Weitere 650 000 Franken für die «Rössli»-Sanierung bewillig
Die Sanierung des ehemaligen Restaurants Rössli zum Bürgerhaus kann fortgesetzt werden. Die Bürgergemeinde bewilligte einen Nachtragskredit von 650 000 Franken. Sehr erfreut waren die ...
Weitere 650 000 Franken für die «Rössli»-Sanierung bewillig
Die Sanierung des ehemaligen Restaurants Rössli zum Bürgerhaus kann fortgesetzt werden. Die Bürgergemeinde bewilligte einen Nachtragskredit von 650 000 Franken. Sehr erfreut waren die Bürger über den zusätzlichen Finanzbedarf nicht.
Willi Wenger
Mit 26 Ja- gegen 11-Nein-Stimmen, hat die Bürgergemeindeversammlung von Ziefen 650 000 Franken als Nachtragskredit zum Ausbau der Liegenschaft «Rössli» bewilligt. Die Bürgerinnen und Bürger folgten damit dem Antrag des Bürgerrats nach zum Teil kritischen Voten. Der Bürgerrat um Präsident Dominik Tschopp zeigte sich zufrieden, dass mit dem auf 3,4 Millionen erhöhten Kredit der «Rössli»-Ausbau gesichert ist.
Der Bürgerrat hielt fest, dass bei der Projektentwicklung und ersten Arbeiten am Objekt verschiedene bauliche und planerische Herausforderungen zum Vorschein kamen, die bei der Kostenschätzung von 2022 nicht absehbar gewesen seien. Bauleiter Andreas Brunner nannte konkret statische Eingriffe, unklare Kanalisationsund Werkleitungsanschlüsse, Schadstoffsanierungen sowie Anpassungen aufgrund der komplexen Gebäudestruktur mit unterschiedlichen Raumhöhen und früheren Nutzungen.
Kritik an Architekt
Brunner ergänzte, dass zudem vertiefte Untersuchungen und heutige baurechtliche Anforderungen zusätzliche Massnahmen notwendig gemacht hätten. Die Wortmeldungen der Bürger waren nicht nur lobend. Während mehrere Redner sich dafür aussprachen, die Kröte zu schlucken und in die Zukunft zu schauen, machten andere ihrem Ärger Luft. So wurde der nicht anwesende Architekt massiv angegriffen: Seine Leistung sei ungenügend. Das Ganze sei absehbar gewesen, sagte ein erboster Versammlungsteilnehmer. Bürgerrat Kaspar Thommen räumte selbstkritisch ein, dass die Exekutive bei der Planung im Vorfeld des Liegenschaftskaufs durchaus «etwas besser» hätte hinschauen müssen. «Wir haben die Situation so auch nicht gewollt», sagte Thommen.
Bürger Patrik Schlumpf, Bürgerin Kathrin Stohler sowie Bürgerrat Martin Hug sprachen sich klar für den Kredit aus: Mit feurigen Wortmeldungen warben sie für die «gute Sache für die Bürgergemeinde», auch mit Blick in die Zukunft.
In der Liegenschaft, für die bislang 1,2 Millionen Franken ausgegeben worden sind, werden ein Bürgersaal, mehrere Wohnungen sowie Nebenräume erstellt. Mit den Mieteinnahmen will die Bürgergemeinde ihren Fortbestand sichern. Laut Bauleiter Andreas Brunner soll ab Spätherbst weitergebaut werden. Als Bauzeit definierte er gegenüber der «Volksstimme» ein gutes Jahr. Tschopp ergänzte, dass das «Rössli» künftig jährlich rund 80 000 Franken an Einnahmen generieren werde. Geld, das unter anderem für die Rückzahlung der Bank-Hypothek benötigt werden wird.
Die Genehmigung der Jahresrechnung 2024 war an der Versammlung ein Nebenschauplatz. Bei Ausgaben von 304 000 Franken schloss diese mit einem Gewinn von 58 000 Franken ab.
Der Bürgerrat informierte, dass 2026 der Banntag in grösserem Rahmen stattfinden wird. Dies aufgrund des 800-Jahre-Jubiläums von Ziefen. Zu diesem Ereignis soll auch eine Festschrift erscheinen.