Putzeinsatz im Wald, im Bach und im Dorf

Aufräumen im Wald, Putzen im Bach, Müll aufsammeln im Dorf: Am nationalen Cleanup-Day vom Samstag leisteten Freiwillige im ganzen Land einen handfesten Beitrag für mehr Sauberkeit im Siedlungsgebiet und eine gepflegte Natur.

vs./ch. Die Szenerie am Samstagmittag in der Sissacher Begegnungszone mutete auf den ersten Blick skurril an: Wenige Meter neben einem nicht sehr appetitlichen Müllberg vor dem «Cheesmeyer» bissen einige Dutzend Frauen und Männer in einer improvisierten Festwirtschaft herzhaft in einen Klöpfer oder eine Bratwurst vom Grill und plauderten munter miteinander. Beim näheren Hinsehen und -hören zeigte sich, was dahintersteckte: Der Abfallhaufen war das Ergebnis dessen, was die Menschen an den Festtischen in den Stunden zuvor «erarbeitet» hatten.

Die Einwohnerinnen und Einwohner von Sissach waren von der kommunalen Abfallverwertungskommission eingeladen worden, am Samstagvormittag die Ergolz und das Dorf von weggeworfenem Unrat zu befreien sowie im Wald Ordnung zu machen. Die «Waldputzete» der Bürgergemeinde fand gleichzeitig mit dem Clean-up-Day statt, bei dem die Abfallverwertungskommission der Gemeinde federführend war und die Arbeitsgemeinschaft für Natur und Heimatschutz (Bach) und Jubla (Siedlung) mitwirkten. Gearbeitet wurde getrennt, verpflegt gemeinsam.

Schulkinder sehr fleissig
Bereits am Freitag sammelten rund 60 Schülerinnen und Schüler der 4. Primarklassen vor allem auf der nördlichen Seite der Ergolz Abfall. Sie füllten mehrere PET-Flaschen mit weggeworfenen Zigarettenstummeln, fanden haufenweise leere Getränkedosen und fischten sogar einen Stuhl aus dem Bach. Begleitet wurde der Vormittag von einer Lektion Sensibilisierungsunterricht zum Thema Littering. Die weiteren Gebiete von Sissach wurden am Samstag von Abfall befreit: Rund 100 Menschen jeglichen Alters durchforsteten den Rest des Siedlungsgebiets, den Wald und den Bach und trugen haufenweise Müll in die Begegnungszone, wo eine Mulde bereitstand, wie die Abfallverwertungskommission mitteilt. Vor allem Plastikmüll wie Verpackungspapier und PET-Flaschen waren dabei, aber auch ein grosser Haufen Aludosen, sehr viele Zigarettenstummel und einiges an Glasflaschen fanden in die Mulde. Aus dem Bach konnte sogar ein Töffpneu geholt werden.

Die rund 30 Helferinnen und Helfer der «Waldputzete» leisteten im Bereich der Deponie Strickrain und im Gebiet Isleten einen Waldpflegeeinsatz, bei dem gesägtes Geäst und gemähtes Pflanzenmaterial aufgeschichtet wurde. «Putzen» im Sinn von Abfall aufsammeln war dort nicht erforderlich: Die Sissacherinnen und Sissacher scheinen in diesen Gebieten Sorge zu ihrem Wald zu tragen.

Übrigens: Der Abfall in der Begegnungszone diente nicht zur Zierde der Helferbeiz. Vielmehr sollte er die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen, um sie für die Themen Littering und Abfallvermeidung sensibilisieren zu können.

Am seit dem Jahr 2013 stattfindenden nationalen Clean-up-Day beteiligen sich jedes Jahr in etlichen Gemeinden mehrere Zehntausend Helfende: Städte, Gemeinden, Schulen, Vereine, Unternehmen und Einzelpersonen, die unter anderem Wälder, Wiesen, Weiden, Wanderwege und Wasser von mehreren Tonnen Littering säubern, wie die Organisatoren, das Schweizer Kompetenzzentrum gegen Littering (Igsu), am Samstag mitteilte. Zu den Trägern des Aktionstags gehören unter anderem Aluminium-Recycling, PET-Recycling Schweiz, Vetro-Swiss, Swiss Cigarette, Migros, Coop, Valora oder Feldschlösschen.

Freiwillige räumen das Dorf auf

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