Informatik weg vom Display
30.11.2023 Zunzgen, SissachErfolgreiche Lehrpersonen am «smart@digital»-Award der FHNW
Gleich drei Projekte aus der Region wurden am diesjährigen «smart@digital»-Award ausgezeichnet. Die Initiatoren Pascal Koller und Peter Mandak fordern mit spielerischen Aufgaben ihre ...
Erfolgreiche Lehrpersonen am «smart@digital»-Award der FHNW
Gleich drei Projekte aus der Region wurden am diesjährigen «smart@digital»-Award ausgezeichnet. Die Initiatoren Pascal Koller und Peter Mandak fordern mit spielerischen Aufgaben ihre Schülerschaft heraus und ermöglichen kreative Lernmethoden.
Lisa Zumbrunn
Innovativer Unterricht im Bereich Medien und Informatische Bildung.Dies sind die Anforderungen des «smart@ digital»-Awards, den die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) jährlich vergibt. Das Ziel scheinen sich Lehrpersonen in der Region Sissach besonders zu Herzen genommen zu haben, erhielten doch gleich drei Projekte eine Auszeichnung.
Einer der Preisträger ist Pascal Koller, der als pädagogischer ICT-Supporter und Heilpädagoge an der Primarschule Zunzgen arbeitet. Er reichte kurz vor Anmeldeschluss, stellvertretend für sein Team, zwei Projekte seiner Schule bei der Jury ein und überzeugte damit. Neben der Primarschule Herznach-Ueken (AG) und dem Kindergarten Härkingen (SO) zeichnete diese den Pädagogen und sein Team aus. Begeistert lautet die Gewinnernachricht: «Die Jury konnte sich nicht zwischen den beiden tollen Projekten entscheiden und vergibt deshalb den Preis für beide.»
Bereits seit sechs Jahren arbeitet die Primarschule Zunzgen mit iPads, die den digitalen Unterricht ergänzen. So auch beim Projekt «Jedes Kind ist ein Autor – ein eigenes Buch schreiben und im eigenen Schulverlag veröffentlichen», welches das Zunzger Lehrerteam seit mehreren Jahren mit der Schülerschaft als Abschlussprojekt durchführte.
Dabei produzierte die Mittelstufe im aktuellen Jahr zusätzlich ein Buch als Gemeinschaftsprojekt anlässlich des 700-Jahre-Jubiläums von Zunzgen, das die Geschichte der Gemeinde zugänglich macht. Sie schrieben alte Sagen neu um, dokumentierten historische Orte und interviewten bekannte Personen des Dorfes. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz liessen sie ausserdem verstorbene Lokalhelden aufleben, indem sie animierte Video-Interviews generierten.
Neben dem Buchprojekt würdigte die FHNW auch die Einbindung digitaler Anwendungen in den praktischen Alltag der Schülerschaft. Dies ermöglicht das Kollegium der Primarschule Zunzgen, indem es den Kindern Mikrocontroller zur Verfügung stellt, die sie in einem selbstständigen Projekt für einen Nutzen in der realen Welt programmieren sollen. Programmieren werde viel zu oft nur am Display durchgeführt und dessen Nutzen in der analogen Welt zu wenig vermittelt, findet Pascal Koller. Darum zielt er gemeinsam mit seinem Arbeitsteam auf eine kreative Umsetzung des Programmierens, das Teil des Lernplans ist.
Für den Heilpädagogen Koller ist der Award eine Würdigung aus Aussensicht: «Dies bestätigt, dass wir auf einem guten und richtigen Weg sind», freut er sich. Dotiert wurde der Preis mit 1000 Franken. Dieser ermöglicht gleich ein weiteres geplantes Projekt des engagierten Lehrerteams: die Anschaffung eines Lasercutters. Darauf lernt die Zunzger Schülerschaft künftig digitale Fertigungsmethoden, mit denen sich diverse Materialien mit höchster Präzision zuschneiden lassen. Ganz im Sinne der Awards kommt die Preissumme somit den jungen Erwachsenen zugute, welche die neue Anschaffung in diversen Fächern nutzen können.
Digitale Zukunft gesichert
Auch für die Zukunft scheint der Zunzger Schülerschaft eine umfassende digitale Ausbildung garantiert. So wandert der zusätzlich vergebene Innovationspreis des diesjährigen «smart @digital»-Awards an die Sekundarschule Sissach. Biologielehrer Peter Mandak initiierte 2022 ein Kollaborationsprojekt mit einer Schule in Kolumbiens Bogatà. Mithilfe von digitalen Werkzeugen kreierten sie Lernvideos zu Biotopen ihrer Umgebung und tauschten diese mit kolumbianischen Partnerklassen aus. Im Gegenzug stellten diese Biotope ihrer Umgebung vor. Besonders der Ansatz des Austausches mittels neuer Technologien überzeugte die Jury.
Die Schulen in der Region sind kreativ und lernen mit spielerischen Projekten den Umgang mit digitalen Hilfsmitteln. Das verdeutlicht ihre starke Repräsentation beim «smart@digital»- Award, der im November an die Lehrpersonen übergeben wurde. «Neue, zukunftsorientierte Dinge auszuprobieren lohnt sich, dies bestätigt die Auszeichnung», sagt Koller. Da können sich die Zunzger Schulkinder auf weitere spannende Projekte freuen.