«Es ist drin, was drin sein soll, und es ist nicht drin, was man nicht drinhaben will»
29.08.2024 Bezirk Waldenburg, EptingenDaniel Merz, CEO der Mineralquelle Eptingen AG, im Gespräch
Die Mineralquelle Eptingen AG feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Daniel Merz hat als CEO im Jubiläumsjahr neu das Ruder des Unternehmens übernommen. Er spricht über seine Ideen, den ...
Daniel Merz, CEO der Mineralquelle Eptingen AG, im Gespräch
Die Mineralquelle Eptingen AG feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Daniel Merz hat als CEO im Jubiläumsjahr neu das Ruder des Unternehmens übernommen. Er spricht über seine Ideen, den umkämpften Mineralwassermarkt, die Investitionen in die Marke und den Firmenstandort im südlichsten Zipfel des Diegtertals.
Sie sind seit Kurzem neuer CEO der Mineralquelle Eptingen AG. Wie kamen Sie das erste Mal in Berührung mit «Eptinger»?
Daniel Merz: Den ersten Berührungspunkt mit «Eptinger» hatte ich in meiner Jugend, da wir zu Hause sehr oft das regionale Eptinger Mineralwasser getrunken haben. Vor über 20 Jahren habe ich während meines berufsbegleitenden Wirtschaftsstudiums Matthias Buchenhorner von der Besitzerfamilie kennengelernt. Daraus hat sich eine langjährige Freundschaft entwickelt, und natürlich wurde bei den regelmässigen Treffen auch oft über das Familienunternehmen Eptinger gesprochen. Seit Anfang 2020 war ich als Vertrauensperson des Besitzerehepaars Beirat des Verwaltungsrats und hatte so bereits vor meinem Einstieg als neuer CEO einen tiefen Einblick in das Unternehmen.
Welche Ziele haben Sie als CEO mit dem Unternehmen?
In den vergangenen Jahren hat unser Unternehmen verschiedene Investitionen getätigt und zahlreiche Meilensteine erreicht. So zum Beispiel die Einführung der neuen Glasflasche, den Relaunch der Traditionsmarke Pepita oder den Bau des neuen Verwaltungsgebäudes in Eptingen. Momentan befinden wir uns deshalb in einer Phase der Konsolidierung. Ich möchte mit dem bestehenden Team den eingeschlagenen Weg erfolgreich weitergehen und setze dabei auf Kontinuität. Zudem möchte ich eigene Ideen einbringen und dafür sorgen, dass wir aktuelle und zukünftige Trends frühzeitig erkennen und entsprechend handeln.
Welche Herausforderungen beschäftigen Sie zurzeit?
Der Mineralwassermarkt ist sehr anspruchsvoll und hart umkämpft. Um uns von unseren Mitbewerbern zu differenzieren, müssen wir uns klar positionieren und kommunizieren, wofür wir stehen. Zudem müssen wir die Vorteile und den Mehrwert von natürlichem Mineralwasser gegenüber Trinkwasser noch stärker hervorheben. Intern besteht die Herausforderung vor allem darin, die bestehenden Prozesse weiter zu optimieren, um beispielsweise die Produktionsplanung bestmöglich auf die Nachfragesituation abzustimmen.
Die Schweiz ist ein Wasserland. Welche Rolle nimmt «Eptinger» dabei ein?
Die Schweiz ist ein wahres Wasserschloss. Es gibt zahlreiche natürliche Mineralwässer aus verschiedenen Regionen mit unterschiedlicher Mineralisierung. «Eptinger» ist das Schweizer Mineralwasser mit dem höchsten Mineralstoffgehalt. Es entspringt im Jura aus einer der tiefsten Quellen Europas (über 400 Meter tief). Es ist frei von Nitrat, Pestiziden und Uran. In Lostorf verfügen wir über einen weiteren Produktionsstandort mit zwei aktiven Quellen, was uns eine gewinnbringende Diversifikation ermöglicht. Auch hier haben wir ausgezeichnetes Mineralwasser: Es ist drin, was drin sein soll, und es ist nicht drin, was man nicht drinhaben will.
«Eptinger» wirbt mit dem hohen natürlichen Anteil an Magnesium und Calcium. Wird das auch in den kommenden Jahrzehnten ein
Alleinstellungsmerkmal bleiben?
Mineralwasser ist ein Naturprodukt, dessen Zusammensetzung sich im Laufe der Jahrzehnte leicht verändern kann. Das gilt für alle Quellen weltweit. «Eptinger» stammt aus dem Faltenjura und fliesst über 25 Jahre durch das Gestein, wird dabei mit Mineralstoffen angereichert und gereinigt. Dieses Einzugsgebiet verändert sich nicht wesentlich. Deshalb bleibt «Eptinger» auch in ferner Zukunft ein hochmineralisiertes Wasser mit vielen positiven Eigenschaften für den menschlichen Körper.
Ist die Konkurrenz aus dem In- und Ausland für «Eptinger» eine Gefahr? Wie gehen Sie damit um?
Wettbewerb belebt das Geschäft und hilft uns, dynamisch und fit zu bleiben. So entwickeln wir uns ständig weiter, um den Bedürfnissen unserer Konsumentinnen und Konsumenten gerecht zu werden. Neben den inund ausländischen Mitbewerbern machen sich auch die Trinkwasseraufbereiter im Markt bemerkbar. Der Druck auf die Margen sowie teilweise unterschiedliche Regulierungen im Ausland sind Herausforderungen. Für uns ist es deshalb wichtig, die hohe Mineralisierung unseres Mineralwassers und den damit verbundenen gesundheitlichen Nutzen immer wieder hervorzuheben. Das macht für den menschlichen Körper einen wirklichen Unterschied. Auch mit dem Thema Nachhaltigkeit gehen wir transparent um, denn Mineralwasser aus dem Ausland ist oft mit langen Transportwegen verbunden.
Sie haben zuletzt viel investiert in die Marke. Zahlt sich dies aus?
In eine Marke oder ein Produkt zu investieren und es voranzubringen, zahlt sich meiner Meinung nach immer aus. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesen Investitionen den Bekanntheitsgrad der Marken Eptinger und Pepita steigern konnten. Zudem konnten wir die Vorteile von «Eptinger» und die neue Rezeptur von «Pepita» im Rahmen unserer Marketingkampagnen sehr gut und pointiert transportieren.
Welche Rolle spielt Eptingen als Standort in der Entwicklung des Unternehmens, heute und früher?
Der Standort Eptingen spielt seit jeher eine zentrale Rolle in der Unternehmensgeschichte. Seit 125 Jahren wird in Eptingen unser Mineralwasser abgefüllt. Früher war unser zweiter Standort in Sissach wichtig, weil dort die Bahnlinie gebaut wurde und dies damals für den Transport unserer Getränke in die ganze Schweiz wichtig war. Im vergangenen März haben wir den Verwaltungsstandort Sissach aufgegeben und nach Eptingen verlegt. Neben den damit verbundenen operativen Vorteilen wie kürzere Kommunikationswege, Effizienzsteigerung und Teamgeist ist dieser Umzug auch ein klares Bekenntnis zum Standort Eptingen. Die Lage ist wunderschön und sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Wie kann «Eptinger» auch die nächsten 125 Jahre erfolgreich sein?
Matthias Buchenhorner und sein Team haben in den vergangenen Jahren eine sehr solide Basis für unseren zukünftigen Erfolg geschaffen. Wenn wir weiterhin hart arbeiten, unsere Prozesse und Organisation laufend optimieren und die Trends und Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden erkennen, bin ich überzeugt, dass wir auch die nächsten 125 Jahre erfolgreich meistern werden.
Hätten Sie gewusst, dass …
… alle Einwohnerinnen/Einwohner von Eptingen gratis «Eptinger» erhalten?
… 65 Mitarbeitende aus 14 Nationen bei «Eptinger» beschäftigt sind?
… in Eptingen 16 000 Flaschen pro Stunde abgefüllt werden können?
… bei «Eptinger» im letzten Jahr 55 Millionen Flaschen abgefüllt worden sind?
… das Eptinger Mineralwasser aus einer der tiefsten Mineralquellen (417 Meter) Europas stammt?
… ein Liter «Eptinger» aus rund 20 000 Tropfen besteht?
… kein Schweizer Mineralwasser mehr Mineralien aufweist (2222 mg/Liter)?
… es das Grapefruit-Getränk «Pepita» bereits seit 75 Jahren gibt?
… es der bisher langjährigste Mitarbeiter auf 50 Dienstjahre brachte?