Rückblick auf 140 Jahre «Volksstimme von Baselland»
01.09.2022 Bezirk Sissach, SissachSusi Schaub
«Die Herausgabe dieses neuen Blattes wird ohne Zweifel hie und da Kopfschütteln verursachen und [nach] der Frage rufen: Haben wir nicht Zeitungen und des Lesestoffes schon mehr als genug?
Und wir antworten: Freilich, aber dieser Lesestoff entspricht gar ...
Susi Schaub
«Die Herausgabe dieses neuen Blattes wird ohne Zweifel hie und da Kopfschütteln verursachen und [nach] der Frage rufen: Haben wir nicht Zeitungen und des Lesestoffes schon mehr als genug?
Und wir antworten: Freilich, aber dieser Lesestoff entspricht gar oft nicht den Ansichten und Anschauungen des lesenden Publikums, er ist dem gewöhnlichen Landwirt und Handwerker, überhaupt der arbeitenden Volksklasse, nicht nahe genug gelegt, d.h. nicht leicht fasslich gehalten, es kommt nicht immer sozusagen aus dem Volksleben und dringt deshalb auch weniger recht in dasselbe hinein», schreibt der erste «Expedient», Mathias Bitterlin-Tschopp, in der ersten Ausgabe der «Volksstimme» im September 1882. Inhaltlich sollte das Blatt nicht Politik betreiben, sondern zum «Sprechsaal» werden für jedermann.
Die Zeiten und das Umfeld haben sich in den vielen Jahrzehnten stark verändert, die Leitlinie für unsere Oberbaselbieter Zeitung hingegen ist durch alle Generationen hindurch geblieben. In Kürzestform bedeutet das folgende Grundhaltung: offen, liberal im Sinne von unabhängig, neutral, ausgewogen, fair, qualitätsbewusst, nahe bei der Bevölkerung und in der Absicht, mit der «Volksstimme» im Dienste der Meinungsbildung allen eine Stimme zu geben.
Beweggründe
Der ersten Probenummer der «Volksstimme» im September 1882 entnehmen wir, was die Absicht des Gründer-Komitees war, 1882 in Sissach, neben dem 1844 gegründeten «Baselbieter», die «Volksstimme» herauszugeben:
Ein Grund war ein wirtschaftlicher oder verlegerischer, indem eine preislich billigere Zeitung herausgegeben werden sollte, die vom einfachen Mann, vom Bauern, Arbeiter und Handwerker bezahlt werden und auch als günstiges Insertionsorgan benutzt werden konnte.
Ein zweiter Grund betraf Inhalt und Stil: Die «Volksstimme» sollte von jedermann verstanden werden, sie sollte für das Volk geschrieben, ein «Sprechsaal» für alle sein.
Dr. Hans Sutter aus Rickenbach schrieb 1982 in einem Bericht zum Zeitungswesen von 1882, dass die «Schulvogtsvorlage» ein Grund respektive die Initialzündung für die Herausgabe der «Volksstimme» war. Die beiden Liestaler Zeitungen hatten mit einem grossen, unter anderen auch von Ständerat Martin Birmann unterzeichneten Aufruf für die «Schulvogtsvorlage» Stellung bezogen. Diese hatte zum Ziel, für eine Vereinheitlichung des Schulwesens einen eidgenössischen Schulsekretär einzusetzen. Das «gewöhnliche» Volk wandte sich jedoch dagegen und erhielt mit der «Volksstimme» Gelegenheit, seine Meinung ebenfalls zu vertreten.
Auch zu jener Zeit hatte eine Zeitung manchmal länger, manchmal weniger lang Bestand. Viele Herausgeber mussten aus pekuniären Gründen ihr Blatt weiter- oder ganz aufgeben. Über die «Volksstimme» schrieb Dr. Sutter zum 100-Jahre-Jubiläum: «Dass sie sich behaupten konnte, verdankt sie einerseits der Beharrlichkeit, mit der die Herausgeber an den Grundsätzen der Gründer festhielten, andererseits aber auch den erfreulichen Umständen, dass Söhne und Enkel das Werk ihrer Vorväter fortsetzen und ausserdem während nahezu hundert Jahren beliebte und geachtete Mitarbeiter im selben Sinn und Geist, ebenfalls im Familienkreis, der Zeitung das Gepräge gaben.»
Die Gründer der «Volksstimme»
Treibende Kraft war Pfarrer Jakob Probst (1848–1910), ein sozial engagierter Pfarrer und gemäss dem Bericht zu seinem Hinschied in der «Volksstimme» ein Mann, der des Volkes Stimme redete wie kein anderer. Er wohnte im alten Schulhäuschen neben Mathias Bitterlin in Sissach. Die beiden müssen sich gut verstanden haben. Mathias Bitterlin (1940–1916) war Ortspolizist, leitete die Naturalverpflegung und war erster «Expedient» der «Volksstimme». Der Bruder von Jakob Probst, Gymnasiallehrer Dr. Emanuel Probst (1849–1929) zeichnete 1883 für das Redaktionskomitee der «Volksstimme von Baselland» und schrieb im damals radikalen Baselbiet von einer liberal-konservativen Haltung der Zeitung. Ferner gehörten Lehrer aus dem Oberbaselbiet dem Gründer- und Herausgeberkomitee an. So unter anderen Johann Jakob Schaub-Zeller (1862–1910), Lehrer und Verfasser der Heimatkunde Gelterkinden 1864 und Korrespondent für Gelterkinden, aus Sissach Jakob Dettwiler (1842–1915) und Eduard Wirz-Obrist (1833–1919), Lehrer in Ormalingen und Wenslingen.
Während nahezu 90 Jahren haben die Wirz und Meyers der «Volksstimme» als Verfasser der Leitartikel das Gepräge gegeben. Neben respektive nach dem «Volksstimme»-Mitbegründer Eduard Wirz-Obrist waren dies seine beiden Söhne Traugott und Julius, wovon Ersterer bereits mit 23 Jahren verstarb. Nach Gustav Meyer-Wirz und Dr. Albert Fischli (1882– 1947) übernahm Traugott Meyer (1895–1959, Lehrer in Wenslingen, Dichter und Schriftsteller) die Auslandberichterstattung. Dr. Gustav Meyer (1897–1966) zog es 1921 nach München, wohin ihn die «Volksstimme» begleitete. Er sandte ihr von dort regelmässig seine «Münchner Briefe», in denen er entschieden Stellung gegen den Nationalsozialismus nahm. Eduard Wirz-Bürgin (1891– 1970), Vetter von Traugott und Gustav Meyer, schloss die lange Reihe der «Volksstimme»-Mitarbeiter und Lehrer der Familien Wirz-Meyer.
65 Jahre im Einsatz
1885 sucht das «Volksstimme»-Komitee einen neuen Drucker. Ein Lehrerkollege von Johnann Jakob Schaub-Zeller empfiehlt dessen Sohn Jakob, der beim Buchdrucker Graf in Gelterkinden («Farnsburger Bote») den Beruf des Schriftsetzers erlernt hatte. Nach Einsätzen bei Carpentier in Zürich, wo er unter anderem das Programm zur Landesausstellung 1882 in Zürich in drei Sprachen setzen durfte, wechselte er zur Druckerei der «Basler Nachrichten» an der Gerbergasse. Am 1. Juli 1885, im Alter von knapp 23 Jahren, übernimmt Jakob Schaub im vom «Cheesmeyer» erbauten Haus an der Ecke Hauptstrasse/obere Bahnhofstrasse den Druck der «Volksstimme». Bis nach der Jahrhundertwende setzt und druckt Jakob Schaub-Buser die Zeitung im Auftrag des «Komitees», von welchem er den Titel im Jahr 1900 käuflich erwerben kann. Nebenher produziert er Drucksachen aller Art. 1904 muss er für die Buchdruckerei eine neue Unterkunft suchen und findet diese zwei Häuser weiter an der Hauptstrasse 33, am heutigen Standort der «Volksstimme».
Da Jakob Schaub aus Gelterkinden stammte, gehörte die mit Sissach «rivalisierende» Gemeinde schon früh zu den «Volksstimme»-Gemeinden. Als der «Baselbieter» in Sissach 1928 sein Erscheinen einstellt (er wurde eine Zeit lang von Liestal aus verlegt) ist die «Volksstimme» die einzige abonnierte Zeitung im Bezirk Sissach.
Generationenwechsel 1949, 1968 bis 2001
Die Nachfolge von Jakob Schaub-Buser, der fast 65 Jahre lang die Zeitung «geprägt» hat, wird im Jahr 1949 mit der Gründung einer Aktiengesellschaft geregelt. Hans Schaub, als gelernter Setzer mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Zeitung und der Druckerei, übernimmt die Leitung des Betriebs erst im Alter von 56 Jahren. 20 Jahre später lösen ihn seine Söhne Hansjakob und Peter ab. Hansjakob, der 1968 vom «Emmentaler Tagblatt» zur «Volksstimme» zurückkehrt, kümmert sich hauptsächlich um die Zeitung und sein jüngerer Bruder Peter, gelernter Buchdrucker, der seit 1955 im Familienbetrieb in der Produktion und für die Zeitung im Einsatz war, kümmert sich fortan in erster Linie um die Druckerei und deren technische Weiterentwicklung.
Während fast 100 Jahren (ab 1885) befindet sich die Redaktion der «Volksstimme» – die längste Zeit mit dem Inhaber als Alleinredaktor mit vielen freien redaktionellen Mitarbeitenden (Korrespondenten) – in den Händen von Familienmitgliedern.
Im Alter von 70 Jahren übergibt Hansjakob Schaub die Leitung der Redaktion und einen Teil der Verlagsaufgaben an Robert Bösiger. Sieben Jahre später übernehmen Dieter Schaub als Verantwortlicher für Druckerei und Technik, Robert Bösiger als Chefredaktor der «Volksstimme» und Susi Quinter-Schaub als Verantwortliche für den kaufmännischen Bereich die Geschäftsleitung des Unternehmens. Gleichzeitig wird (2001, zusammen mit der Eröffnung einer Geschäftsstelle in Gelterkinden) der Firmenname von J. Schaub-Buser AG in Schaub Medien AG geändert.
Neue Generation von Redaktoren
Im Jahr 2002 zieht es Robert Bösiger zur «Basler Zeitung». Er übergibt die Leitung der Redaktion an Rolf Wirz, die mittlerweile mit ihm aus vier fest angestellten Redaktionsmitarbeitenden und einem Volontär besteht. Vier Jahre später – nach insgesamt zwölf Jahren Einsatz auf der «Volksstimme»-Redaktion – übergibt Wirz den Stab des Chefredaktors an seinen früheren Arbeitskollegen Christian Horisberger, den heutigen stellvertretenden Chefredaktor. Patrick Moser übernimmt von März bis Ende Oktober 2011 die Leitung der Redaktion interimsmässig und übergibt das Amt per November 2011 an Jürg Gohl, um seine Ausbildung zum Primarlehrer in Angriff zu nehmen. Sieben Jahre später muss Gohl aus gesundheitlichen Gründen massiv kürzertreten und mit David Thommen, dem heutigen Chefredaktor der «Volksstimme», kehrt Mitte 2018 ein Oberbaselbieter mit Herzblut für die Lokalzeitung zu seinen Wurzeln zurück.
Konzept und Gestaltung folgen dem neusten Stand der Technik und werden dem jeweiligen Zeitgeist angepasst
scs. Abgesehen von der Jubiläumsausgabe zu «100 Jahre ‹Volksstimme›», für die Hansjakob Schaub vom Künstler Samuel Buri ein ganzes Titelblatt farbig gestalten liess, erscheint die «Volksstimme» von 1882 bis 1995 mit einem Zeitungstitel in schwarzer Farbe. Erst im 113. Jahrgang respektive vor 27 Jahren, nämlich am 9. Mai 1995, wird nach einem Relaunch die «Volksstimme im neuen Gewand» mit einem farbigen Titel und allgemein mehr Farbe gefeiert. Man entscheidet sich für ein Grünblau (Pantone 320), eine Farbe, die sonst im Schweizer Blätterwald kaum zu finden und auch keiner Gruppierung zugeordnet ist. Da das Blatt hauptsächlich im Oberbaselbiet abonniert ist und man im Zusammenhang mit der «Volksstimme» allgemein mehr von der Oberbaselbieter Zeitung als der Zeitung für den ganzen Kanton spricht, wird der Titel-Zusatz «von Baselland» auf «Die Zeitung für das Oberbaselbiet» angepasst.
Die Umstellung mit mehr Farbe wird möglich, weil 1988 zur 1980 angeschafften Offset-Rotationsmaschine ein drittes Druckwerk dazugekommen ist, mit welchem die Kapazität von 16 auf 24 Seiten und gleichzeitig die Farbmöglichkeiten erhöht werden konnten. In der Druckvorstufe ist es die Umstellung vom Desktop-Publishing (Einführung 1988) auf Apple Macintosh Computer mit Ganzseiten-Umbruch, was 1995 die Produktion mit dem neuen Layout vereinfacht. 2004 halten iMacs mit Flachbildschirmen Einzug in unseren Verlagsbetrieb.
Seit Mitte Dezember 2008 wird die «Volksstimme» in Form einer Zwei-Bund-Zeitung ausserkantonal auf modernsten Offset-Rotationsmaschinen gedruckt, die es ermöglichen, allseitig 4-farbig zu drucken.
Bezüglich des Inhalts werden bis in die 60er-Jahre auf der Titelseite ausländische und schweizerische Themen berücksichtigt. Auf Seite 2 folgen Nachrichten «Aus dem Schweizerland» und danach Berichte aus dem Baselbiet. Korrespondenten in den Gemeinden, zumeist Lehrer, schreiben über Ereignisse im Dorf. Die Inlandberichte unter dem Titel «Umschau» und die Beiträge unter der Rubrik «Ausland» sind vor den Leserinnen und Lesern geschätzte Chroniken mit Zusammenfassungen wichtiger Ereignisse. Als Dr. Albert Fischli und nach ihm Traugott Meier die Artikel zum «Ausland» schreiben, hat die «Volksstimme» geradezu literarisches Format. Das «Feuilleton», meist bestehend aus einem Fortsetzungsroman, ist bis ins Jahr 1968 ein wichtiger Bestandteil am Fuss der ersten «Volksstimme»-Seite.
Während 75 Jahren erscheint der redaktionelle Teil in Frakturschrift mit in drei Spalten aufgeteilten Textseiten.
Am 12. April 1957 wird die Fraktur- durch eine Antiqua-Schrift abgelöst und die Textseiten erscheinen neu aufgeteilt in vier Spalten. Das war in der Zeit, als der Zeitungsrotationsdruck eingeführt wurde, mit der Begründung einer schnelleren Herstellung der damals über 5000 Zeitungen pro Ausgabe, weil den Druckern und Setzern neu eine 44-Stunden-Woche gewährt werden sollte.
Bis 1972 erscheint die «Volksstimme» zwei Mal pro Woche, bis ins Jahr 1945 jeweils am Mittwoch und am Samstag und ab 1946 am Dienstag und Freitag. Vor 50 Jahren wurde der Erscheinungsrhythmus auf drei Mal wöchentlich umgestellt. Seither erscheint unser Blatt in der Regel am Dienstag, Donnerstag und Freitag, so wie dies anhand der Umfragen bei unseren Abonnenten gewünscht wird.
Die Zeitung für das Oberbaselbiet – total lokal
In den 70er-Jahren kommen immer mehr lokale Themen auf die Titelseite und die Rubrik «Ausland» verschwindet als fester Bestandteil der «Volksstimme»-Frontseite. Etwas später weicht auch die «Umschau» anderen Rubriken. Ab den 90er-Jahren bis 2007 werden die wichtigsten Auslands- und Inlandinformationen von der SDA-Nachrichtenagentur zusammengefasst auf einer Seite im hinteren Teil der Zeitung publiziert, bis sie nach einer sanften Umgestaltung mit dem 125-Jahre-Jubiläum der «Volksstimme» im September 2007 nur noch auf einzelne Kurzmeldungen in einer Spalte reduziert werden.
Mit dem Ziel, «mehr Nähe zu den Akteuren bei der journalistischen Aufbereitung der Themen und mehr Nähe zur Leserschaft zu erzeugen», widmet sich die «Volksstimme» seither bis auf die Spalte für nationale Nachrichten nur noch dem lokalen Geschehen oder solchem mit einem regionalen Bezug. Sie ist somit «total lokal».
Immer wieder Zeitungssterben
Während in der Zeit unseres Urgrossund Grossvaters das Radio in die Stuben kommt, ist es in den 60er-/70er-Jahren das Fernsehen, das die Zeitungen zu verdrängen droht. Heute sind es die vielen zusätzlichen digitalen Medien. Verdrängt haben Radio und Fernsehen die Zeitungen nicht, aber ein «Zeitungssterben» gab und gibt es immer wieder. So schreibt Hansjakob Schaub in der Jubiläumsnummer 1982: «Auch im Baselbiet hat sich das Zeitungssterben ausgewirkt. Nach dem ‹Baselbieter› in Sissach wurde 1965 in Liestal das Erscheinen des ‹Landschäftlers› eingestellt. Umso mehr sind überlebende Zeitungen verpflichtet, offen und liberal zu sein. Das ist auch die Aufgabe der neuen Medien in unserem Jahrhundert, von Radio und Fernsehen. Immer rascher erfolgen Änderungen und Wandlungen. Damit sind wir bei der jungen Generation angelangt, die sich darauf vorbereitet.»
Das war vor 40 Jahren, ...
als es noch eine «Basellandschaftliche Zeitung» (bz) in den Händen von Baselbietern gibt und die «Volksstimme» mit der «bz» und der «Fricktaler Zeitung» (heute NFZ) über die erfolgreiche Inserate-Kombination «Hattrick» verfügt, die (30 Jahre) bis zum Wechsel der «bz» in Aargauer Hände im Jahr 2006 Bestand haben sollte; als auch für den Zeitungsverlag mit Druckerei die moderne Technik Einzug hält, die Buchdruck-Zeitungsrotation im Keller ausser Betrieb genommen. und die «Volksstimme» – als erste Zeitung in der Nordwestschweiz – auf einer neuen Offset-Zeitungsrotationsmaschine gedruckt wird. Gleichzeitig löst der Fotosatz den 500 Jahre alten Bleisatz Gutenbergs ab; als diese neue Offset-Zeitungsrotation UNO-Funktionäre nach Sissach lockt: So statten 1983 ein englischer, ein holländischer, ein deutscher und ein schweizerischer UNO-Funktionär unserer Druckerei einen Besuch ab. Für die UNO-Druckerei in Genf prüfen sie, ob die Bogenoffset-Maschine mit einer Rollenoffset-Anlage ergänzt werden sollte, um eine schnellere und wirtschaftlichere Publikation zu gewährleisten. «Es war ein heisser Tag und alle fanden das anschliessende Bier im ‹Turnerstübli› herrlich», schreibt Peter Schaub am Schluss seines Berichts. Die Rollenoffset-Druckerei bekam nämlich ihren Standort im Gebäude direkt neben dem damaligen Restaurant Turnerstübli an der Bahnhofstrasse, nachdem der Zeitungsdruck auf der Buchdruck-Rollenmaschine im Keller des «Ecksteinhauses» stillgelegt worden war; als die «Volksstimme» 1982 ihr 100-Jahre-Jubiläum feiert und der neu gegründete Förderverein «Pro Radio Baselland» unter dem Vereinspräsidenten Nationalrat Karl Flubacher, Läufelfingen, für den Start von «Radio Raurach» per 1983 ein Konzessionsgesuch einreicht. Ein «Lokalradio zum Geschäftemachen» wird dannzumal von den Sozialdemokraten in den beiden Basel aufs Schärfste abgelehnt, wie in der «Volksstimme» berichtet wird.