Pumptrack wieder in der Spur
11.12.2020 Bezirk Waldenburg, LangenbruckDie Anlage soll nächsten Sommer in Betrieb gehen
Geht es nach den Initianten, so geht es mit der Pumptrack-Anlage in Langenbruck nach einem Stillstand rasant vorwärts. Es fehlen noch 6000 der 160 000 Franken, um das örtliche Sportangebot erweitern zu können.
Jürg ...
Die Anlage soll nächsten Sommer in Betrieb gehen
Geht es nach den Initianten, so geht es mit der Pumptrack-Anlage in Langenbruck nach einem Stillstand rasant vorwärts. Es fehlen noch 6000 der 160 000 Franken, um das örtliche Sportangebot erweitern zu können.
Jürg Gohl
An der Arbeit sind die Initianten schon lange. Eine Gruppe um die frühere Gemeinderätin Franziska Schweizer und um Marc Müller vom Sportverein Langenbruck möchten in der höchstgelegenen Baselbieter Gemeinde eine Pumptrack-Anlage bauen, die das bereits stolze Sportangebot mit Skilift, Solar-Bobbahn und Kletterpark ergänzen wird. Nun rückt das Ziel zügig in Blickweite. Pumptracks sind Rundkurse, die mit Mountainbikes, anderen Velos, Trottinetts, Inlineskates, Rollschuhen und dergleichen befahren werden können. Ohne in die Pedale zu treten, soll dabei mit Körperbewegungen und Gewichtsverlagerungen eine Geschwindigkeit aufgebaut und die mit Sprüngen, Wellen und Steilwänden gespickte Strecke bewältigt werden.
Im Tal der Vorderen Frenke besitzt bereits Hölstein am Dorfeingang seit bald zehn Jahren eine solche Anlage. In diesem Jahr kam dort eine neue Sprunganlage hinzu. Beim «Endless Trail» in Sissach handelt es sich hingegen um eine knapp 3 Kilometer lange Abfahrt, die unterhalb der Fluh beginnt. Sie ist mit zahlreichen Hindernissen, Kurven und Sprüngen gespickt und ganzjährig befahrbar.
Die Idee, auch in Langenbruck einen asphaltierten Pumptrack zu errichten, stiess vor zwei Jahren beim Gemeinderat von Beginn weg auf offene Ohren, passt die Anlage doch ins Konzept der Gemeinde, touristisch attraktiver zu werden. Vor allem aber will man so den Einwohnern etwas bieten. Sie stellten sich am 3. September dieses Jahres ebenfalls mit Nachdruck hinter das Vorhaben. Zur entscheidenden Gemeindeversammlung erschienen nicht weniger als 67 Personen und bewilligten mit 61 zu 3 Stimmen bei 3 Enthaltungen einen Kredit über 85 000 Franken für den Bau auf der früheren Tennisanlage in der «Oberen Au».
Treffpunkt auch für Nichtsportler
«Früher spielten hier zwei oder vier Personen Tennis, bald werden sich an der gleichen Stelle ganze Kinderscharen vergnügen und ganz nebenbei etwas für ihre Fitness und ihre Verkehrssicherheit tun», sagt Cornel Fuchs, der ebenfalls dem Projektteam angehört. Dieses erhofft sich auch, dass sich der Pumptrack auch für Nichtsportler oder begleitende Eltern und Grosseltern zu einem Treffpunkt entwickelt.
Deshalb sollen auch noch Bänke und ein Grillplatz her, auch wenn im Budget dafür kein Posten vorgesehen ist. Durch die Asphaltierung soll der Unterhalt, für den der Sportverein zuständig ist, minimal gehalten werden. «Und wir setzen auch auf die Selbstverantwortung», sagt Fuchs, «das gehört auch zur Erziehung im Sport.» Bereits im März wurde an Ort und Stelle eine mobile Anlage hingestellt, um in Langenbruck Lust zu wecken. Diese musste aber wegen der Pandemie gleich wieder demontiert werden.
Mit dem Beitrag der Gemeinde über 85 000 Franken ist die Hälfte der rund 160 000 Franken abgedeckt, welche die Anlage kosten wird. Zudem hat der Kanton zusätzlich rund 40 000 Franken aus dem Swisslos-Sportfonds in Aussicht gestellt. Der Sportverein, der im Auftrag der Gemeinde das Geld eintreibt und später die Bahn betreut, steuert ebenfalls noch 5000 Franken aus der eigenen Schatulle bei. Und nach diversen Spenden und Sponsoringbeiträgen fehlen aktuell noch 6000 Franken. Von der Lösung, die Anlage budgetgerecht zu redimensionieren, will der Sportverein nichts wissen. «Eine kleinere Anlage verliert bei den Sportlern schnell ihre Attraktivität», sagt Fuchs und begibt sich deshalb lieber nochmals auf die Suche nach Geldgebern.
Der Bau soll sich zügig abwickeln: Der Anlagebauer hat drei Modelle entworfen, die jeweils eine Strecke von gut 150 Metern vorsehen. Noch dieses Jahr soll das Baugesuch eingegeben und im kommenden Frühjahr mit dem Bau begonnen werden. Läuft alles nach Plan, wird der Pumptrack noch vor den kommenden Sommerferien eingeweiht.
Allerdings ist man in Langenbruck mit Prognosen etwas vorsichtig geworden. Ursprünglich war vorgesehen, dass sich bereits im Herbst 2019 die ersten Jugendlichen auf die Velo-Wellen wagen, doch dann gestaltete sich erst die Finanzierung als schwierig, dann kam auch noch Corona.