Theo Tschan-Fischer, Sissach
Riesig war der Aufmarsch, als der Rotary Club Sissach-Oberbaselbiet mit einem Trauerlunch seines verstorbenen Mitglieds Theodor Friedrich Tschan-Fischer, oder kurz Theo, im Beisein von Tochter Claudia Vettiger und Sohn Reto Tschan gedachte. Theo ...
Theo Tschan-Fischer, Sissach
Riesig war der Aufmarsch, als der Rotary Club Sissach-Oberbaselbiet mit einem Trauerlunch seines verstorbenen Mitglieds Theodor Friedrich Tschan-Fischer, oder kurz Theo, im Beisein von Tochter Claudia Vettiger und Sohn Reto Tschan gedachte. Theo Tschan war am 28. April 1930 geboren, und gehörte zudem dem Klub seit der Gründung vor 52 Jahren an und war das älteste Mitglied. Am 14. Oktober ist er verstorben.
Trotz Altersbeschwerden liess es sich Theo Tschan nicht nehmen, an den wöchentlichen Treffen des Klubs regelmässig teilzunehmen. Über seinen FCB diskutierte er leidenschaftlich. In jüngeren Jahren hat er sämtliche Vorstandschargen inklusive Präsidium ausgeübt und wurde dafür mit dem Paul-Harris-Abzeichen, der höchsten Auszeichnung der internationalen Bewegung, geehrt. Der stete Kontakt zu seinen Klubfreunden lag ihm ebenso am Herzen wie die Treffen mit den Partnerklubs aus Paris und Nürnberg, zu denen auch seine Frau Doris jeweils mitreiste. Beide genossen diese Reisen sehr. Wenn er sich dann ganz wohl fühlte, habe er immer «C’est si bon» angestimmt, erzählt Gründungsmitglied Jakob Müller in der Trauerrede auf seinen langjährigen Freund mit einem Schmunzeln.
Theo Tschan war in jungen Jahren als Sportler sehr aktiv und als Oberleutnant bis ins hohe Alter auch ein begeisterter Schütze und langjähriges Mitglied der SG Sissach, später sogar Ehrenmitglied. Der Schiessstand auf dem Limperg war zeitweise sein zweites Zuhause, und zahlreiche Kränze zeugen von seinem Talent. Auch der TV Sissach ernannte ihn zum Ehrenmitglied.
Nach Abschluss der Handelsschule in Basel wurde er bereits in jungen Jahren Direktor der Basler Eisenmöbel-Fabrik AG, oder kurz Bemag, mit Standort in Zunzgen. Mit ihr schrieb er ein Kapitel Baselbieter Wirtschaftsgeschichte. Die «Stängelibiegi», wie sie im Volksmund genannt wurde, stattete die Universität Basel mit klappbaren Stühlen aus, produzierte für Spitäler neuartige, verstellbare Betten und stellte Gartenmöbel her. Doch Anfang der 2000er-Jahre entwickelten sich diese Geschäfte nach unten, Theo Tschan musste sein Unternehmen verkaufen und, was ihn noch mehr schmerzte, seine Angestellten entlassen. «Das machte ihm schwer zu schaffen. Er litt sehr darunter», sagt sein Wegbegleiter. Es habe sein Leben verändert.
Verheiratet war Theo Tschan mit Doris, geborene Fischer. Bis zu ihrem überraschenden Tod vor sechs Jahren hielt sich das Paar, das in den letzten Jahren im Reusli in Sissach wohnte, gerne und oft in Davos auf. Damit den Witwer die altersbedingten Einschränkungen im Alltag nicht zu sehr behindern, zog er in die Altersresidenz in der «Sonne» in Sissach. Von den Komplikationen eines Sturzes erholte er sich nicht mehr.
Jürg Gohl, Rotary Club Sissach-Oberbaselbiet