Melina Mundschin
Vorgestern Abend an der Gemeindeversammlung beschlossen die 53 Stimmberechtigten mit grossem Mehr Tempo 30 in Nusshof. Der Vorstoss, auf den Gemeindestrassen das Tempolimit anzupassen, wurde schon vor einigen Jahren diskutiert. Damals fand der Antrag aber ...
Melina Mundschin
Vorgestern Abend an der Gemeindeversammlung beschlossen die 53 Stimmberechtigten mit grossem Mehr Tempo 30 in Nusshof. Der Vorstoss, auf den Gemeindestrassen das Tempolimit anzupassen, wurde schon vor einigen Jahren diskutiert. Damals fand der Antrag aber keinen Anklang. Initiiert wurde der Vorstoss nun erneut von Gemeinderat Patrick Born. Die 30er-Zone wird zukünftig auf allen Gemeindestrassen in Nusshof gelten.
So sind hauptsächlich der Bündtenweg, der Chüllerweg und der Buchmattweg betroffen. Viele Autofahrende könnten, auch auf der Kantonsstrasse, nicht viel schneller als mit 30 km/h fahren, lautete eines der Argumente für die Tempolimitierung. «Wir haben keine Strassen in Nusshof, wir haben nur Wege und keine Trottoirs», erklärte Born. Die Verkehrswege sind verhältnismässig schmal und wenig übersichtlich. Das ist auch für spielende Kinder wenig geeignet.
Deshalb sei es umso wichtiger, den Verkehr im Dorf zu verlangsamen. Der Gemeinderat habe bewusst davon abgesehen, das Tempo auf den Gemeindestrassen durch Hindernisse oder Schwellen zu senken. «Wir wollen nicht noch mehr Erschwernisse auf die ohnehin engen Wege stellen», sagte Gemeindepräsident Rolf Wirz. Für Busse und Traktoren wäre dies eine Zumutung.
Der Aufwand für die Umgestaltung des Verkehrstempos beträgt gemäss den Versammlungsunterlagen maximal 16 000 Franken, wobei die Kosten für die Signalisierungen mehr als die Hälfte davon ausmachen.
Es gebe zwar schon jetzt Bodenmarkierungen, die «30er-Härzli». Diese seien aber nicht rechtens und müssten eigentlich entfernt werden, informierte der Gemeindepräsident. Es sollten nun zukünftig vier Schilder mit Tempo 30 jeweils bei den Einfahrten in die Gemeindestrassen aufgestellt werden. Zusätzlich müssen auch Bodenmarkierungen aufgemalt werden, sagte Born.
Grundlage für Begegnungszone
Der Gemeinderat stellte eine Aufwertung des gesamten Dorfkerns in Aussicht. Mit dem Ja zum Tempolimit könne das Zentrum der Gemeinde beim Dorfplatz in einem nächsten Schritt in eine attraktive Begegnungszone mit einem Buswendeplatz verwandelt werden, führte der Gemeinderat weiter aus. Für eine solche Zone gilt aber generell Tempo 20 und sie darf nicht direkt an Strassen mit Tempo 50 angrenzen. Mit der 30er-Zone auf den anliegenden Wegen sind nun die Grundvoraussetzungen für eine solche Begegnungszone gelegt. Dieses Projekt liege aber noch ein paar Jahre in der Zukunft und müsste auch wieder von den Einwohnerinnen und Einwohnern bewilligt werden, so Born.
Der Gemeinderat stehe in Kontakt mit dem Kanton, denn dieser spiele mit dem Gedanken, die Hauptstrasse zu erneuern. Hier spann Born das Projekt Tempo 30 noch weiter. Er deutete an, dass die Gemeinde Nusshof in einem dritten Schritt einen Antrag stellen könnte, auch die Kantonsstrasse auf Tempo 30 herabzusetzen. Die Gemeinde wird nun die Planung für die entsprechenden Schritte in Angriff nehmen.