Graf Dracu im Rampenlicht
29.04.2025 Baselbiet, Gesellschaft, Baselbiet, Kultur«Der Untergang des Grafen Dracu» heisst das Stück, das der Theaterverein Rampenlicht ab Samstag sieben Mal aufführt. Die Produktion hielt Platz für kreative Einfälle offen, sagt Präsidentin und Regisseurin Iris Bösiger.
Brigitte ...
«Der Untergang des Grafen Dracu» heisst das Stück, das der Theaterverein Rampenlicht ab Samstag sieben Mal aufführt. Die Produktion hielt Platz für kreative Einfälle offen, sagt Präsidentin und Regisseurin Iris Bösiger.
Brigitte Keller
Nach der etwas «schwierigen» Tragikomödie des vergangenen Jahres entschied sich die Stückwahlkommission auf diese Saison hin für eine leichtere Komödie, «aber mit sehr viel Potenzial», wie Iris Bösiger, die Präsidentin des Vereins, sagt. «Ich finde es wichtig, dass wir nicht immer die gleiche Schiene fahren und uns für unterschiedliche Genres entscheiden.»
Bald wird sich der Vorhang heben und den Blick auf das gruseligschöne Wohnzimmer von Graf Dracu freigeben. Verantwortlich für das Bühnenbild ist seit Jahr und Tag Fernand Persoz. 1997, als der Theaterverein Rampenlicht gegründet wurde, brauchte es einen Elektriker, und so wurde er einer der Mitbegründer. Obwohl er seit rund zehn Jahren am Thunersee zu Hause ist, blieb er dem Verein treu. Der Bühnenbau ist sein Ressort. In diesem Jahr war ein Wohnzimmer für Graf Dracula gefragt.
Vampir mit Burn-out
In diesem besagten Schloss ist abgesehen vom Einrichtungsstil nichts mehr so, wie es einmal war. Die Herausforderungen der modernen Zeit gehen auch am berühmtesten Vampir nicht spurlos vorüber – er steht kurz vor einem Burnout. Eine Steuerberaterin, die ihn auf seine prekäre finanzielle Lage hinweist, hat dem Schlossherrn gerade noch gefehlt. Zum Glück hat er den überaus ergebenen Diener Igor an seiner Seite, der ihn mit allem versorgt, was einen derart gebeutelten Vampir erfreuen könnte.
Die Regie für die diesjährige Produktion übernahm erstmals Präsidentin Iris Bösiger. Zum Verein kam sie vor ein paar Jahren durch ihre Freundin Manuela Vieli, die schon viele Jahre im Verein tätig ist. «Wir haben uns schon früher immer ausgetauscht zu Themen, die den Verein respektive die Theateraufführungen betrafen», erzählt Bösiger. «Und da habe ich eines Tages gesagt, dann könne ich ja auch gleich dem Verein beitreten.» Am Anfang unterstützte sie den Verein als Helferin im Hintergrund. Als dann die langjährige Präsidentin zurücktreten wollte, sprang sie als Co-Präsidentin ein. Seit zwei Jahren amtet sie nun als Präsidentin.
Den Verein am Leben zu erhalten und immer wieder neue Leute zu gewinnen, damit sehen auch sie und der Theaterverein Rampenlicht sich konfrontiert. «Wir freuen uns über jegliche Unterstützung und erst recht über neue Mitglieder», sagt Bösiger. Je nach Wunsch der betreffenden Personen könnten diese immer wieder neue Rollen, ob auf oder neben der Bühne, ausprobieren.
«Mich hat es gereizt, einmal Regie zu führen», erzählt Bösiger. Der Titel «Der Untergang des Grafen Dracu» verrate zwar schon einiges zur Handlung, aber das Stück habe bei der Umsetzung viel Raum für Situationskomik geboten. Ebenfalls viel Potenzial sah die Regisseurin bei der Auswahl der passenden Musik. Da kann sie ihre Leidenschaft voll ausspielen.
Graf Dracu wird von Florian Bösiger gespielt, Iris Bösigers Bruder. Und selber, wollte sie nicht auch eine Rolle im Stück übernehmen? «Nein, auf der Bühne stehe ich ja bereits als Sängerin Ira May, und das soll vorerst auch so bleiben.» Mit ihrer neu zusammengestellten Band sind ein paar Auftritte für dieses Jahr in Planung. Und dann sind da ja noch die Familie und das Unterrichten von Gesang an der Regionalen Musikschule Gelterkinden.
Aktuell ist das Theaterensemble rund um Iris Bösiger an den letzten intensiven Proben und am Einrichten des Saals. Viel Wert legt die Crew auch auf ein einladendes Foyer. Essen und Getränke, passend zum Stück, stehen dann jeweils eineinhalb Stunden vor Aufführungsbeginn für die Besucher bereit. Heuer gibt es zur Stärkung unter anderem «frisches Blut» in Form von Tomatensuppe und Baguettes mit viel Knoblauch.
Diesen Samstag, 3. Mai, 20 Uhr, findet die Premiere statt; weitere sechs Aufführungen bis und mit 17. Mai folgen. Informationen und Tickets unter www.theater-rampenlicht.ch