Wie soll sich das Dorf entwickeln?
15.10.2020 Bezirk Sissach, RothenfluhZukunftsbild als Grundlage der Gesamtmelioration
Mit der Informationsveranstaltung vom vergangenen Montag hat die Vollzugskommission der Meliorationsgenossenschaft zur Mitarbeit an einem wegweisenden Zukunftsbild aufgerufen. Dieses soll als Grundlage zur künftigen Dorfentwicklung ...
Zukunftsbild als Grundlage der Gesamtmelioration
Mit der Informationsveranstaltung vom vergangenen Montag hat die Vollzugskommission der Meliorationsgenossenschaft zur Mitarbeit an einem wegweisenden Zukunftsbild aufgerufen. Dieses soll als Grundlage zur künftigen Dorfentwicklung dienen.
Peter Stauffer
«Nutzen Sie die Chance, beim Zukunftsbild mitzumachen!», hat Regierungsrat Thomas Weber seine Grussbotschaft zu Beginn der Informationsveranstaltung am Montag geschlossen und viel Erfolg sowie vor allem Ausdauer zum Vorhaben gewünscht. In seiner Kurzansprache hatte er vorgängig darauf hingewiesen, dass – wie allseits bekannt und unbestritten – in Rothenfluh dringender Bedarf nach einer Gesamtmelioration besteht.
Durch gezielte Güterzusammenlegungen würden Klein- und Kleinstparzellen wieder zu grösseren Einheiten gebündelt. Für diesen Prozess genüge es aber nicht mehr, einfach Vermessungen zu machen und Strässchen zu bauen. Gesamtmeliorationen hätten Interessen der Landwirtschaft, der Raumplanung sowie des Natur-, Landschafts- und Umweltschutzes zu berücksichtigen.
Anschliessend stellten Teammitglieder von «Incolab», einem nicht gewinnorientierten Unternehmen, das sich auf integrierte Landwirtschaftsentwicklung spezialisiert hat, den rund 50 Anwesenden vor, wie der Prozess geplant ist, um ein Zukunfstbild und diverse Szenarien für Rothenfluh zu entwickeln.
Mithilfe einer Gruppe von rund 15 bis 20 Personen, bestehend aus Teilen der Vollzugskommission und der interessierten Bevölkerung, soll dieses Zukunftsbild erarbeitet werden. Es ist den Verantwortlichen wichtig, dass diese Gruppe breit abgestützt und lokal verankert ist.
10 Jahre möglich, 8 Millionen Franken teuer
Die Gruppe wird in drei Workshops von jeweils zwei bis drei Stunden im Zeitraum von Oktober dieses bis Februar kommenden Jahres an der Arbeit sein. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird ein Computer-Tool zur Verfügung gestellt, mit dessen Hilfe individuell Zukunftsbilder erarbeitet werden können, die dann in den Workshops präsentiert und zur Diskussion gestellt werden.
Die Arbeit mit diesem Hilfsprogramm konnte am Montag an vier Stationen gleich ausprobiert werden. Parallel zu den Workshops wird eine kleinere Gruppen von Fachexpertinnen und -experten aus verschiedenen Sachbereichen mögliche Szenarien ausarbeiten.
Das Ergebnis dieses geschilderten Prozesses soll als Orientierungshilfe für die künftige Landwirtschaft in Rothenfluh und als Grundlage für die Entwicklungskonzepte der Gesamtmelioration dienen. Der Präsident der Vollzugskommission, Mathias Mumenthaler, sagt auf Anfrage, dass in einer Machbarkeitsstudie zehn Jahre als möglicher Zeitraum für die Verwirklichung des 8-Millionen-Projekts Gesamtmelioration genannt worden seien.