Musik-Cocktail von Mozart bis Verdi
27.04.2021 Bezirk Sissach, Kultur, Sissach«Klanglichter»-Konzert mit Klavier und Flöte in der Oberen Fabrik
Die Pianistin Paola De Piante Vicin und die Flötistin Luisa Sello haben am ersten «Klanglichter»-Konzert in diesem Jahr Musik von einem halben Dutzend Komponisten gespielt. Ein Höhepunkt war eine der berühmtesten ...
«Klanglichter»-Konzert mit Klavier und Flöte in der Oberen Fabrik
Die Pianistin Paola De Piante Vicin und die Flötistin Luisa Sello haben am ersten «Klanglichter»-Konzert in diesem Jahr Musik von einem halben Dutzend Komponisten gespielt. Ein Höhepunkt war eine der berühmtesten Arien aus der Oper «Carmen».
Thomas Lüthi
Sie sei sehr froh, dass es endlich wieder losgeht mit den «Klanglichter»- Konzerten, freut sich die Pianistin Paola De Piante Vicin. Sie hat die Konzertreihe in der Oberen Fabrik Sissach vor mehr als sechs Jahren gegründet, musste aber coronabedingt seit November 2020 eine mehrmonatige Pause einlegen. Sie startete das erste Konzert in diesem Jahr mit der italienischen Flötistin Luisa Sello, die mit einer wertvollen, handgefertigten und vergoldeten Miyazawa-Flöte aus Japan spielte, die sie keine Sekunde aus den Augen liess.
Die beiden Musikerinnen boten einen reichhaltigen Musik-Cocktail, angefangen mit der Sonate in C-Dur KV 296, die Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) im März 1778 in nur einem Tag komponierte. Von dieser fröhlichen, teils sehr schnell gespielten Musik ging es zu Gaetano Donizetti (1787 – 1848) und seiner Komischen Oper «Liebestrank». Die Künstlerinnen spielten daraus ein Stück, das vom italienischen Flötisten und Komponisten Raffaello Galli (1824 – 1889) speziell für Klavier und Flöte umgeschrieben wurde. Auch die gespielten Werke von Giuseppe Verdi (1813 – 1901) und Gioacchino Rossini (1792 – 1868) wurden speziell für die Flöte bearbeitet.
Ein musikalischer Abstecher nach Deutschland führte das Konzertpublikum zu Robert Schumann (1810 – 1856) und seinen drei Romanzen Op. 94, die der Komponist 1849 seiner Frau Clara als Weihnachtsgeschenk komponierte.
Dieser romantischen, sehr melodiösen Musik folgten Szenen aus der Oper «Carmen» von Georges Bizet (1838 – 1875). Die virtuos aufspielenden Künstlerinnen verzückten die Zuhörerinnen und Zuhörer unter anderem mit der berühmten Arie «L’amour est un oiseau rebelle» («Die Liebe ist ein wilder Vogel»).
De Piante Vicin organisierte wie beim letzten Konzert wiederum zwei Aufführungen um 16.30 und 19.30 Uhr. Die gesamthaft rund 70 Gäste sassen allerdings auf dem Trockenen, da der Barbetrieb der Oberen Fabrik wegen der Corona-Schutzmassnahmen geschlossen bleiben musste. Dieser Einschränkung und der Maskentragepflicht dürfte es zuzuschreiben sein, dass nicht die ganze Kapazität von 100 Plätzen für beide Konzerte ausgeschöpft wurde.
Aufgestaute Energie freigesetzt
«Die Stille der vergangenen Monate hat viel künstlerische Energie aufgestaut und die Freude, einmalige musikalische Erlebnisse mit unserem Publikum zu teilen, noch einmal verstärkt», sagt Paola De Piante Vicin stellvertretend für viele andere Musikerinnen und Musiker. Dabei gehe es nicht nur um das ästhetische Erlebnis, sondern auch um die soziale Kraft der Musik, die es zu nutzen und zu stärken gelte.
Gäste des «Klanglichter»-Anlasses dürften es ähnlich gesehen haben. Eine regelmässige Besucherin meinte, sie habe dieses Konzert nach monatelanger Absenz so richtig «aufgesogen». Wer noch unter Entzugserscheinungen leidet, darf sich freuen: Das nächste «Klanglichter»-Konzert in der Oberen Fabrik steht am 6. Juni auf dem Programm. Dann stehen Violinsonaten von Johannes Brahms (1833 – 1897) im Zentrum, vorgetragen von Adrian Oetiker, Klavier, und Mario Hossen, Violine.