Gemeinde zeigt, wie man feiert
Mit einem vielfältigen Programm für alle Alterskategorien feierte Känerkinden am Wochenende sein 666-jähriges Bestehen. Die Aktivitäten waren über das halbe Dorf verteilt und zogen auch viele Auswärtige an. Der ...
Gemeinde zeigt, wie man feiert
Mit einem vielfältigen Programm für alle Alterskategorien feierte Känerkinden am Wochenende sein 666-jähriges Bestehen. Die Aktivitäten waren über das halbe Dorf verteilt und zogen auch viele Auswärtige an. Der OK-Präsident spricht von 1500 bis 2000 Gästen.
Sander van Riemsdijk
Ein Dorffest ist ein Spiegel dafür, wie eine Gemeinschaft funktioniert. Am Wochenende hat die 550-Einwohner-Gemeinde Känerkinden eindrücklich gezeigt, dass bei ihr das Dorfleben intakt ist. Gefühlt das ganze Dorf stand irgendwo im Einsatz und sorgte für ein vielfältiges Programm. Der Festperimeter erstreckte sich von der Mehrzweckhalle und der Schule bis zum Gemeindezentrum.
Mit einer Mischung aus Unterhaltung, Geschichte, Kulinarik und Musik bis in die späten Abendstunden liess Känerkinden, das 1359 – also vor 666 Jahren – erstmals urkundlich erwähnt wurde, seine Gastfreundschaft aufleben. Der Zusammenhalt zeigte sich bereits bei den Vorbereitungen: Der Gemeinderat entschied sich spontan, trotz des ungewöhnlichen Jubiläums ein Dorffest zu organisieren, und stellte rasch ein OK auf die Beine. In anderen, deutlich grösseren Dörfern gestaltet sich die Suche nach Freiwilligen nicht selten weitaus schwieriger.
Ein lang gezogener Markt durch die Quartiere mit zahlreichen Ständen, vor allem mit Handwerklichem und Kunst, lockte auch einige Gäste von ausserhalb an. OK- und Gemeindepräsident Adrian Ammann schätzt, dass etwa 1500 bis 2000 Personen das Dorffest besucht haben.
Für Unterhaltung sorgten Attraktionen wie Harassenstapeln, eine Hüpfburg oder ein riesiges aufblasbares «Töggelifeld». Zudem öffnete der Schützenverein seinen Keller für die Gäste und auch andere Vereine beteiligten sich am Fest. Auf dem roten Platz bei der Mehrzweckhalle präsentierten Schülerinnen und Schüler der Regionalen Musikschule Sissach auf einer Open-Air-Bühne ein abwechslungsreiches Programm mit Klavier, Trompete, Querflöte, Akkordeon, Gitarre und Gesang. Zudem gab es Tanzdarbietungen.
Kunst und Kulinarik
Auch für das leibliche Wohl war gesorgt: Über den Festperimeter verteilt luden mehrere Beizli mit Angeboten von Thai-Curry über Hotdogs und Pommes frites bis zu Schnitzelbrot zum Geniessen und Verweilen ein. Wer sich für die Geschichte des Dorfes interessierte, konnte an der Fotoausstellung «Känerkinden heute und dazumal» in alte Zeiten eintauchen. Zudem war der einheimische Künstler Walter Eglin (1895–1966) mit einer Ausstellung ins Fest eingebunden. Am Sonntag rundeten ein Gottesdienst und ein gemeinsames Mittagessen in der Mehrzweckhalle die Feierlichkeiten ab.
Adrian Ammann äusserte sich am Schluss sehr positiv über den Verlauf des Dorffestes: «Alles ist nach Wunsch verlaufen, wir vom OK sind zufrieden. Es war ein Riesenfest mit einer tollen und friedlichen Stimmung bis in die Morgenstunden.»