Gemeindeversammlung stimmt Verkauf von sanierungsbedürftigem Haus zu
Die Gemeinde Zunzgen stösst ein sanierungsbedürftiges Haus samt Schopf in der Kernzone ab. Die Gemeindeversammlung hat den Gemeinderat zum Verkauf ermächtigt. Die Rechnung 2023 weist einen Gewinn von ...
Gemeindeversammlung stimmt Verkauf von sanierungsbedürftigem Haus zu
Die Gemeinde Zunzgen stösst ein sanierungsbedürftiges Haus samt Schopf in der Kernzone ab. Die Gemeindeversammlung hat den Gemeinderat zum Verkauf ermächtigt. Die Rechnung 2023 weist einen Gewinn von 55 000 Franken aus, das sind 120 000 Franken weniger als erwartet.
Sander van Riemsdijk
Wichtigstes Traktandum mit einigen Wortmeldungen an der mit 69 Stimmberechtigten gut besuchten Gemeindeversammlung im Gemeindesaal war der vom Gemeinderat beantragte Verkauf der Liegenschaft Hardstrasse 21 mitsamt einem daneben liegenden, freistehenden Schopf. Der bauliche Zustand der Liegenschaft mit Baujahr 1830 sei dem Alter entsprechend, wie Gemeinderat Pascal Eberle anhand von Bildern ausführte. Einzig die Fenster seien vor Jahren erneuert worden. Früher oder später würden auf die Gemeinde hohe Sanierungskosten zukommen. Das Wohnhaus und der Schopf liegen zudem in der Kernzone, was die Anforderungen an eine Sanierung oder einen Umbau erhöhen würde. Deshalb beantragte der Gemeinderat, das Ensemble verkaufen zu dürfen, das vor drei Jahren auf 380 000 Franken geschätzt worden ist.
Laut Eberle hat sich ein Kaufinteressent gemeldet. Mit dem Verkauf werde die Gemeinde finanziell entlastet, was bei den laufenden und anstehenden Investitionen von Vorteil wäre, wie Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich ergänzte. Sowohl dem Antrag des Gemeinderats, Verkaufsverhandlungen zu führen, als auch einem Ermessensspielraum von bis zu 10 Prozent beim Verkaufspreis hat die Versammlung nach einigen Voten mit grossem Mehr zugestimmt.
Jahresrechnung mit Überschuss
Bei der Budgetierung für das vergangene Jahr 2023 war der Gemeinderat von einem Überschuss von rund 175 000 Franken ausgegangen. Dieses Ziel konnte nicht erreicht werden, wie Präsident Wüthrich erklärte. Tatsächlich betrug der Gewinn rund 55 000 Franken. Die Differenz begründete er mit geringeren Steuereinnahmen infolge Wegzugs Steuerpflichtiger (minus 440 000 Franken), höheren Entschädigungen an Alters- und Pflegeheime (plus 115 000 Franken) sowie höheren Zins- und Asylkosten (155 000 Franken). Entlastet wird die Rechnung durch tiefere Sozialhilfekosten und höhere Einnahmen beim Finanzausgleich. Ohne Wortmeldungen und Gegenstimmen genehmigte die Versammlung die Jahresrechnung.
Einstimmig Ja sagten die Stimmberechtigten auch zum Zusammenschlusses der Zivilschutz-Kompanien Altenberg, Ebenrain und Ergolz zum «Zweckverband Bevölkerungsschutz Argantia» mit angepassten Statuten und den geringfügigen Ergänzungen beim Reglement sowie zur Verordnung über die Ausrichtung von Mietzinsbeiträgen. Auch die Bestätigung der sieben Mitglieder des Wahlbüros für die kommende Amtsperiode war eine klare Sache.
Für die aus fünf Personen bestehende Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission (RGPK) konnten lediglich vier Personen gewählt werden: die bisherigen Patrick Kaufmann, Thomas Jauslin, Virgil Notz sowie Dieter Henzirohs als Neumitglied. Somit bleibt ein Sitz vakant. Thomas Löffel, der die RGPK während 20 Jahren geleitet hat, und Mitglied Heidi Mandak wurde für ihre Tätigkeit gedankt. Am Ende der Versammlung erfolgte die Verabschiedung zweier langjähriger Gemeinderäte. Andreas Flükiger hatte 24 Jahre mitregiert, Kurt Ost brachte es auf 22 Amtsjahre. Nach einer Laudatio durch Hansruedi Wüthrich wurden beide unter grossem Applaus verabschiedet und mit Abschiedsgeschenken bedacht – das Zunzger «Regenmännlein» durfte dabei natürlich nicht fehlen.