Eine Ode an das Handwerk
20.05.2025 Bezirk Sissach, Kultur, Gesellschaft, Baselbiet, OltingenDas Besucheraufkommen war am «Määrt» geringer als sonst
Nicht nur Einheimische, sondern auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Nordwestschweiz fanden am Wochenende den Weg nach Oltingen. Der «Oltiger Määrt» überzeugte ...
Das Besucheraufkommen war am «Määrt» geringer als sonst
Nicht nur Einheimische, sondern auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Nordwestschweiz fanden am Wochenende den Weg nach Oltingen. Der «Oltiger Määrt» überzeugte mit vielfältigen Produkten.
Michael Herrmann
Das Wetter meinte es gut mit dem «Oltiger Määrt»: Strahlender Sonnenschein und angenehm milde Temperaturen boten ideale Bedingungen, um gemütlich durch die Gassen zu schlendern, an Ständen zu verweilen und das vielfältige Angebot zu entdecken. Es herrschte von Beginn an eine entspannte Stimmung – getragen von der Gastfreundschaft der Ausstellenden und der Offenheit der Besucherinnen und Besucher.
Ein Höhepunkt des Marktes war das Handwerk, das vielerorts live erlebt werden konnte. Wie zu Grossvaters Zeiten wurden Seile von Hand hergestellt: Kinder durften ihr eigenes Seil drehen und hatten grossen Spass daran. Ein weiterer Magnet für die jüngsten Gäste war die Schmiedewerkstatt: Unter Anleitung durften Kinder glühendes Eisen bearbeiten und ihren eigenen Grillspiess schmieden – eine bleibende Erinnerung. Auch beim Bogenbau konnte man dabei sein, wenn aus Akazie, Esche oder UIme ein Bogen geschnitzt wurde. Am Stand vieler Höfe wurde feines Holzofenbrot gebacken – ganz traditionell und mit viel Liebe.
Kulinarisch hatte der Markt einiges zu bieten. Regionale Spezialitäten aus dem Dorf und der Umgebung fanden ebenso grossen Anklang wie kreative Eigenproduktionen. Selbstgemachtes, Ausgefallenes und Handwerkliches reihten sich dicht aneinander – von Konfitüren über Käse, Trockenwürste, Holzarbeiten, Filzwaren bis hin zu Naturkosmetik. Dabei waren an jedem Stand die Liebe zum Detail und die hohe Qualität der Produkte erkennbar.
Vom Hobby zum Verdienst
Regina Thommen aus Buckten stellt ihre selbst gehäkelten und genähten Taschen, Rucksäcke und vieles mehr seit mehreren Jahren am Oltinger Markt aus. Viele Stunden häkelt sie vor dem Fernseher zu Hause oder einfach so zur Entspannung. «Häkeln ist für mich wie eine Sucht geworden, es entspannt mich und erfüllt mich einfach mit Freude», sagte sie.
Ursprünglich wollte sie als Handarbeitslehrerin arbeiten, aber vor einer Klasse zu stehen hat sie sich dann doch nicht zugetraut. Daher blieben das Nähen und Häkeln ein Hobby. Sie nähte alles für ihre Kinder und später für Bekannte und Freunde. So entstanden die immer professionelleren Unikate. «Ich bin sehr penibel und habe einen hohen Qualitätsanspruch, den ich erfüllen will», führt Thommen aus.
Bis in die Abendstunden
Auf dem «Häfelimäärt» fand man einen feuerfesten Kartoffeltopf, den man entweder direkt ins Feuer stellen oder auch klassisch im Backofen erhitzen kann. Die Kartoffeln werden so ohne jedes Wasser gar und schmecken vorzüglich, wie auch ein Besucher anmerkte. Ging man in den Gassen weiter, strömten einem verschiedene Düfte entgegen und machten Lust auf mehr. Ob ein selbst gemachtes Silserli aus Oltingen oder eine feine Foccacia aus dem Holzofen, vieles musste man probiert haben. Bei der Kirche servierte die Frauenriege Oltingen Kaffee und Kuchen und natürlich die traditionelle «Oltiger Schnitte».
Für das gemütliche Beisammensein sorgten zahlreiche Beizli, Bars und kulinarische Treffpunkte, die am Samstag bis in die Abendstunden geöffnet blieben. Hier wurde angestossen, geplaudert und musiziert – oft spontan und in geselliger Runde. Der Austausch zwischen Besucherinnen und Ausstellern war rege und herzlich – eben ganz im Sinne des Mottos: «Döört trifft me sich!»
VOLKSOHR
Dass der «Oltiger Määrt» eine regionale Ausstrahlung hat – das war allgemein bekannt. Dass er auch internationales Flair hat, beweist dieses Schild in einer Seitengasse der Schafmattstrasse während des Markts dieses Wochenende. Das Volksohr hat keine Kenntnis von einem Besuch Donald Trumps in Oltingen und auch das EDA, das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten, weiss offiziell nichts davon. Allerdings hat die bisherige Amtszeit Trumps gezeigt, dass bei ihm nichts ausgeschlossen werden kann.