Hofhund Vasco nimmt erneut Fährte auf
19.03.2024 Bezirk Sissach, Kultur, Gesellschaft, BaselbietNeuer Baselbieter Krimi erblickt das Licht der Welt
Die Autorin Barbara Saladin aus Hemmiken hat am Sonntag ihren neusten Krimi «Baselbieter Fluch – Ein Fall für Vasco» im Liestaler «Palazzo» vorgestellt.
Iris ...
Neuer Baselbieter Krimi erblickt das Licht der Welt
Die Autorin Barbara Saladin aus Hemmiken hat am Sonntag ihren neusten Krimi «Baselbieter Fluch – Ein Fall für Vasco» im Liestaler «Palazzo» vorgestellt.
Iris Bösiger
Bis vor Kurzem konnte sich Barbara Saladin nicht vorstellen, eine Bücherreihe zu schreiben. Ihre Geschichten stehen für sich und ihre Romane sind in sich geschlossen. Doch nach dem Erscheinen ihres Krimis «Baselbieter Abgründe» im Jahr 2022 fühlte sie sehr bald, dass die Kriminalgeschichten rund um die Charaktere, welche die Autorin im Oberbaselbiet angesiedelt hat, weiteres Potenzial haben.
Am Sonntag hat sie den zweiten Band über die erfundene Gemeinde Hinterberg und deren quirlige Bewohner vorgestellt. Der gewohnte Dorftrott wird mit der Schliessung des Dorfladens, einer rituellen Walpurgisnacht und einem unbekannten Toten gehörig aufgemischt. Der verfressene und somit bestechliche Hofhund Vasco kommt dennoch mit Hilfe seiner Herrin Lotti und deren Nichte Mara einigen Dingen auf die Schliche. Mit Schrecken muss Nichte Mara auch noch feststellen, dass sie den Toten aus dem Bärlauchfeld zuvor auf einer Dating-App kennengelernt hatte.
Die Charaktere der Einwohnenden von Hinterberg sind selbstverständlich frei erfunden, auch dann, wenn man jede Figur pro Dorf im Baselbiet ohne Mühe einmal finden würde. «Es ist spannend, dass die Leute werweissen, um welches Dorf es sich handeln könnte und welche Menschen auf die Beschriebe passen würden», sagt Barbara Saladin. Es ist ihr jedoch ein grosses Anliegen klarzustellen, dass ihre Figuren nur entfernt an real existierende Bürgerinnen und Bürger angelehnt sind.
Auch Saladins Faszination für Sagen kommt im neuen Buch nicht zu kurz – sie schreibt eine alte Sage aus Buus um und webt sie gekonnt in die Handlung ein. Wie die Geschichte ausgeht, verriet sie an der Vernissage selbstredend nicht.
Das grosse Ganze im Auge
Die gut 30 Besucherinnen und Besucher hörten der sympathischen Autorin, die im abgedunkelten Saal des «Palazzos» in Trekkingschuhen auf ihrem Barhocker sass, gebannt zu. Zum Schluss beantwortete Saladin noch einige Fragen und erzählte, wie das so läuft, wenn sie von der Muse geküsst wird.
Wenn sie zu schreiben beginne, habe sie für das Buch bereits einen groben Plan. Vieles aber ergebe sich während des Schreibens. Manchmal fühle es sich an, als würde sie den Charakteren mit Stift und Notizblock hinterherrennen und sie sei dann selbst überrascht, auf welche Ideen die Figuren kämen. Sie lerne ihre eigenen Charaktere stetig besser kennen.
Hört man der Autorin zu, wird ihre Passion spürbar und ihre Liebe zu den Details. Auch gezielter Wortwitz im Stil des Oberbaselbieter Kantönligeists kam an der Buchvernissage immer wieder zum Ausdruck und liess die Zuhörenden schmunzeln. Nach der Lesung gingen bei einem Apéro einige Bücher über die Theke – von der Autorin signiert.
Barbara Saladin, geboren 1976, wuchs in Gelterkinden auf. Schreiben tut sie, seit sie sich erinnern kann, wie sie sagt. Durch ihre Ausbildung an der Handelsschule sichert sie sich ihr Einkommen und wagt einige Zeit später den Quereinstieg in den Journalismus. Über die Jahre hat sie Romane, Krimis, Kurzgeschichten, Kinderbücher und Sachbücher geschrieben, wie etwa das Buch «Baselbieterinnen – 33 Portraits». Ihr neuer Krimi «Baselbieter Fluch – Ein Fall für Vasco» ist als Taschenbuch erhältlich und im Gmeiner Verlag erschienen.
Wer gerne selbst einen Einblick in ihr neues Werk erhalten möchte, kann diesen Samstag, 23. März, um 19 Uhr die Lesung im Mehrzweckraum in Wittinsburg besuchen.