Willi Wenger
Mindereinnahmen bei den Steuern und der fehlende Finanzausgleich waren im vergangenen Jahr im Wesentlichen dafür verantwortlich, dass der Gemeinderat von Reigoldswil am Montag an der Einwohnergemeindeversammlung eine stark defizitäre Jahresrechnung 2019 ...
Willi Wenger
Mindereinnahmen bei den Steuern und der fehlende Finanzausgleich waren im vergangenen Jahr im Wesentlichen dafür verantwortlich, dass der Gemeinderat von Reigoldswil am Montag an der Einwohnergemeindeversammlung eine stark defizitäre Jahresrechnung 2019 präsentierte. Neo-Finanzchef Markus Dörflinger erklärte dem Souverän, warum der Aufwandüberschuss in der Höhe von 568 000 Franken gegenüber dem Budget 2019 massiv war. «Wir können vieles nicht beeinflussen», hielt Dörflinger fest. Er wies auf die massiv eingebrochenen Steuereinnahmen (minus 270 000 Franken) und den Finanzausgleich hin (minus 420 000 Franken). Gemeindepräsident Fritz Sutter ergänzte derweil, dass der Gemeinderat bei den Finanzen generell relativ wenig Spielraum habe. Vieles sei durch Rechtserlasse des Bundes und im Speziellen des Kantons vorgegeben.
Aus diesem Grund ist der Gemeinderat von Reigoldswil nicht gewillt, die Ausgabenschraube zu lockern. Im Gegenteil. Es sei weiterhin angezeigt, so Dörflinger, von nicht betriebsnotwendigen Ausgaben abzusehen und das Wünschbare vom Machbaren zu unterscheiden. Auch müsse weiterhin daran gearbeitet werden, dass die Schulden abgetragen werden können.
Erfolgreiche Sozialhilfe
Dennoch: In der Erfolgsrechnung 2019, die einen Aufwand von 7,4 Millionen Franken ausweist, gibt es auch Lichtblicke. «Dank der Übertragung der Sozialhilfe an die Firma Convalere und der intensiven Begleitung durch den Gemeinderat konnten die Kosten für die Sozialhilfe um 320 000 Franken gesenkt werden», hielt der Finanzchef der Gemeinde fest. Es sei gelungen, viele bezugsberechtigte Personen wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern. Ohne Emotionen und ohne Wortmeldungen ist die Rechnung 2019 schliesslich abgesegnet worden. Die Stimmberechtigten sagten zu allen Anträgen der Exekutive ja. Sie hiessen eine Mutation im Zonenplan Siedlung/Landschaft ebenso gut wie die Statuten des Zweckverbands Forstbetrieb Frenkentäler, der ab dem kommenden Jahr die operative Tätigkeit aufnehmen soll. Er wird die Forstreviere Hohwacht und Oberer Hauenstein vereinen. Der Gemeinderat sieht bei der geplanten Reorganisation eine Chance für die Zukunft.
Die Statutenänderung respektive den Vertrag der Musikschule beider Frenkentäler erhob der Souverän ebenfalls zum Beschluss. Die Versammlung endete mit der würdevollen Verabschiedung von alt Gemeindepräsident Urs Casagrande. Gemeinderat Rafael Moser gab zudem seinen Rücktritt auf Ende Jahr bekannt.