Anouk Jordi
Nachdem Bundesrat Ueli Maurer vor drei Jahren schon mit Nationalräten das Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung besucht hatte, stattete er ihm vergangenen Donnerstag mit seinen eigenen Kaderleuten erneut einen Besuch ab. Zu Beginn würdigte ...
Anouk Jordi
Nachdem Bundesrat Ueli Maurer vor drei Jahren schon mit Nationalräten das Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung besucht hatte, stattete er ihm vergangenen Donnerstag mit seinen eigenen Kaderleuten erneut einen Besuch ab. Zu Beginn würdigte der Bundesrat den Ebenrain als beispielhaft. Maurer sagte, das Wirken des Zentrums sei bis nach Bern bekannt. Im Ebenrain bekamen Maurer, die Amtsleiter des eidgenössischen Finanzdepartements (EFD) sowie deren Stellvertreter eine Führung. Dabei erklärte ihnen Ebenrain-Chef Lukas Kilcher, wofür das Ebenrain-Zentrum steht und was dort geleistet wird.
Der Ebenrain wirkt als Brückenbauer zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, Stadt und Land sowie Lebensmittelproduktion und Natur. Diese Rolle ist laut Kilcher heute wichtiger denn je. Sowohl die urbane als auch die ländliche Bevölkerung beschäftige sich viel mit Fragen zum Pflanzenschutz, Tierwohl, Klimawandel und wie unsere Bauern die Ernährung sichern können. In den Diskussionen um diese Fragen setze sich der Ebenrain für Fairness und für Wertschätzung der Landwirtschaft in der Gesellschaft ein.
«Die Basis des Lebens»
Beim Rundgang des EFD durch den Ebenrain war ein Posten bei der «Gmüeserei». Die Genossenschaft ist laut Kilcher ein gutes Beispiel für solidarische Modelle der Landwirtschaft, die den Preisdruck des Handels nicht tragen müssen. Bei der «Gmüeserei» wird erfolgreich die lokale Bevölkerung mit in die Verantwortung genommen. Andere Produzenten investieren in einzigartige Spezialitäten. Einer davon ist Eschbach Gemüse aus Füllinsdorf, der beim Besuch des Bundesrats ebenfalls anwesend war. Die Besucher des EFD erfuhren auch, dass zu Beginn der Coronakrise die Regale in den Supermärkten der Region zum Teil leergekauft waren. Seitdem kauften die Kunden vermehrt bei lokalen Bauern ein. Diese Veränderung hat laut Kilcher dazu geführt, dass die landwirtschaftliche Schule Ebenrain nun 50 Prozent mehr Schüler aufweist. Eine zweite Klasse im ersten Lehrjahr konnte zuvor seit vielen Jahren nicht mehr gebildet werden.
Viel Interesse zeigten die «Berner» Gäste für das Klimakompensationsprojekt zusammen mit der BLKB. Diese kompensiert ihren CO2-Ausstoss mit Humus. Der Kohlenstoff wird fixiert, was einen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Diese Leistungen der Landwirtschaft würden in der Gesellschaft geschätzt, wenn auch die Lebensmittelproduktion an erster Stelle stehe, betonte Kilcher. Maurer stimmte ihm zu und sagte, Lebensmittel seien die Basis des Lebens im wahrsten Sinne des Wortes. Daher müsse man die Landwirtschaft schätzen und sich für deren Wertschätzung einsetzen, wie das der Ebenrain beispielhaft tue.