Fasnächtliche Klänge zwischen den Gleisen
02.12.2025 Bezirk Liestal, Verkehr, Bezirk LiestalBundesrat Albert Rösti (SVP) lobt das neue Bahnangebot
Am Bahnhof Basel SBB feierten Bundesrat und regionale Politiker, darunter der Baselbieter Regierungsrat Isaac Reber, den grössten Bahnausbau in der Nordwestschweiz seit 20 Jahren.
Carolina ...
Bundesrat Albert Rösti (SVP) lobt das neue Bahnangebot
Am Bahnhof Basel SBB feierten Bundesrat und regionale Politiker, darunter der Baselbieter Regierungsrat Isaac Reber, den grössten Bahnausbau in der Nordwestschweiz seit 20 Jahren.
Carolina Mazacek
Am Gleis 16 des Basler Bahnhofs versammelten sich am Freitag Personen aus Politik und Verkehrswesen, unter ihnen Bundesrat Albert Rösti. Grund für den hohen Besuch war die «Einweihung» des neuen Bahnangebots in der Nordwestschweiz, das ab dem 14. Dezember gilt.
Bei tiefen Temperaturen und mit Punsch in der Hand hörten die Gäste der Podiumsdiskussion zu. Zu Wort kamen Politiker aus fünf Kantonen. Es wurde nicht nur der für 1 Milliarde Franken umgesetzte Ausbau gelobt, sondern auch über Verkehrsprojekte gesprochen, die in der ETH-Studie von Professor Ulrich Weidmann nicht gut abgeschnitten haben.
Sandra Kolly, Regierungsrätin aus dem Kanton Solothurn, nannte diesbezüglich die Haltestelle Apfelsee in Dornach, während der Baselbieter Baudirektor Isaac Reber einen Viertelstundentakt im Birstal forderte. Reber lobte, wie gut die fünfmonatige Totalsperre im Laufental abgelaufen sei, die für den Doppelspurausbau zwischen Grellingen und Duggingen notwendig war. Auch Vincent Ducrot, CEO der Schweizerischen Bundesbahnen, und Daniel Schafer, CEO der BLS, ergriffen das Wort.
Rösti konterte das Gesagte: «Die Region erhält eine massive Verbesserung.» Es handle sich um den grössten Angebotsausbau seit dem Eisenbahnprojekt «Bahn 2000», bei dem bestehende Zugsverbindungen im ganzen Land verbessert wurden.
Bevor die «Mannschaft» in den Extrazug nach Liestal stieg, bekam sie einen Vorgeschmack auf die Fasnacht. Die Basler Rätz-Clique spielte ein «Ständli». Der Zug fuhr entlang der neuen Eisenbahnbrücke Donnerbaumbrücke, die dafür sorgt, dass die S-Bahnen in Basel die Hauptausfahrtstrecke überqueren, ohne dass andere Züge warten müssen. Es wurde auf der Brücke auch eine Lärmschutzwand errichtet. In Liestal angekommen, erwartete die Stadtmusik den Bundesrat. Sie begleitete ihn ins Kulturhotel Guggenheim, wo die Feierlichkeiten ihre Fortsetzung fanden.
Sissach profitiert auch
Die Region war seit 2019 eine grosse Baustelle, die nötig war, um einen S-Bahn-Viertelstundentakt und einen Fernverkehrs-Halbstundentakt zu ermöglichen. Für den Fernverkehr wurde im Laufental die Doppelspur gebaut. Der Bahnhof Liestal erhielt ein Wendegleis für die S-Bahn sowie eine vierte Spur, die das Vorbeifahren der Züge ermöglicht. In Pratteln wurde die Strecke verbessert. Für die Trennung von Güter- und Personenverkehr gibt es eine Entflechtung zwischen Basel und Muttenz, wozu unter anderem die Donnerbaumbrücke gehört. In Basel wurde eine provisorische Passerelle errichtet und die Kapazität des Bahnhofs erhöht. Ein Viertelstundentakt bedeutet auch mehr Züge. Für die Züge, die nicht im Einsatz sind, wurde in der Nähe von Basel SBB eine Abstellanlage gebaut.
Das alles führt dazu, dass ab dem 14. Dezember die S-Bahn zwischen Basel und Liestal im Viertelstundentakt verkehrt. In den Hauptverkehrszeiten fährt sie bis beziehungsweise von Sissach aus. Von Basel nach Biel fährt stündlich ein Interregio der BLS, von Basel via Biel nach Lausanne stündlich ein Zug. Gelterkinden wird an den IR 37 angeschlossen und erhält somit einen zweiten Schnellzug pro Stunde.
