371 Soldaten feierlich entlassen
22.11.2022 Baselbiet, SissachEntlassungsfeier wurde erstmals in Sissach ausgetragen
vs. 371 Angehörige der Armee der Kantone Baselland und Basel-Stadt wurden am Freitag von der Baselbieter Militärdirektorin und Regierungspräsidentin Kathrin Schweizer aus der Militärdienstpflicht entlassen. In ihrer ...
Entlassungsfeier wurde erstmals in Sissach ausgetragen
vs. 371 Angehörige der Armee der Kantone Baselland und Basel-Stadt wurden am Freitag von der Baselbieter Militärdirektorin und Regierungspräsidentin Kathrin Schweizer aus der Militärdienstpflicht entlassen. In ihrer Ansprache machte Regierungspräsidentin Schweizer auf die drohenden Personalengpässe diverser Milizorganisationen aufmerksam und motivierte das Entlassungsbataillon, sich in unserem Milizsystem in den Gemeinden und Kantonen zu engagieren, schreibt die Baselbieter Sicherheitsdirektion in einer Mitteilung.
Die Entlassung der Soldaten und Unteroffiziere findet im Grundsatz nach neun Einteilungsjahren, sprich im zehnten Jahr nach der Rekrutenschule statt. Dies ist zwischen dem 28. und dem 35. Lebensjahr. Das Gros der 371 Entlassenen – wovon 244 Baselbieter sind – stammt aus den Jahrgängen 1987 bis 1991. Jüngere Jahrgänge weisen vor allem jene auf, die ihren Dienst im Durchdienermodell gewählt haben, heisst es weiter. Die Offiziere und höheren Unteroffiziere werden jeweils durch die Bundesstellen entlassen, wurden jedoch als Gäste ebenfalls zur Feier eingeladen.
Milizwesen unter Druck
In ihrer Entlassungsansprache dankte Militärdirektorin Kathrin Schweizer auch im Namen ihrer Basler Amtskollegin Stephanie Eymann für den Einsatz. Die miliz-erprobten ehemaligen Armeeangehörigen ermunterte Schweizer, ihre Lebens- und Miliz-Erfahrung der Gesellschaft weiterhin zur Verfügung zu stellen. Im Hinblick auf die Zukunft sieht Schweizer das traditionelle Milizsystem unter Druck: «Unsere Milizorganisationen leiden zunehmend unter Rekrutierungsproblemen, vor allem der Zivilschutz, die Armee, aber auch Feuerwehren. Diese Herausforderungen sind teilweise Bundesaufgabe, teilweise müssen sich die Kantone und Gemeinden darum kümmern», so Schweizer. In jedem Fall sei «Kopf in den Sand» keine Option.
Die Entlassungsfeier erfolgte traditionellerweise zweigeteilt. Der erste Teil, die feierliche Entlassung, fand in der reformierten Kirche in Sissach mit der offiziellen Verabschiedung durch Regierungspräsidentin Kathrin Schweizer statt. Die musikalische Umrahmung bildete die Polizeimusik Baselland. Der zweite Teil, das traditionelle «Entlassungsessen», fand anschliessend in der Oberen Fabrik in Sissach statt. Dort richtete auch die Basler Militärdirektorin Stephanie Eymann ein paar Worte an die Entlassenen.