Hilfe, wenn Not an der Frau ist
14.03.2023 Baselbiet, Vereine, Landwirtschaft, SissachBäuerinnen- und Landfrauenverein unterstützen Familien
Der Landfrauenverein Baselland leistet jährlich rund 1600 Einsatzstunden bei Bauernfamilien, denen die Arbeit aus gesundheitlichen oder anderen Gründen temporär über den Kopf wächst. Der Tarif für diese Dienstleistung wurde an ...
Bäuerinnen- und Landfrauenverein unterstützen Familien
Der Landfrauenverein Baselland leistet jährlich rund 1600 Einsatzstunden bei Bauernfamilien, denen die Arbeit aus gesundheitlichen oder anderen Gründen temporär über den Kopf wächst. Der Tarif für diese Dienstleistung wurde an der Generalversammlung erhöht.
Elmar Gächter
Evelyne Gasser war die Freude ins Gesicht geschrieben. An ihrer ersten Generalversammlung als Präsidentin des «Bäuerinnen- und Landfrauenvereins beider Basel» konnte sie in der Aula des Ebenrains über 90 Mitglieder begrüssen. «Ich durfte an allen Anlässen, Sitzungen und Kursen tolle Frauen kennenlernen», blickte sie auf ihr erstes Amtsjahr zurück. Sie machte dies unter anderem fest am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (Esaf) in Pratteln, bei dem mehr als 70 Vereinsmitglieder samt Kindern teilgenommen haben.
Im Rahmen der Esaf-Vorbereitungen sei der Wunsch entstanden, eine Image-Kampagne zu starten. Viel Neues sei daraus erwachsen, unter anderem das neue GV-Heft und der erweiterte Auftritt in den Sozialen Medien. Der neue Slogan des Vereins «Einzigartig, individuell und mit Charakter» spiegle die Bäuerinnen und Landfrauen sehr gut wider. «Wir haben eine wunderbare Gemeinschaft, und dies macht den Verein einzigartig», so Evelyne Gasser.
Landfrauenhilfe teurer
Was für ein breites Angebot an Anlässen, Veranstaltungen, Kursen und mehr der Verein immer wieder auf die Beine stellt, zeigte der mit Bildern und Kurzfilmen untermauerte Jahresrückblick der Präsidentin. Ein wesentlicher Teil des Vereinslebens kommt der Landfrauenhilfe zugute. Sie unterstützt Familien, wenn man im Betrieb wegen gesundheitlicher Probleme oder aus anderen Gründen den täglichen Pflichten nicht mehr nachkommen kann.
Laut Vizepräsidentin Beatrice Buess, welche die Landfrauenhilfe leitet, standen die Helferinnen – zurzeit sind es 10 Frauen bei 25 Familien – vergangenes Jahr beinahe 1600 Stunden im Einsatz. Die laufend grössere Nachfrage erfordere jedoch neue Ideen und vor allem eine bessere Bezahlung der Arbeit. «Wir wollen den sehr bescheidenen Stundenlohn von heute 25 Franken brutto auf 30 Franken erhöhen», hielt Buess fest. Am günstigeren Tarif von 19 Franken pro Stunde für Mitglieder werde jedoch festgehalten. Mit einer ärztlichen Verordnung, die künftig bei Anfragen einzureichen ist, erhofft sich der Verein eine einfachere und flexiblere Einsatzplanung.
Ex-Präsidentin Myriam Gysin hatte als Wahlleiterin leichtes Spiel, ist doch der gesamte Vorstand gewillt, seine erfolgreiche Zusammenarbeit weiterzuführen. Die zehn Bäuerinnen und Landfrauen wurden per Akklamation im Amt bestätigt. Die von Carole Schweizer präsentierte Rechnung 2022 schliesst mit einem kleinen Defizit ab, auch das Budget 2023 sieht einen kleinen Verlust vor. Die Versammlung genehmigte beide Traktanden einstimmig und dankte der Kassierin mit Applaus für ihre Arbeit.
Beatrice Buess konnte Nadia Graber, Julia Hindermann und Priscilla Hirsbrunner zur bestandenen Berufsprüfung Bäuerin FA sowie Vorstandsmitglied Rahel Sprunger zum Meisterdiplom als Bäuerin HFP gratulieren. Vereinsmitglied Agnes Hügli machte Werbung für das Projekt des Bauernverbands beider Basel «Bim Buur in d’Schuel». Er ist ein eigentlicher Erfolgsanlass, den jedes Jahr gegen 1000 Kinder besuchen.
«Solidarität unter den Frauen ist sehr wichtig und sie soll es auch bleiben», so Flavia Ursprung, die als Vorstandsmitglied des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands die mannigfaltige Arbeit der Dachorganisation hervorhob. Sie richtete den Fokus nicht zuletzt auf die eidgenössischen Wahlen im Herbst und ermutigte die Frauen zu kandidieren. Marc Brodbeck, Präsident des Bauernverbands beider Basel, gratulierte den Vorstandsmitgliedern für die Bestätigung im Amt. «Schön, dass alle Stühle besetzt sind. Denn in der landwirtschaftlichen Verbandsarbeit werden die Leute immer weniger, die gewillt sind, mitzumachen und sich zu exponieren.»