tho. Es waren zwei Gewitterzellen, die am späteren Montagnachmittag in kurzem Abstand von Westen her über das Oberbaselbiet zogen. Knapp 40 Notrufe, vor allem aus dem Raum Waldenburgertal, verzeichnete die Polizei deswegen, wie es auf Anfrage heisst. Tags zuvor, am Sonntag, ...
tho. Es waren zwei Gewitterzellen, die am späteren Montagnachmittag in kurzem Abstand von Westen her über das Oberbaselbiet zogen. Knapp 40 Notrufe, vor allem aus dem Raum Waldenburgertal, verzeichnete die Polizei deswegen, wie es auf Anfrage heisst. Tags zuvor, am Sonntag, hatte bereits ein starkes Gewitter den Raum von Liestal bis Münchenstein getroffen. Hier registrierte die Feuerwehr 90 Notrufe und viele Feuerwehreinsätze (die «Volksstimme» berichtete).
Der Starkregen vom Montag liess im Waldenburgertal erneut die Vordere Frenke innert kurzer Zeit stark anschwellen; die Böden waren immer noch gesättigt und das Wasser floss ohne Verzögerung von den Hängen ab. In Niederdorf wurde wegen des Hochwassers eine grosse Baugrube der BLT unmittelbar angrenzend an die Vordere Frenke überschwemmt. Dort wird derzeit im Zusammenhang mit der Erneuerung der Waldenburgerbahn (WB) der Hochwasserschutz verbessert – ausgerechnet. «Das ist in diesem Sommer nun bereits zum dritten Mal passiert, so Reto Rotzler, Leiter Infrastruktur bei der BLT, die dieses Projekt ausführt. «Für die Arbeiter ist das lästig», sagt er. Das Wasser musste in der Folge abgepumpt, das Geschiebe ausgebaggert und die Baustelle vom Schlamm befreit werden. Schäden seien aber nicht entstanden. Auch nennenswerte Verzögerungen gebe es dieses Mal nicht. Nach dem grossen Hochwasser vom 23. Juni hatte es noch mehr als eine Woche gedauert, bis die Baustelle soweit gesäubert war, dass weitergearbeitet werden konnte.
Laut Rotzler nimmt die BLT bewusst in Kauf, dass die Baustelle nach einem heftigen Gewitter geflutet wird, daher sei die Schutzmauer auch absichtlich tief gehalten worden. Weil im Bach gebaut und die Abflusskapazität dadurch gemindert wird, diene die Baugrube, in der die neue Bachmauer entsteht, im Notfall zugleich auch als Expansionsbecken. Ansonsten würde sich die Vordere Frenke an diesem Engpass auf die Strasse ergiessen, was einen grösseren Schaden verursachen würde. Allerdings hatte die BLT natürlich nicht damit gerechnet, dass dieser Notfall innert kurzer Zeit gleich mehrfach eintritt.