Temporeduktion angeordnet
22.06.2021 Bennwil, Verkehr, Oberdorf, PolitikElmar Gächter
Brandgefährlich! So bezeichnet Vreni Scherrer-Nef die Situation auf der Ortsverbindungsstrasse Bennwil– Oberdorf. «Der Verkehr hat auf dieser Kantonsstrasse massiv zugenommen – um ein Vielfaches gegenüber früher», so die Gemeindepräsidentin ...
Elmar Gächter
Brandgefährlich! So bezeichnet Vreni Scherrer-Nef die Situation auf der Ortsverbindungsstrasse Bennwil– Oberdorf. «Der Verkehr hat auf dieser Kantonsstrasse massiv zugenommen – um ein Vielfaches gegenüber früher», so die Gemeindepräsidentin von Bennwil.
Mit «früher» spricht sie die Verkehrsbelastung vor dem Neubau der Waldenburgerbahn an. Denn es ist sowohl für sie als auch die Kantonspolizei klar, dass die Bautätigkeit im Waldenburgertal, sprich der WB-Neubau mit seinen Baustellen auf der Achse Waldenburg–Liestal, Grund für diesen Ausweichverkehr ist. Die Strecke ist zum Teil sehr kurvenreich und weist verschiedene Engstellen auf. «Die Strasse ist ohnehin schon gefährlich, und wenn dann noch gewisse Verkehrsteilnehmende wie die ‹Gestörten› fahren, muss man aufpassen wie verrückt», hält Vreni Scherrer mit ihrer Kritik an der zugespitzten Situation nicht zurück. Dies umso mehr und vor allem, weil die Kantonsstrasse für die Bennwiler Oberklassenschüler der Schulweg mit dem Velo nach Oberdorf ist.
Nur noch 60 km/h
Dies sieht grundsätzlich auch die Polizei Basel-Landschaft so und hat für die Ausserortsstrecke zwischen Bennwil und Oberdorf eine Geschwindigkeitsgrenze von 60 km/h angeordnet, wie Feldweibel Marcel Wyss, Leiter der internen Kommunikation, auf Anfrage der «Volksstimme» mitteilt. Er bestätigt, dass es vermehrt zu Fahrzeugkreuzungen ganz allgemein sowie zu Überholmanövern kommt, insbesondere von Radfahrenden. «Diese Massnahme drängt sich im Interesse der Verkehrssicherheit für die Zeitdauer der Grossbaustelle im Waldenburgertal auf. Sie dauert laut Wyss vom 21. Juni 2021 beziehungsweise ab Rechtskraft bis voraussichtlich 2023.
Zur Frage, ob auf dieser Strecke vermehrt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden, hält Marcel Wyss fest, dass es bisher wenig Veranlassung gegeben habe, im Ausserortsbereich mehr Kontrollen durchzuführen. Dort sei das Geschwindigkeitsverhalten der Fahrzeuglenkenden grossmehrheitlich den örtlichen Gegebenheiten angepasst, ohne dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h erreicht worden sei: «Zurzeit kontrollieren wird aus diesem Grund noch nicht vermehrt. Sollte es sich aber aufdrängen, werden wir bedürfnisgerecht mehr Kontrollen durchführen.»
Gemeindepräsidentin Vreni Scherrer spricht in diesem Zusammenhang auch das seit längerer Zeit geltende Lastwagenfahrverbot auf dieser Ortsverbindungsstrasse an. «Doch dieses interessiert niemand, so hat man den Eindruck. Wir haben schon mehrmals interveniert, aber es hiess immer, da könne man nichts machen.» Die Polizei schliesst laut Marcel Wyss nicht aus, dass das Verbot, mit dem Zusatz «Zubringerdienst gestattet» versehen, zuweilen missachtet werde. Es gelte allerdings zu berücksichtigen, dass sich in diesem Bereich viele landwirtschaftliche Betriebe befinden, zu denen der Zubringerdienst gestattet sei.
Die Signalisation und Wegweisung in der Zufahrt auf beiden Seiten der Strecke bezeichnet Marcel Wyss als gut und zielführend. «Weitere Massnahmen drängen sich nicht auf. Selbstverständlich wird auch diese Strecke im Rahmen der Möglichkeiten in die Kontrolltätigkeit der operativen Kräfte miteinbezogen.»
Vreni Scherrer bleibt die Hoffnung, dass die Geschwindigkeitsbeschränkung ihr Ziel erfüllt und hilft, die gefährlichen Situationen zu entschärfen. Zum Glück fahre auch der öffentliche Bus über diese Strecke. «Immerhin wissen dies die Ortskundigen und fahren vorsichtiger, weil sie mit dem Entgegenkommen des Busses rechnen müssen.»