«Ich mache meine Arbeit noch immer sehr gern»
04.08.2023 Baselbiet, Tecknau, PorträtBrigitte Lutz arbeitet seit mehr als 30 Jahren für die Kantonale Verwaltung
Die Oberbaselbieterin Brigitte Lutz hat als Teamleiterin der Telefonzentrale der kantonalen Verwaltung Baselland in Liestal vieles zu erledigen. Sie tut dies seit 32 Jahren mit viel Energie und Herzblut und ...
Brigitte Lutz arbeitet seit mehr als 30 Jahren für die Kantonale Verwaltung
Die Oberbaselbieterin Brigitte Lutz hat als Teamleiterin der Telefonzentrale der kantonalen Verwaltung Baselland in Liestal vieles zu erledigen. Sie tut dies seit 32 Jahren mit viel Energie und Herzblut und versteht sich als echte Dienstleisterin gegenüber der Öffentlichkeit.
Willi Wenger
Brigitte Lutz, die in Gelterkinden aufgewachsen ist und seit 26 Jahren in Tecknau wohnt, hat bei ihrem Stellenantritt am 1. Juni 1991 nie daran gedacht, langfristig beim Kanton Baselland zu arbeiten. «Ich habe mich damals aufgrund eines Inserats in der ‹Volksstimme› für diesen Posten beworben. Einfach, um mal zu sehen, ob ich eine Chance habe», sagt die 58-Jährige. Und ja, sie erhielt die Stelle bei der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD), damals unter der Leitung von Eduard Belser. «Wir waren damals vier Personen in der Telefonzentrale, die bis heute für die gesamte kantonale Verwaltung zuständig ist. Heute sind wir sechs Personen, fünf Frauen und ein Mann (mit Blindenarbeitsplatz) bei wie damals immer noch 300 Stellenprozenten. Bei uns arbeiten in diesem Sinne alle Teilzeit. Ich bekleide eine 50-Prozent-Stelle.»
Zu Beginn der 1990er-Jahre war die Telefonzentrale des Kantons im Vergleich zu heute einfach eingerichtet, auch in Bezug auf die Technik. Als Arbeitsplatz dienten den Mitarbeitenden Pulte mit integrierten, aus heutiger Sicht spartanischen Telefonapparaten. Die Anlage umfasste einen Telefonautomaten und Teilnehmervermittlungsanlagen.
«Computer waren noch keine vorhanden. Wir mussten alles von Hand auf Papier notieren. Zwecks besserer Übersicht hatten wir verschiedenfarbige ‹Mäppli› auf dem Tisch, je nach Direktion und Amt», erzählt Lutz. Ihre Abteilung habe damals noch ziemlich isoliert in einem abgelegenen Büro gearbeitet. Das habe jedoch einen Grund gehabt. «Die damalige Technik der Telefonzentrale befand sich im Keller der BUD, direkt unter unserem Büro. Und diese war mit Leitungen durch den Boden mit uns verbunden. Wir konnten also noch längere Zeit den einstigen Standort nicht verlassen», erklärt Lutz, die vor ihrer Zeit beim Kanton in Frenkendorf in einer Handelsfirma gearbeitet hat, und schmunzelt.
Mit Leidenschaft und Herzblut
Dass die Tecknauerin noch immer sehr gerne arbeitet, ist auch ihrer Liebe zum Beruf geschuldet. «Ja, ich mache meine Arbeit nach mehr als drei Jahrzehnten immer noch sehr gern.» Auch wenn sie anfügt, dass sie zu Beginn ihrer Anstellung bei der BUD hin und wieder gedacht habe, dass sie die an sie gestellten Anforderungen langfristig nie erfüllen könne. «Ich habe gedacht, dass ich das nie lernen werde, was ich können muss.» Denn, so Lutz im Rückblick: «Wir mussten letztlich Hunderte von Nummern im Kopf haben.» Die ersten drei Monate der zwölfmonatigen Probezeit seien die Hölle gewesen. «Ich habe mehrfach gedacht, dass ich das nicht überleben werde, diesen heftigen wie stressigen Betrieb.» Denn: «Wir mussten beispielsweise alle Pendenzen auf handschriftlichen Notizen an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben.»
Gut 300 Telefonanrufe am Tag
Von den gut 300 eingehenden Telefonanrufen am Tag, heute selbstverständlich digitalisiert empfangen, stellen die allermeisten kein Problem dar. «Mein Team und ich können in fast 100 Prozent der Fälle helfen beziehungsweise die anrufenden Personen an die richtige Stelle verbinden.» Es gebe jedoch auch vereinzelt unangenehme Anruferinnen und Anrufer. «Diese tragen dann ihren Frust an uns heran», so Lutz. Dann gelte es, ruhig zu bleiben und das Ganze nicht persönlich zu nehmen.
Lutz hat bislang drei Direktionsvorsteher und zwei Direktionsvorsteherinnen bei der BUD erlebt. Der erste war Eduard Belser, gefolgt von Elsbeth Schneider-Kenel und Jörg Krähenbühl. Auf Krähenbühl folgten Sabine Pegoraro und Isaac Reber. Auf ihn angesprochen, sagt Lutz nur, dass sie hoffe, dass er der BUD bis zum Ende der Legislatur erhalten bleibe. Diesen Personen unterstellt war Lutz allerdings nie. Sie gehört aktuell – nach einem kurzen «Zwischenstopp» beim Hochbauamt – zum Team des Generalsekretariats, wie das bereits zu Beginn ihrer Anstellung war.
Lutz, die ordentlicherweise noch sieben Jahre arbeiten muss, ist verheiratet und hat einen 23-jährigen Sohn. Sie bewohnt mit ihrer Familie ein Einfamilienhaus mit Garten.