Eine Salatsauce erobert die Schweiz
23.09.2021 Bezirk Waldenburg, Zunzgen, DiegtenMichael Maurers Produkte stehen national in den Regalen
Der Landgasthof Hirschen in Diegten wurde während sechs Generationen von der Familie Thommen/Maurer geführt. Michael Maurer produzierte die Salatsauce seines Grossvaters danach zuerst für kleinere Läden. Mittlerweile ist sie in der ...
Michael Maurers Produkte stehen national in den Regalen
Der Landgasthof Hirschen in Diegten wurde während sechs Generationen von der Familie Thommen/Maurer geführt. Michael Maurer produzierte die Salatsauce seines Grossvaters danach zuerst für kleinere Läden. Mittlerweile ist sie in der ganzen Deutschschweiz zu kaufen.
Christian Roth
Die Salatsauce des «Hirschen» in Diegten ist eine Erfolgsgeschichte. Sie ist es heute unter Michael Maurer und sie war es schon unter seinem Grossvater: 1960 übernahm dieser den Landgasthof und kreierte die Sauce nach französischer Art. Bald kamen die Gäste nicht nur wegen des Cordon-bleus oder des gebeizten Wilds, sondern auch wegen des wichtigsten Begleiters eines jeden Salats. Als Michael Maurers Familie das Restaurant im Jahr 2017 schliesslich verkaufte, gründete er mit seiner Mutter, seinem Onkel und einem Kollegen die Mauri’s Salatsaucen GmbH mit Sitz in Zunzgen.
Der gelernte Sanitärmonteur war von der Resonanz des Produkts seines Grossvaters schwer beeindruckt. «Die Salatsauce ist einfach, ehrlich, mit Power und keine Industrieware», sagt der 32-Jährige. «Nicht so wie bei den grossen industriellen Nahrungsmittelherstellern, die Allergene ausscheiden, bei denen das Produkt ewig haltbar ist und es vor allem finanziell stimmen muss.» Das Rezept für die legendäre Salatsauce sind einfache und frische Zutaten wie Zwiebeln, Essiggurken, Peperoni, Pfeffer, diverse Gewürze und – was wichtig ist – Gemüsebouillon.
Nach dem Verkauf des «Hirschen» durch seine Familie entschied sich der Enkel, in die grossen Fussstapfen des «Diegter Saucenkönigs» zu treten. Er rührte die Sauce zuerst mit kleiner Kelle an und wollte das Erbe bewahren. Der Anfang war nicht ganz einfach. Degustationen hier und dort waren eine wahre Herausforderung. Von Chur über Emmen bis nach Rapperswil stellte Maurer sein Werk vor.
Maurer setzt ganz auf die Sauce
Und siehe da, diverse Geschäfte nahmen sein Produkt in ihr Sortiment auf. Die Aufnahme bei Globus und Manor war die Krönung. Manor vertreibt die Sauce mittlerweile sogar in der ganzen Deutschschweiz. Und nicht nur das: Unterdessen sind neben der altehrwürdigen «Hirschen»-Sauce drei Geschmackssorten exklusiv im Globus in der ganzen Schweiz unter dessen Namen zu kaufen: Balsamico, French und Caesar.
Nach diesen Zusagen setzt Michael Maurer seit diesem Jahr alles auf eine Karte. Er arbeitet nicht mehr Teilzeit auf dem Bau, sondern ist nur noch von seinen Zutaten und Saucen umgeben. Die Mutter hilft in der Produktion, der Vater unterstützt bei den Lieferungen und sein Gesellschafter-Kollege macht die Buchhaltung. Bei der Produktion sieht Maurer noch Luft nach oben. In acht Stunden kann er aktuell 750 Halbliterflaschen produzieren, abfüllen und etikettieren.
Neustes Werk: Feigensenf-Sauce
Und er tüftelt an weiteren Geschmacksrichtungen. So entwickelte er eine eigene Feigensenf-Salatsauce. Der Jelmoli Foodmarket an der Zürcher Bahnhofstrasse riss sie ihm buchstäblich aus dem Topf: Wer an der Jelmoli-Salatbar diese Sauce wählt, isst – oft ohne es zu wissen – die neuste Kreation aus Zunzger Produktion, die im nächsten Jahr auch bei uns in den Läden stehen soll.
Das Herz von Maurers Unternehmen und Leidenschaft bleibt aber das Original. Wenn er selber einen Salat zubereite, greife er automatisch fast ausschliesslich zur altehrwürdigen «Hirschen»-Salatsauce, «wohl einfach, weil sie so gut ist». Immer noch nach dem Rezept des Grossvaters. So werden Traditionen bewahrt.