anbetracht unserer angespannten Situation mit der Wildschweinpopulation brauchen wir Ausnahmen, und wir werden von diesen selbstverständlich auch Gebrauch machen», so Stockhaus.
Jagd Baselland braucht sich um den Nachwuchs an aktiven Mitgliedern keine Sorgen zu machen. Der Vorstand konnte 26 Jungjägerinnen und Jungjägern zur kürzlich bestandenen Jagdprüfung gratulieren. Jungjäger Marcel Mayrhofer sprach von einer «unglaublich lehrreichen Ausbildung» und hofft auf möglichst viele Einladungen zu gemeinsamen Jagden. An solchen würde auch Regierungsrat Thomi Jourdan gerne teilnehmen, wie er in seiner Grussbotschaft durchaus ernst gemeint festhielt. Er fühle sich wohl bei den Jägerinnen und Jägern. «Sie sind nicht nur Hüter eines uralten Handwerks, sondern auch Bewahrer einer Kulturlandschaft, Wildkenner und vor allem Wildfreunde. Jagd ist vielmehr als Schiessen, sie bedeutet, Verantwortung dem Raum und den Geschöpfen gegenüber zu übernehmen.»
Hoher Gast
Gespickt mit viel Humor berichtete Anton Merkle, Präsident von Jagd Schweiz mit rund 30 000 Mitgliedern, von den Begegnungen mit politischen Kommissionen und Bundesrat Albert Rösti im Zusammenhang mit dem neuen Jagdgesetz. Marc Brodbeck, der den Bauernverband beider Basel präsidiert, ist nach Gesprächen mit Jagd Baselland und den kantonalen Behörden zuversichtlich, dass die Wildschweinschäden nicht noch mehr aus dem Ruder laufen werden.
Zur rundum guten Atmosphäre im «Elefantehuus» trugen die Klänge der Jagdhornbläsergruppe Ergolz bei, in einzelnen Stücken begleitet von Bläserinnen und Bläsern aus dem Kreis von Jagd Baselland.