Goldrausch im General-Sutter-Dorf
09.06.2020 Bezirk Sissach, Rünenberg, Wirtschaft, LandwirtschaftKathrin und Markus Vogt überzeugen mit ihren Weinen
Goldmedaillen für den «Fein Ùùrig Pinot Noir» und den «Marc de Rînebourg» der Rünenberger Weinbauern Kathrin und Markus Vogt. Mit diesen Auszeichnungen beweisen die beiden, dass sich der Baselbieter Wein nicht zu verstecken ...
Kathrin und Markus Vogt überzeugen mit ihren Weinen
Goldmedaillen für den «Fein Ùùrig Pinot Noir» und den «Marc de Rînebourg» der Rünenberger Weinbauern Kathrin und Markus Vogt. Mit diesen Auszeichnungen beweisen die beiden, dass sich der Baselbieter Wein nicht zu verstecken braucht.
Heiner Oberer
Spricht man in Rünenberg von Gold, fällt früher oder später der Name General Sutter. Der Schweizer Kaufmann, Johann August Sutter mit bürgerlichem Namen, war in Kalifornien Grossgrundbesitzer. Bei seinem Sägewerk wurde im Jahr 1848 Gold gefunden, was den kalifornischen Goldrausch auslöste.
Jetzt müssen die Rünenberger aber umdenken. Die Rebbauern Kathrin und Markus Vogt haben nämlich im Heimatort von General Sutter einen weiteren Goldrausch entfacht. Diesmal aber nicht beim Schürfen von Gold. Ihr «Fein Ùùrig Pinot Noir», Jahrgang 2017 und 2018, und der «Marc de Rînebourg» wurden nämlich mit Gold geehrt.
Kathrin Vogt strahlt. «Wir sind stolz auf die Auszeichnungen. Es zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind», sagt sie. «Dass gleich zwei unserer Weine an der diesjährigen «Frankfurt International Wine Trophy», wo über 3000 Weine aus 50 Ländern bewertet werden, mit Gold geadelt wurden, ist für mich und unser Team die Bestätigung der geleisteten Arbeit im Rebberg», doppelt Markus Vogt nach.
Das Tüpfelchen auf dem i sei aber die Goldauszeichnung für den «Marc de Rînebourg» und den «Fein Ùùrig Pinot Noir» 2018 am diesjährigen «Concours International de Lyon», sagt Markus Vogt. «Inmitten grosser Namen aus dem Burgund und dem Bordeaux unseren Pinot Noir aus Rünenberg stehen zu sehen, macht mich wirklich stolz.»
Brennen, die wahre Passion
Aber nicht nur die Medaillen sind für die beiden wichtig. Man tue auch etwas für die Region und verbessere das Image der Baselbieter Weine, ist der Rünenberger Weinbauer überzeugt. Seit rund vier Jahren bewirtschaften Vogts die Reblagen «Allersegg» und «Kirche» in Gelterkinden. Ihr Ziel: Die Trauben sollen möglichst unverfälscht und naturbelassen in die Flasche kommen. Darum auch der etwas ausgefallene Name «ùùrig». Ein alter Baselbieter Ausdruck für rein oder unverdünnt.
Gekeltert werden die prämierten Weine, neben einem Rosé, einem Kerner, einem Riesling x Sylvaner und einem Vin Mousseux Brut aus Dornfelder-Trauben, von Ulrich Bänninger vom Weingut Tschäpperli in der Aescher Klus. Zusätzlich ist Markus Vogt Mitglied des Vereins «Syydebändel», der sich zum Ziel gesetzt hat, die Weinqualität zu verbessern und eine bekannte Weinmarke für die Region zu schaffen.
Eine weitere Herzensangelegenheit von Markus Vogt ist das Brennen. Im eigenen, kupfernen Brennhafen entstehen so edle Destillate wie drei verschiedene Kirschbrände, Apfel, Holunderblüte oder Quitte und der prämierte «Marc de Rînebourg» (Rünenberg), destilliert aus Trester von Pinot-Noir-Trauben der beiden Rebberge in Gelterkinden. «Meine wahre Passion ist das Brennen. Es ist beruhigend, dem feinen Strahl des fertigen Destillats zuzusehen, wenn es langsam in den Kessel rinnt», erklärt Markus Vogt.
Für das Ehepaar bedeuten die Auszeichnungen seiner Produkte nicht nur Werbung. Markus Vogt sagt es so: «Die Medaillen zeigen, dass die Baselbieter Weine ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen müssen. Wenn man mit Leidenschaft und Liebe zu Werke geht, stimmt das Endprodukt.» Das töne einfach, bedeute aber, dass man im Rebberg und im Keller sorgfältig arbeiten müsse.
Der Eindruck bestätigt sich bei der Degustation des «Fein Ùùrig» 2018. Ein kräftiger Bursche mit seinen 14,5 Volumenprozenten Alkohol. Ein Wein mit Tiefgang und Rasse, der nichts mehr mit herkömmlichem Landwein gemein hat.
Vogt Weine, Hauptstrasse 6, Rünenberg, Tel. 061 981 44 54, vogtweine.ch