David Thommen

«Zwölf Unfälle in fünf Jahren», hatte die «Volksstimme» im vergangenen November getitelt. Sowohl die Einals auch die Ausfahrt beim A2-Rastplatz Sonnenberg waren längst als gefährlich erkannt. Einer der Unfälle im Jahr 2017 hatte ein Todesopfer gefordert.

Der neuralgische Punkt war die Ausfahrt zurück auf die Autobahn: Wegen des fehlenden Beschleunigungsstreifens mussten die Verkehrsteilnehmer bislang aus einem «Stoppsack» heraus von null auf Autobahngeschwindigkeit beschleunigen, was bei viel Verkehr auf der rechten Spur regelmässig zu brenzligen Situationen führte. Auch bei der Einfahrt auf den Rastplatz war es gehäuft zu Unfällen gekommen.

Noch im vergangenen November dachte das Bundesamt für Strassen (Astra) darüber nach, den Rastplatz aufzuheben, falls wegen der engen Verhältnisse am «Sonnenberg» eine «normgemässe Umgestaltung» nicht möglich sein sollte.

Eine Lösung wurde in der Zwischenzeit jedoch gefunden. Zuletzt wurde während zweier Wochenenden im Bereich Sonnenberg gearbeitet. Fahrzeugen, die von der Autobahn zum Rastplatz fahren, wird neu das Abbremsen durch einen Verzögerungsstreifen ermöglicht – dies im Anschluss an die Einspurstrecke bei der Einfahrt Sissach Richtung Basel.

Und für die Ausfahrt aus dem Rastplatz steht neuerdings ein Beschleunigungsstreifen zur Verfügung. Daumen hoch, signalisierte ein rastender deutscher Lastwagenfahrer bei unserem Augenschein. Jetzt gelinge die Einfahrt auf die Autobahn auch bei viel Verkehr problemlos. Da es nun für den Rastplatz eine eigene Spur für die Zu- und die Ausfahrt gibt, stehen auf diesem Abschnitt nur noch zwei Normalspuren zur Verfügung.

Die Markierungen und Signalisationen würden «in den kommenden Nächten» fertiggestellt, erklärte Astra-Sprecherin Esther Widmer am Dienstag gegenüber der «Volksstimme». Die Kosten für die Belagsarbeiten belaufen sich laut Widmer auf rund 200 000 Franken, diejenigen für die Sicherheitsmassnahmen (Markierungen, Signalisation) auf rund 120 000 Franken.

Der Rastplatz Sonnenberg hätte 1971 kurz nach der Eröffnung der Autobahn durch den Bölchentunnel in Betrieb gehen sollen. Die Bauarbeiten dafür waren damals bereits weit fortgeschritten, als sich der Kanton Baselland weigerte, die Benutzung zu erlauben. Grund: Der Bund hatte es unterlassen, das neue Werk an die Kanalisation anzuschliessen. In der Folge musste ein neuer Abwasserkanal ausgehoben werden. Im April 1972 konnte der Betrieb dann aufgenommen werden. Allerdings musste die Anlage nach einem Wasserleitungsbruch im Winter 1972/73 vorübergehend wieder geschlossen werden. Die erste Polizeimeldung über einen Unfall beim Rastplatz findet sich in der «Volksstimme» vom 19. Februar 1976.

Der «Stoppsack» auf der A2 ist weg

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