Nach Kontrolle zeigt sich Gemeindepräsident Peter Buser zufrieden
Die Gemeinde Sissach will wieder Pflanzgärten, wie sie in den Pachtverträgen seit Jahren definiert sind: ohne gesetzeswidrige Zusatzbauten. Bis Mitte Oktober sollten die betroffenen Besitzer ihre festen Bauten beseitigen. ...
Nach Kontrolle zeigt sich Gemeindepräsident Peter Buser zufrieden
Die Gemeinde Sissach will wieder Pflanzgärten, wie sie in den Pachtverträgen seit Jahren definiert sind: ohne gesetzeswidrige Zusatzbauten. Bis Mitte Oktober sollten die betroffenen Besitzer ihre festen Bauten beseitigen. Das Machtwort der Gemeinde zeigte Wirkung.
Christian Roth
Bis am vergangenen Donnerstag hatten die «Schollenbesitzer» in der Nähe des Sissacher Tenniscenters Zeit, ihre aufwendig gestalteten Gärten zu einem normalen Pflanzgarten rückzubauen. Die Vorgabe kam von der Gemeinde. Sie wollte den Wildwuchs an illegalen Bauten, der sich mangels Kontrolle in den vergangenen 15 Jahren ausgebreitet hatte, nicht mehr tolerieren (die «Volksstimme» berichtete).
Nach der jüngsten Inspektion aller Parzellen zieht Gemeindepräsident Peter Buser nun ein gutes Resümee. «Ich muss den Schrebergärtnern ein grosses Kompliment aussprechen. Sie haben den Rückbau auf den letzten Metern mehrheitlich geschafft.» Ein einzelner Pächter habe die Initiative ergriffen, viele seien dem Vorbild dann gefolgt. «Wir hatten zunächst mit viel Widerstand gerechnet», so Buser. «Doch mit dem persönlichen Dialog mit den Pächtern hat die Gemeinde gepunktet.» Mittlerweile gebe es sogar einige Schrebergärtner, welche die neue Situation auf dem Areal begrüssten, als sei eine Last abgefallen.
Pizzaöfen in der Mulde
Nur ein Pächter kündigte erzürnt den Pachtvertrag – nachdem er vorbildlich seine illegalen Zusatzbauten zurückgebaut hatte. Während der Inspektion kamen Buser und seinem Kontroll-Team auch andere Geschichten zu Ohren. Ein Gartenbesitzer musste zwei grosse Pizzaöfen entfernen, die ihn gut und gerne 7000 Franken gekostet hätten. Sorgfältig baute er die Öfen um, damit ein Freund diese übernehmen kann. Doch wie transportiert man diese Kolosse? Geistesgegenwärtig kontaktierte er einen Kranführer, der an einer hinter dem Areal entstehenden Wohnsiedlung beschäftigt war. Dieser hievte die beiden Öfen über den Schrebergarten, um sie dann mit einem Transporter auf die Reise zu schicken. Nur: Die Ladefläche des Fahrzeugs war zu klein für die Fracht. Die beiden Öfen landeten in einer Baumulde.
Über diesen Schrebergarten könne man locker ein Buch schreiben, fügt Gemeindepräsident Buser an und erwähnt eine weitere Anektote: «Es gab Leute, die meinten, in ihrem Garten sei irgendwie etwas vergiftet worden, weil heuer ihre Ernte ziemlich mickrig ausgefallen ist. Das hat aber vermutlich eher mit dem verregneten Sommer und den miesen Wetterbedingungen zu tun.»