Kanton zieht Schraube an
22.10.2020 Baselbiet, GesundheitErweiterte Corona-Massnahmen ab heute
vs. Das Baselbiet verzeichnet in allen Corona-Statistiken eine zum Teil stark steigende Tendenz: In den vergangenen zwei Tagen wurden jeweils mehr als 70 Personen positiv getestet und aktuell befinden sich 17 Corona-Infizierte in den ...
Erweiterte Corona-Massnahmen ab heute
vs. Das Baselbiet verzeichnet in allen Corona-Statistiken eine zum Teil stark steigende Tendenz: In den vergangenen zwei Tagen wurden jeweils mehr als 70 Personen positiv getestet und aktuell befinden sich 17 Corona-Infizierte in den Spitälern, davon drei in Intensivpflege. Nach rund einem Monat ist gestern wieder eine Person am Virus verstorben. Es handelt sich um einen 91-jährigen Mann.
Die Baselbieter Regierung hat gestern weitere Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus verfügt – mit Gültigkeit ab heute Donnerstag:
In öffentlichen und privaten Schulen und in der externen Kinderbetreuung wird eine Maskentragpflicht eingeführt, wobei Ausnahmen betreffend Alter und Aufenthaltsort gemacht werden. Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen werden bis Ende Jahr verboten. Bereits erteilte Bewilligungen werden zurückgezogen. Laut einer Sprecherin des Baselbieter Krisenstabs handelt es sich dabei um eine bis zwei Veranstaltungen, ohne näher darauf einzugehen. Es dürfte sich um Events in der St. Jakobs-Halle handeln. Auch Basel-Stadt verbietet Grossveranstaltungen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Heimspiele des FC Basel.
Für Gastrobetriebe gibt es mit Ausnahme einer absoluten Obergrenze von 300 Gästen keine zusätzliche Auflagen. Pro Sektor oder Raum sind nach wie vor 100 Personen zulässig. Für Veranstaltungen mit über 50 Personen gilt eine Unterteilung in Steh- und Sitzplatzsektoren, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Die Regierung gab zudem bekannt, dass sie den Krisenstab aufgrund der dynamischen Lageverschärfung für die operative Koordination in der Covid-19-Ereignisbewältigung reaktiviert hat.
Auch landesweit sind die registrierten Neuansteckungen sprunghaft angestiegen. Gestern erklärte Gesundheitsminister Alain Berset, dass der Zeitpunkt für weitere Massnahmen noch nicht gekommen sei. Es komme darauf an, was sich in der Realität entwickle. Der Bundesrat werde sich nächste Woche wieder zum Thema austauschen und allenfalls weitere Massnahmen ergreifen. Grundsätzlich seien alle Massnahmen möglich – auch eine Ausgangssperre oder ein «Mini-Lockdown».