Nicht auf den Hund gekommen
01.04.2021 Bezirk Sissach, Gesellschaft, SissachJürg Gohl
An dieser Stelle muss allen Fasnächtlern aus Gelterkinden und Zunzgen auf Ostern hin eine herbe Enttäuschung bereitet werden: Sissach, das Lieblingsopfer ihres Spotts, ist definitiv nicht auf den Hund gekommen. Das ist nun statistisch belegt. Denn ...
Jürg Gohl
An dieser Stelle muss allen Fasnächtlern aus Gelterkinden und Zunzgen auf Ostern hin eine herbe Enttäuschung bereitet werden: Sissach, das Lieblingsopfer ihres Spotts, ist definitiv nicht auf den Hund gekommen. Das ist nun statistisch belegt. Denn Hunde müssen – wie Pferde, Ponys, Esel, Maultiere und Maulesel, die als Equiden zusammengefasst sind, sowie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen – vom Gesetz her statistisch erfasst werden. Alle weiteren Haustiere führen ein von Zahlenjongleuren befreites Leben, auch die Osterhasen. Hunde aber nimmt die Statistik an die kurze Leine.
Dank ihr wissen die Zunzger und Gelterkinder endlich, dass in ihren Gemeinden ein Hund auf exakt 20 Einwohner kommt. Das liegt unter dem kantonalen Durchschnitt von 5,8 Hunden pro 100 Baselbieter. Doch bis zum entsprechenden Sissacher Wert von 4,3 kläfft doch eine Lücke. Sissach liegt damit sogar vor – oder aus der Optik der Tierliebhaber hinter – stadtnahen Gemeinden wie Muttenz, Münchenstein und Reinach, die im Vergleich glatt einen halben Hund mehr in die Statistik einbringen.
Langenbruck ist Top of «Wauwau»
«Top of Baselbiet», wie sich das einzige Baselbieter Dorf ennet der Jurakette gerne schmückt, ist zugleich auch «Top of Wauwau»: Gesamthaft 206 Bellos, 21,5 Hunde pro 100 Einwohner, sind in Langenbruck eingetragen. Zu ihnen zählt auch Lilly, der Loipenhund, der dort für Langlauftrainings ausgeliehen werden kann. Ebenfalls einen Vergleichswert über 20 schafft im «Volksstimme»-Gebiet nur noch Kienberg (20,7), Hemmikens Hunden gelingt mit 19,5 der Sprung auf den Bronze-Platz.
Da Sissach aber im Vergleich zu Langenbruck fast das Siebenfache an Zweibeinern zählt und Langenbruck neben seiner Hundefülle auch noch auf den klar grössten Gemeindebann oberhalb von Liestal stolz sein kann, verkehren sich die statistischen Werte plötzlich, wenn die Hundedichte statt auf die Bevölkerungszahl auf die Fläche runtergebrochen wird. Auf einem Quadratkilometer gehen in Sissach 32 Hunde Gassi, in Langenbruck sind es noch läppische 13,2. Gelterkinden (31,4) und Zunzgen (18,5) liegen plötzlich zurück. Mit ihren Spitzenwerten geben hier Känerkinden (39,9) und Nachbar Buckten (38) an. Wow.
Wie krass der Unterschied bei der Hundedichte ausfallen kann, wenn sie statt an der Bevölkerungszahl an der Fläche gemessen wird, verrät auf der interaktiven Karte der Kantone ein Schnuppern am Nachbarn. Basel-Stadt steht bezogen auf die Fläche mit seinen 4348 Hunden mit einem Mittelwert von 182,3 im Gegensatz zum Fussball ganz an der (Hunde-)Spitze der Schweiz, mit 2,5 pro 100 Einwohner dafür am (Hunde-)Schwanz.
Welcher Kanton zählt gemessen an seiner Einwohnerzahl am meisten Hunde? Knapp ohne Medaille geht die Waadt (7,3) aus. Thurgau (7,4) und Tessin (9,1) belegen die Ehrenplätze, und der Kanton Jura – noch ohne Moutier – ist mit 12,3 Hunden Sieger. Zwar noch lange nicht «Top of Baselland», aber wenigstens «Top of Switzerland».
HUNDESTATISTIK
in Klammern: Anzahl Hunde; Hunde pro 100 Einwohner.
Bezirk Liestal: Arisdorf (213; 13), Bubendorf (258; 5,9), Hersberg (57; 5), Lausen (282; 5,4), Liestal (732; 5,1), Lupsingen (81; 5,6), Ramlinsburg (58; 8,1), Seltisberg (96; 7,4), Ziefen (119; 7,5).
Bezirk Sissach: Anwil (70; 12.4), Böckten (62; 7,6), Buckten (76; 10,9), Buus (120; 11,3), Diepflingen (66; 8,7), Gelterkinden (71; 13,4), Häfelfingen (30; 12), Hemmiken (52; 19,8), Itingen (149; 6,9), Känerkinden (59; 11,2), Kilchberg (9; 5,7), Läufelfingen (117; 9,1), Maisprach (82; 8,9), Nusshof (33; 12,5), Oltingen (52; 11), Ormalingen (143; 6,5), Rickenbach (56; 9,4), Rothenfluh (89; 11,6), Rümlingen (0; 0), Rünenberg (57; 7,5), Sissach (240; 4,3), Tecknau (59; 7,1), Tenniken (94; 10,4), Thürnen (88; 6,4), Wenslingen (54; 7,5), Wintersingen (72; 11,6), Wittinsburg (30; 7,1), Zeglingen (49; 9,6), Zunzgen (127; 5).
Bezirk Waldenburg: Arboldswil (62; 10,7), Bennwil (53; 8), Bretzwil (121; 15,8), Diegten (160; 9,7), Eptingen (71; 13,4), Hölstein (173; 6,8), Lampenberg (53; 10,6), Langenbruck (206; 21,5), Lauwil (50; 15,3), Liedertswil (11; 6,8), Niederdorf (128; 7,1), Oberdorf (147; 6), Reigoldswil (133; 8,4), Titterten (52; 12,9), Waldenburg (147; 13,6),
Weitere: Kienberg (105; 20,5), Wisen (60; 14,4).