Präsident und CEO der BLKB treten früher als geplant zurück
24.07.2025 Baselbiet, Baselbiet, WirtschaftBei der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) kommt es zu einem Führungswechsel. Sowohl Bankratspräsident Thomas Schneider als auch CEO John Häfelfinger geben ihre Funktionen bereits per Ende Juli 2025 ab.
Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) geriet Anfang Juli wegen ihrer Online-Tochter Radicant unter Druck. Wegen hoher Verluste musste die Bank eine deutliche Wertberichtigung vornehmen, Politiker forderten daraufhin eine Aufarbeitung mit einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK).
Als Folge kündigten der Bankratspräsident Thomas Schneider und der CEO John Häfelfinger ihren Rücktritt für das kommende Jahr an. Nun erfolgen die Abgänge bereits Ende Juli. Die BLKB teilte dies nach Redaktionsschluss für die gedruckte Ausgabe für die Freitags-"Volksstimme" mit.
Thomas Schneider, seit 2018 im Amt, begründete seinen vorzeitigen Rücktritt mit der öffentlichen Debatte rund um seine Person. Diese habe zunehmend vom sachlichen Diskurs abgelenkt und das Vertrauen in die Bank potenziell gefährdet, erklärte er. Die Baselbieter Regierung habe keinen Druck auf ihn ausgeübt, erklärte Schneider am Freitagvormittag an einem Medientermin. "Es ist mein eigener Entscheid." Zur Radicant sagte Schneider: "Ich würde es wieder genau gleich machen." In einem Bankenumfeld mit sinkenden Margen müsse man mit neuem Geschäftsvolumen aufwarten. Aufgrund des bereits hohen Marktvolumens im Stammgebiet "müssen wir in die Schweiz hinein kommen und neue Felder erarbeiten". Er sei zuversichtlich, dass die Radicant Bank mit ihren aktuell 18000 Kunden mit der Zeit erfolgreich sein wird.
Die Nachfolge im Bankratspräsidium wird vom Kanton Baselland und der BLKB ausgeschrieben. Bis dahin übernehme Nadia Tarolli Schmidt, Vizepräsidentin des Bankrats, das Präsidium ab August interimistisch, hiess es weiter.
Auch auf operativer Ebene kommt es zu Veränderungen: CEO John Häfelfinger, der die Bank während fast neun Jahren führte, verlässt die BLKB ebenfalls per Ende Juli. Der Entscheid erfolgte einvernehmlich mit dem Bankrat und in Abstimmung mit der Geschäftsleitung, wie es von der Bank hiess.
Häfelfinger sagte, dass die zunehmenden politischen Diskussionen in den letzten Wochen eine frühere Übergabe nahegelegt hätten. Die Leitung übernimmt interimistisch sein Stellvertreter Christoph Schär, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Die BLKB habe den Rekrutierungsprozess für beide Führungspositionen bereits gestartet, teilte die Bank weiter mit. sda.
Mehr dazu in der "Volksstimme" vom Dienstag.