In der «Wyyburg» weht ein frischer Wind
30.09.2022 Baselbiet, Diegten, GastronomieDie Dorfbeiz wird neu von zwei Wirtinnen geführt
Im April schloss das Restaurant Weinburg in Diegten. Dank Rebecca Badella und Natalie Küng blieb es jedoch nicht lange zu. Ende Mai sind sie auf das Lokal gestossen, bereits zwei Monate später feierten sie die ...
Die Dorfbeiz wird neu von zwei Wirtinnen geführt
Im April schloss das Restaurant Weinburg in Diegten. Dank Rebecca Badella und Natalie Küng blieb es jedoch nicht lange zu. Ende Mai sind sie auf das Lokal gestossen, bereits zwei Monate später feierten sie die Eröffnung.
Julia Kaufmann
Kurzentschlossen und spontan seien sie schon immer gewesen, erzählen Rebecca Badella und Natalie Küng. Auch die Übernahme der Diegter Beiz «Wyyburg» war eine intuitive Entscheidung. Ende Mai hat Badella von ihrer Coiffeuse erfahren, dass das Restaurant einen neuen Betreiber sucht. Küng und sie waren sich bald einig, dass sie es wagen möchten, und am 22. Juli konnten sie Eröffnung feiern. Bereut haben sie ihren Entschluss seither keine Sekunde. Die Wirtinnen ziehen eine positive Bilanz nach den ersten zwei Monaten. «Im Moment ist es zwar unglaublich viel Arbeit und teilweise auch stressig, doch es macht uns beiden grossen Spass», so Badella. Küng fügt an: «Sobald alles gut angelaufen ist und sich das Team stabilisiert hat, werden wir auch wieder etwas mehr Freizeit haben.»
Die Freundinnen sind ein gutes Team, sie ergänzen sich ausgezeichnet. Während Küng gerne in die Rolle der Gastgeberin schlüpft und mit viel Liebe zum Detail die Beiz dekoriert, lässt Badella ihrer Kreativität in der Küche freien Lauf und bringt die Ideen für die Speisekarte.
Ein Sprung ins kalte Wasser
Weder Badella noch Küng haben die Weinburg vorher gekannt, und eine Beiz haben sie auch noch nie bewirtschaftet. Das Motto «Wer nicht wagt, der nicht gewinnt» beschreibt die Einstellung der beiden Frauen ziemlich treffend. Sie probieren aus, was ihnen Freude bereitet und machen sich dabei nicht allzu viele Sorgen. Dementsprechend abwechslungsreich gestalten sich ihre Lebensläufe.
Rebecca Badella machte das Wirtepatent schon in jungen Jahren, als sie merkte, dass ihr ein Studium an der Universität weniger zusagt. Danach war sie vier Jahre Geschäftsführerin und weitere sieben Jahre Besitzerin der Sternen-Bar in Sissach. Anschliessend absolvierte sie die Ausbildung zur FBA Hundebetreuerin, blieb dann aber doch im Gastgewerbe und wurde Köchin im Restaurant Sissacherfluh. Bis vor wenigen Monaten war sie dort als Küchenchefin tätig.
Natalie Küng bezeichnet sich selbst als Allrounderin. Die zweifache Mutter bringt Berufserfahrung aus den verschiedensten Bereichen mit. Mehrere Jahre war sie Poststellenleiterin in verschiedenen Filialen, hat die Ausbildung zur Podologin gemacht und arbeitete unter anderem auch schon im Casino, der Z7 Konzertfabrik Pratteln und hatte in Liestal auch schon eine eigene kleine Bar. Der tägliche Kontakt und Umgang mit Menschen war für sie schon immer von grosser Bedeutung, sagt sie.
Seit sie die Weinburg übernommen haben, lief glücklicherweise alles ziemlich reibungslos. Hie und da wurde es etwas knapp oder stressig, doch im Grossen und Ganzen sind die beiden Wirtinnen sehr zufrieden mit den ersten Betriebs-Monaten und sie freuen sich über die äusserst positiven Reaktionen ihrer Gäste.
Eine Dorfbeiz für alle
Auf der gutbürgerlichen Karte des Restaurants ist für jeden etwas dabei. Zur Auswahl stehen Klassiker wie Entrecôte, Cordon bleu und Rösti, aber auch vegane, vegetarische oder glutenfreie Gerichte. Dabei ist Küchenchefin Rebecca Badella sehr wichtig, dass die Zutaten frisch, saisonal und regional sind.
So vielfältig wie die Karte sind auch die Gäste der Beiz: Von Bikern und Wanderern über Vereine bis hin zum Stammtisch – die Weinburg wird von verschiedensten Gästen besucht. «An warmen Sommertagen sind auch schon Gruppen von Kindern vorbeigekommen, um ein Glacé zu essen», erzählt Badella.
Mit den neuen Wirtinnen wird es wohl nie langweilig. Bald startet die Wild-Saison, und sobald die Tage kälter und kürzer sind, werden die Fondue-Karten gezückt. Für die Sommersaison ist geplant, die Gartenwirtschaft etwas umzugestalten. Badella und Küng haben noch unzählige weitere Ideen, wie sie ihre Gäste unterhalten könnten.