Heute 25-Jähriger erschoss seinen Vater
Das Tötungsdelikt hatte sich kurz nach Weihnachten 2021 in Lampenberg ereignet: Ein damals 23-Jähriger erschoss seinen 54-jährigen Vater. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes erhoben.
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Heute 25-Jähriger erschoss seinen Vater
Das Tötungsdelikt hatte sich kurz nach Weihnachten 2021 in Lampenberg ereignet: Ein damals 23-Jähriger erschoss seinen 54-jährigen Vater. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes erhoben.
tho./vs. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Baselland hat ihre Strafuntersuchung gegen einen heute 25-jährigen Mann abgeschlossen und Anklage «wegen Mordes und weiterer Delikte» erhoben. Sie wirft dem Beschuldigten vor, seinen Vater am 27. Dezember 2021 um etwa 22 Uhr «im Einfamilienhaus der Eltern» in Lampenberg mit einer Schusswaffe so schwer verletzt zu haben, dass das Opfer noch vor Ort verstarb. Dies teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit.
Die Anklage geht laut dem Communiqué davon aus, dass «den tödlichen Schussabgaben» ein innerfamiliärer Konflikt vorausgegangen ist. Dass mehrere Schüsse gefallen sind, war bislang nicht bekannt. In den meisten bisherigen Medienberichten – auch in der «Volksstimme» – war lediglich von einem Schuss die Rede, den ein Passant gehört und der Polizei gemeldet hatte.
Wie bei der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage zu erfahren war, kommt neben dem Hauptanklagepunkt Mord «eventualiter auch vorsätzliche Tötung infrage». Weshalb letzteres Delikt mit einer in der Regel geringeren Strafandrohung als Mord als Rückfallposition in die Anklage aufgenommen worden ist, wollte die Staatsanwaltschaft gestern nicht erläutern. Ferner lautet die Anklage zusätzlich auf mehrfache Gefährdung des Lebens, mehrfache Nötigung, mehrfache Widerhandlung gegen das Waffengesetz sowie Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Der Beschuldigte befindet sich laut Communiqué derzeit im vorzeitigen Massnahmenvollzug. Wann es zur Hauptverhandlung am Strafgericht kommt, stehe noch nicht fest. Es gelte die Unschuldsvermutung.
Grosseinsatz in Lampenberg
Nach dem Tötungsdelikt am Montagabend kurz nach Weihnachten 2021 galt der Täter als flüchtig. Die Polizei schrieb ihn zur Fahndung aus und veröffentlichte ein Foto, das den Gesuchten in einem Tarnanzug der Schweizer Armee zeigte, betonte jedoch, dass es sich nicht um eine aktuelle Aufnahme handle. Beim Einsatz am Tatort und bei der Fahndung nach dem Verdächtigen standen mehrere Dutzend Personen im Einsatz, ferner kreiste während längerer Zeit ein Helikopter der Zürcher Polizei über Lampenberg.
Am Folgetag kurz vor 13 Uhr konnte der Verdächtige nach einer Meldung eines Dritten – laut «20 Minuten» eines Joggers – auf einem nahe gelegenen Lampenberger Bauernhof festgenommen werden. Der Täter sei zwar bewaffnet gewesen, habe sich aber widerstandslos festnehmen lassen, hiess es.
Medien wie «Blick» oder «20 Minuten» wollen in Lampenberg erfahren haben, dass der nun Angeklagte ein talentierter Jungschütze war und einige Zeit bei einem Schützenverein in einem Nachbardorf aktiv gewesen sein soll. Und: In Lampenberg habe es sich schon länger herumgesprochen, dass der junge Mann neben einer Ordonnanzwaffe auch eine weitere Pistole besitze, schrieb der «Blick». Ob das Tötungsdelikt allenfalls mit einer Armeewaffe begangen worden ist, wollte die Staatsanwaltschaft gestern auf Anfrage nicht beantworten.