Radikale beschmieren mehrere Gebäude
04.08.2023 Bezirk Sissach, Polizei, Gemeinden, SissachBetroffener Hauseigentümer setzt eine Belohnung aus
In der Nacht auf den 28. Juli haben Unbekannte in Sissach mehrere Hausfassaden beschmiert. Es wurde Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Die Täterschaft dürfte dem extremen linken Lager angehören.
Christian ...
Betroffener Hauseigentümer setzt eine Belohnung aus
In der Nacht auf den 28. Juli haben Unbekannte in Sissach mehrere Hausfassaden beschmiert. Es wurde Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Die Täterschaft dürfte dem extremen linken Lager angehören.
Christian Horisberger
«FUCK NZS F.T.R», «Antikapital...»: Mit antifaschistischen und linksextremen Parolen wie diesen sowie inhaltlosem Geschmiere sind in der Nacht auf den 28. Juli im Zentrum von Sissach mindestens fünf Gebäude massiv verschmiert worden. Betroffen sind das unter Denkmalschutz stehende Haus neben dem «Cheesmeyer» an der Hauptstrasse, das Coop Center, die Niederlassung der Mobiliar hinter der «Wystube zum Sydebändel», ein Häuschen der Elektra Sissach hinter dem Coop sowie das Restaurant Löwen. Die Schmierereien mit schwarzer Farbe beschränken sich auf Sissach. Laut Auskunft der Polizei sind in diesem Zeitraum keine weiteren Vandalenakte gemeldet worden.
Das Haus im gotischen Stil, Baujahr 1518, befindet sich im Eigentum von Robert Häfelfinger. Der Architekt hat alle Schmierereien fotografisch dokumentiert und noch am Freitag bei der Polizei eine Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet.
Aufgrund einer Beobachtung eines Angestellten der Bäckerei Gunzenhauser konnte Häfelfinger der Polizei genaue Angaben zur Tatzeit – 3 Uhr morgens – machen und eine vage Beschreibung der mutmasslichen Täterschaft liefern: Es habe sich um zwei jüngere, schwarz gekleidete und vermummte Männer gehandelt. Der Bäcker habe die beiden auf der gegenüberliegenden Strassenseite – bei der Liegenschaft Häfelfingers – auf frischer Tat ertappt, worauf sie davongerannt seien, so der Geschädigte.
Aufgrund der offensichtlich antikapitalistischen Gesinnung der Täter könnte Häfelfinger sich vorstellen, dass seine Liegenschaft nicht zufällig ausgewählt worden ist: Er besitze mehrere Häuser und sei Nachfahre des Gründers des Cheesmeyer-Warenhauses. Möglich sei aber auch, dass sich die grosse, leicht zugängliche Fläche ganz einfach nur gut für eine Beschriftung geeignet habe.
500 Franken Belohnung
Als einziger der Geschädigten hat Häfelfinger die Schmierereien bereits wieder entfernen lassen. Es sei ihm ein Anliegen gewesen, dass davon an der Sissacher Bundesfeier, die direkt neben der Liegenschaft stattfand, nichts mehr zu sehen ist, sagt er. Die Rechnung des Malers werde ihn wohl mehr als 1000 Franken kosten, so Häfelfinger; eine Versicherung gegen Vandalenakte habe er nicht abgeschlossen. Um die Chancen zu erhöhen, dass die Täter ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden, will der Architekt eine Belohnung in der Höhe von 500 Franken für Hinweise aussetzen, die zu deren Ergreifung führen. Häfelfinger ist optimistisch, dass der Anreiz Wirkung zeigt.
Letztmals sind in Sissach im Vorfeld des Tages der Arbeit Sprayer unterwegs gewesen. Damals waren an Lärmschutzwänden der SBB beim «Güterschopf» sowie an den Fassaden der früheren Six Madun und der Weinhandlung Buess Parolen geschmiert worden (die «Volksstimme» berichtete).
Ein Zusammenhang der Vorkommnisse vor dem ersten Mai und vor einer Woche kann nicht ausgeschlossen werden.