Die Streichung passt vielen Besuchern nicht, wie eine kleine Umfrage zeigt
Der Frühlingsmarkt in Sissach präsentierte sich gestern bei Sonnenschein von seiner einladenden Seite. Die «Volksstimme» befragte Besucherinnen und Besucher, wie sie zur geplanten Streichung ...
Die Streichung passt vielen Besuchern nicht, wie eine kleine Umfrage zeigt
Der Frühlingsmarkt in Sissach präsentierte sich gestern bei Sonnenschein von seiner einladenden Seite. Die «Volksstimme» befragte Besucherinnen und Besucher, wie sie zur geplanten Streichung des Sommermarkts stehen. Die Meinungen gehen auseinander.
Sander van Riemsdijk
Der Sissacher Frühlingsmarkt erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit, wie ein Augenschein gestern kurz vor dem Mittag in der Begegnungszone zeigte. Ein Besuch am Markt ist jeweils mit vielen kulinarischen Köstlichkeiten verbunden. Mancher Stand lockte mit seinen Speisen – von Piadina über Grillwürste bis zu Curryreis. Auch Süsses gab es zur Genüge: Magenbrot, Glacé, Cannoli und vieles mehr.
Eine – naturgemäss nicht repräsentative – Umfrage der «Volksstimme» zeigte: Gerne würden die meisten Besuchenden dies alles weiterhin ebenso am traditionellen Sommermarkt geniessen. Dieser wurde bekanntlich vom Sissacher Gemeinderat gestrichen, wogegen sich der Marktverband wehrt (die «Volksstimme» berichtete).
Die meisten Befragten zeigten wenig Verständnis für diese Entscheidung, so etwa Elisabeth (77) und Johan (70) aus Zunzgen: «Warum muss der Sommermarkt gestrichen werden? Dieser gehört zu Sissach und muss erhalten bleiben.» Auch andere Stimmen sprachen sich für die Weiterführung des Sommermarkts aus. «Schade, denn ich fand ihn wirklich einen tollen Markt», meinte die 27-jährige Mahtap aus Rheinfelden: «Ich bin in Sissach aufgewachsen, und für mich gehört der Sommermarkt einfach zum Dorf.» «Schade, dass es den Sommermarkt nicht mehr geben soll», meinte Alexandra (31) aus Lausen.
Es gab auch andere Voten. So findet es Tiziano (58) aus Böckten völlig okay, dass der Sommermarkt nicht mehr ausgerichtet wird. «Für mich stimmt das Sortiment am Markt nicht. Eigentlich ist alles nur Ramsch und belastet unnötigerweise die Umwelt.» Eine Einschätzung, die von den meisten Ausstellern wohl nicht geteilt wird. Etwas Mitleid mit den Marktfahrern hatte denn auch die 70-jährige Elisabeth aus Läufelfingen: «Ich finde den Wegfall des Sommermarkts insbesondere für sie bedauerlich, Märkte sichern ihren Verdienst.»
Markt erst am Abend?
In hörbar guter Stimmung bummelten Monika (62) und Jürg (66) aus Rothenfluh durch die Begegnungszone und genossen das Wetter und den speziellen Reiz des Markts. Angesprochen auf das Aus des Sommermarkts sind sie der Meinung, dass dies eine Lücke in das jährliche Marktprogramm reissen werde. «Wir kaufen auf dem Markt unsere Produkte immer beim gleichen Händler ein. Vielleicht nützt es etwas, wenn die Marktzeiten nach den Sommertemperaturen ausgerichtet werden.»
Diese Idee findet bei Sven (37) aus Eptingen Unterstützung: «Man soll den Sommermarkt entweder am Vormittag oder am späteren Nachmittag beziehungsweise am Abend durchführen. Vielleicht ist das Interesse bei den Leuten dann grösser.» Für Jana (32) aus Sissach und Janka (31) aus Läufelfingen sind diese Argumente nicht relevant: «Wir werden den Sommermarkt sowieso nicht gross vermissen. Wir können ja nach Oltingen oder Gelterkinden gehen.»