André Frauchiger
Der zuständige Jagdaufseher Werner Rudin hat im Gemeindeorgan von Lupsingen darüber informiert, dass «im Gebiet Oestel, Rothengrund und Oristal-Flanke das Staupe-Virus bei mehreren Füchsen ausgewiesen worden ist». Dabei handelt es sich um vier ...
André Frauchiger
Der zuständige Jagdaufseher Werner Rudin hat im Gemeindeorgan von Lupsingen darüber informiert, dass «im Gebiet Oestel, Rothengrund und Oristal-Flanke das Staupe-Virus bei mehreren Füchsen ausgewiesen worden ist». Dabei handelt es sich um vier Füchse, ein fünfter Fuchs hatte dasselbe Virus auf Gemeindegebiet von Büren.
Einer der an Staupe erkrankten Füchse in Lupsingen musste von Jagdaufseher Rudin von seinem Leiden erlöst werden, die anderen waren beim Auffinden bereits gestorben. An Staupe erkrankte Füchse verhalten sich anders als gesunde Tiere. Sie sind unter anderem weniger scheu und eher apathisch. Sich verdächtig verhaltende und tote Tiere seien «umgehend dem zuständigen Jagdaufseher» zu melden, wird in den Gemeindenachrichten festgehalten.
Viele Füchse sterben am Virus
Laut Jagdaufseher Rudin tritt das Staupe-Virus in der Regel auf, wenn es zu viele Füchse gibt. Er schätzt, dass nur rund 25 Prozent aller Füchse nicht dem Staupe-Virus zum Opfer fallen. Meist überleben nur die stärkeren, gesünderen Tiere. Die Füchse geben das Virus insbesondere in der Paarungszeit im Dezember und Anfang Januar an Artgenossen weiter. Auch neugeborene Füchse können über ihre Muttertiere bereits bei der Geburt vom Virus befallen sein und daran sterben. Ein Muttertier hat in einem Wurf durchschnittlich vier bis sechs Junge. Von einer Ansteckung sind somit sofort viele Tiere betroffen. Die Füchse können das Virus bis zu einem halben Jahr in sich tragen, bis es zum Ausbruch kommt. Innert Wochenfrist können die Tiere dann aber am Virus sterben, erklärt Werner Rudin.
Die Staupe ist eine Viruserkrankung, die seit Jahrhunderten auch bei Haushunden auftritt. Die Übertragung erfolgt über den Kontakt zu Sekreten und Exkrementen wie Speichel, Harn und Kot von Artgenossen.
Gabriel Sutter, Fachspezialist Jagd in der Fachstelle Wildtiere, Jagd und Fischerei im Amt für Wald beider Basel, erklärt, an Staupe erkrankte Füchse habe es in den vergangenen Jahren in der Region wie auch landesweit immer wieder gegeben. Auch andere Tierarten wie Marder und Dachse seien davon betroffen. Nicht oder ungenügend geimpfte Hunde sind gefährdet, an der Staupe schwer zu erkranken. Für den Menschen ist das Staupe-Virus ungefährlich. Laut Sutter gibt es seit dem Jahr 2009 wieder mehr Staupe bei den Füchsen; damals trat die Krankheit im Laufental auf. Sie habe sich möglicherweise vom Laufental aus auf das ganze Baselbiet verbreitet.
Jagdaufseher Werner Rudin ruft dazu auf, Hunde auf dem Spaziergang an den besagten Orten in Lupsingen an die Leine zu nehmen, damit es keinen Kontakt mit kranken oder toten Füchsen gibt. Sie können zudem gegen Staupe geimpft werden. Für Menschen und Katzen besteht keine Gefahr. Sich auffällig verhaltende oder tot aufgefundene Füchse auf Lupsinger Gemeindegebiet sollen dem zuständigen Jagdaufseher raschmöglichst unter der Telefonnummer 079 663 09 73 gemeldet werden.