Barbara Saladin
Ein blauer Himmel und Vogelgezwitscher erwarteten die Teilnehmenden der Frühjahrsexkursion des Naturund Vogelschutzvereins Hemmiken (NVH), als sie sich am Muttertagsmorgen am Hemmiker Dorfplatz trafen. Hier wurden sie nicht nur von ...
Barbara Saladin
Ein blauer Himmel und Vogelgezwitscher erwarteten die Teilnehmenden der Frühjahrsexkursion des Naturund Vogelschutzvereins Hemmiken (NVH), als sie sich am Muttertagsmorgen am Hemmiker Dorfplatz trafen. Hier wurden sie nicht nur von Vereinspräsidentin Lisa Scholer begrüsst, sondern auch von einer Gruppe Mauersegler. Die Spyren flogen ihre Runden über den Häusern, begleitet von dem charakteristischen Geschrei. Vergangenes Jahr konnte der NVH übrigens 39 Spyren-Junge beringen, die im Türmchen des Schulhauses aufgewachsen waren.
Aus dem Dorf, wo auch die Mehlschwalben sich mittlerweile bereits dem Brutgeschäft widmen, ging es hinaus und an Wiesen und Feldern vorbei. Dabei war der Blick stets in den Himmel oder auf benachbarte Bäume und Hecken gerichtet, um keine Vögel zu verpassen. Lisa Scholer wies auch auf die Verschiedenartigkeit der unterschiedlichen Flächen hin, denn Wiese ist nicht gleich Wiese. Im Gegensatz zu artenarmen Fettwiesen sind nämlich Fromental- und Magerwiesen ökologisch wertvoll – und erfreuen zudem das Auge mit ihren zahlreichen farbigen Blumen.
Weiter oben im Wald, am nördlichen Ende des Hemmiker Gemeindebanns, zeigte Werner Gisin den Teilnehmenden einen Dachsbau. Er ist einer der grössten im ganzen Kanton und beherbergt mehrere Generationen der heimlichen Raubtiere. Sehen konnte man zahlreiche Eingänge – sowohl aktuelle als auch nicht mehr benutzte – zu dem unterirdischen Gangsystem, das bis zu fünf Meter unter die Erde reichen kann. Im Gegensatz zu Eingängen von Fuchsbauten verfügen Dachsbauten über eine richtige Rinne, die das kurzbeinige Tier mit seinem Bauch hinterlässt.
Dachse ernähren sich übrigens nicht ausschliesslich von tierischer Nahrung, sondern verschmähen auch pflanzliche Kost nicht – so ist «Meister Grimbart» bei Bauern nicht sehr beliebt, weil er namentlich in Maisfeldern grosse Schäden anrichten kann. Eine weitere interessante Tatsache aus dem Leben der Dachse verriet Lisa Scholer: Während die Tiere im Sommer rund 7 bis 13 Kilogramm wiegen, bringen sie im Winter 15 bis 25 Kilogramm auf die Waage – sie sind also wahre Meister des Winterspecks. Die Exkursion endete schliesslich auf dem Gogel in gemütlichem Beisammensein – und mit Alpenblick.
Stunde der Gartenvögel
bas. Am Muttertagswochenende fanden in verschiedenen Baselbieter Gemeinden weitere Exkursionen sowie Veranstaltungen rund um die «Stunde der Gartenvögel» statt. Diese Aktion wird alljährlich im Mai von der Vogelschutzorganisation Bird Life Schweiz organisiert. Dabei geht es darum, zu entdecken, wie viele Vögel man unmittelbar im Garten, vom Balkon aus oder allgemein im Siedlungsraum beobachten kann.