Abbruch zum Aufbruch - der "Sonne" entgegen
11.06.2020 Bezirk Sissach, SissachIm Herbst 2021 soll das Traditionshaus wiedereröffnet werden – wir blicken zurück und nach vorne
1534 wurde das stattliche Wirtshaus gegenüber der «Wacht» zum ersten Mal erwähnt. Somit ist die «Sonne» die älteste noch existierende Gaststätte Sissachs. Gegen 500 Jahre hat sie ...
Im Herbst 2021 soll das Traditionshaus wiedereröffnet werden – wir blicken zurück und nach vorne
1534 wurde das stattliche Wirtshaus gegenüber der «Wacht» zum ersten Mal erwähnt. Somit ist die «Sonne» die älteste noch existierende Gaststätte Sissachs. Gegen 500 Jahre hat sie allen Stürmen getrotzt. Jetzt erhält sie neuen Glanz. Ein Rundgang über die Baustelle mit Besitzer Michele Linsalata und ein Blick zurück.
Heiner Oberer
Gross war die Aufregung Anfang 2019, als in Sissach die Meldung die Runde machte, die «Sonne» werde geschlossen. Gemach. Es wäre nicht das erste Mal, dass das älteste noch bestehende Gasthaus in Sissach die Pforten schliesst. Im Jahr 1860 wurde nämlich das Wirtschaftspatent nicht mehr eingelöst und die Gaststätte blieb bis 1885 – für ganze 25 Jahre – geschlossen. Das Gebäude wurde umgebaut und es entstanden zwei zusammenhängende Besitze. Die Wirtschaft blieb im östlichen Teil erhalten und wurde zusätzlich durch einen Metzgerladen erweitert. Das Schlachthaus, das nun vor wenigen Tagen der Baggerschaufel zum Opfer fiel, kam stirnseitig an die neue Bahnhofstrasse zu stehen.
Michele Linsalata, Eigentümer und Investor der «Sonne» seit dem 1. Januar 2018, lacht und sagt: «Nein. Die ‹Sonne› bleibt definitiv keine 25 Jahre geschlossen.» Spätestens im Herbst 2021, wenn das ehrwürdige Gasthaus und Hotel die aufwendige Renovation überstanden habe, würden die Pforten wieder für Gäste geöffnet. Das sei wichtig, handle es sich beim Umbauprojekt doch um eine Herzensangelegenheit, das er aber nur mit der Unterstützung seiner Ehefrau Adriana und Tochter Chiara stemmen könne.
Gewirtet wurde schon zuvor
Urkundlich wird die «Sonne» im Jahr 1534 als «Hus und hofstatt so genannt die herberg zur Sonnen und die Schüren oben dran am Sissachbach» in alten Berichten zum ersten Mal erwähnt. Zu dieser Zeit diente sie sogar den gnädigen Herren Landvögten als Absteigequartier. Die «Sonne» ist aber nicht die älteste Wirtschaft in Sissach. Walter Schaub (1885–1957), Sekundarlehrer, Sprachund Heimatforscher und ehemaliger Baselbieter SP-Ständerat, beschreibt in der Broschüre «Die Flurnamen von Sissach» die Ursprünge der Sissacher Gastronomie wie folgt: «Die älteste Wirtschaft in Sissach war die Herberge, die in den Jahren 1276 und 1337 erwähnt wird. Das Herbergsrecht lag in der Regel in den Händen der Grundherrschaft. In der Mitte des 15. Jahrhunderts hatten es in Sissach die Herren von Eptingen inne. Nach einer Urkunde von 1289 besass Gottfried von Ifental die niedere Gerichtsbarkeit und die Tavernin (Taverne), die von einem Cunrat Huber geführt wurde.»
Somit kann davon ausgegangen werden, dass dieser Cunrat Huber der erste bekannte Wirt in Sissach war. Später wurde Götz Heinrich von Eptingen Besitzer jener Taverne (das «Rote Haus»). Da Herberge und Taverne wohl das Gleiche bedeuten, ist anzunehmen, dass das historisch belegte «Rote Haus» lange Zeit die einzige Wirtschaft im Dorf war. Schaub vermutet die älteste belegte Taverne an der Rheinfelderstrasse: «… das ‹Rote Haus› gegenüber der Schleifebrücke an der Rheinfelderstrasse, entstanden in keltischer oder römischer Zeit, war der uralte Vorläufer unserer Gasthöfe, kenntlich gemacht durch den roten Anstrich. Dieser Dorfteil mit Mühle und Kirche ist als der ursprüngliche Kern von Sissach anzusehen.»
«Nein», erklärt Michele Linsalata, «die ‹Sonne› erhält keinen roten Anstrich.» Das Farbkonzept sei, in Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege, bereits genehmigt. Er wolle aber an dieser Stelle die Katze noch nicht aus dem Sack lassen, sagt er. «Die Zusammenarbeit mit der kantonalen Behörde war sehr konstruktiv», sagt Linsalata beim Rundgang in der «Sonne» über knarrende Bretter, staubige Böden, vorbei an unverputzten Wänden, aus denen die frisch verlegten Elektroleitungen wie die Fangarme von Kraken ragen. Die Spezialisten der Denkmalpflege hätten gehofft, auf Altertümer zu stossen, sagt Linsalata weiter. «Ausser Mauerresten, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert, sind aber keine nennenswerten Funde zutage gefördert worden.»
Bei einzelnen Gelegenheiten wuchs die Wirtschaft zur Sonne über die Bedeutung eines dörflichen Gasthauses hinaus und wurde zum allgemeinen politischen Mittelpunkt, schreibt Fritz Hodel-Gisin (1913 – 1987) in der «Chronik des Gasthauses zur Sonne in Sissach 1534 bis 1986». So bei den circa zwölf Landsgemeinden, die in Sissach während des Rappenkriegs 1591 – 1594 abgehalten wurden, als das Volk gegen die Erhöhung der Fleisch- und Weinpreise aufbegehrte. Als Auslöser galt der Beschluss des Rats vom 18. Januar 1591, die indirekte Steuer auf den Weinkonsum, das Weinumgeld, durch die Umwandlung von einer ehemals fixen in eine vom Weinpreis abhängigen Abgabe zu erhöhen.
Marodierende Burschen
Im Jahr 1592 liessen die Oberen der Stadt Basel zahlreiche Burschen vom Land verhaften. Der damalige Wirt der «Sonne» rapportierte die Namen der Rädelsführer nach Basel: unter anderen Jakob Ranfft aus Rickenbach, Friedli Nebiker aus Häfelfingen, Fritz Im Hof aus Wintersingen und Lusthans aus Zeglingen. Sie hatten, als sie von der Landsgemeinde von der Schafmatt heimkamen, bei Jakob von Arx in Sissach gezecht. Walter Schaub schreibt dazu: «Im Schützenhaus zu Sissach (kl. Allmend) waren die Begehren der aufständischen Bauern an die gnädigen Herren aufgestellt worden, und einige Tage später fand ein Volksauflauf statt, wobei die Menge den stadttreuen Amtspfleger Joh. Jak. von Arx in seinem Wirtshaus z. Sonne gefangen nahm und Küche und Keller leerte.»
Die Zeiten, wo marodierende Burschen Keller und Küche plündern, sind wohl vorbei. Linsalata nickt und sagt, dass der «Sonnen»-Stammtisch in früheren Zeiten schon eine gewisse Bedeutung für die politische Meinungsbildung in Sissach gehabt habe. Darum sei im bestehenden Restaurant, das sanft renoviert und mit einer offenen Satellitenküche versehen werde, auch wieder ein Stammtisch geplant: «So ist die politische Meinungsbildung weiterhin gewährleistet.»
Die Pest. In den Jahren 1628 – 1634 wütete auch in Sissach der Schwarze Tod und raffte einen Grossteil der Bevölkerung dahin. Die vielen Toten mussten ausserhalb des Friedhofs begraben werden, weil auf dem Kirchhof kein Platz mehr war. Während der Pest kamen auch die sogenannten Pestsärge mit Schiebeboden zur Anwendung. So konnten die gleichen Särge mehrmals verwendet werden.
«Ghüftigi Plättli»
Der Neid. Im Jahr 1697 wehrte sich der «Sonnen»- Wirt Hieronymus Reich mit dem «Löwen»-Wirt Heinrich Jenny (der «Löwen» wird 1608 erstmals erwähnt) gegen den neuen Konkurrenten Heini Hofmann. Letzterer hatte bei der Obrigkeit in Basel ein Gesuch eingereicht zum Führen einer Maien- oder Tavernenwirtschaft, mit der Begründung, dass die beiden bestehenden Wirtschaften allgemein gesalzene «Uerten» (Rechnungen) machen. Die beiden parierten diese Anschuldigung mit einem Schreiben an die hochlöbliche Obrigkeit und erwähnten darin, «dass es eben Sissacher gäbe, die gern gut essen und trinken und ghüftigi Plättli wollen aufgetischt haben, wenn aber die Rechnung gemacht werde, weidlich schimpfen und aufbegehren», schreibt Fritz Hodel in der «Sonnen»-Chronik.
Auf die Frage, ob in der «Sonne» dereinst auch «ghüftigi Plättli» aufgetragen werden, antwortet Michele Linsalata mit einem herzhaften Lacher. «Wir planen ein abwechslungsreiches gastronomisches Angebot. Ob das auch ‹ghüftigi Plättli› beinhaltet, kann ich jetzt noch nicht sagen», sagt Linsalata. Im den Gewölbekellern sei eine Bar, eine Smokers Lounge mit einem ausgesuchten Whisky-Sortiment und ein Raclette- und Fonduestübli geplant. Im Hoteltrakt entstehe ein neues, modernes Restaurant mit der dazugehörigen Küche. Die Gaststube, mit einer zusätzlichen kleineren Küche und das «Sonnenstübli» bleiben bestehen.
Ein Brandstifter geht um
Auch von Schicksalsschlägen blieb die «Sonne» nicht verschont. Im Jahr 1897 brannte die westlich an die «Sonne» angebaute Scheune mit Stall beinahe vollständig nieder. Fritz Hodel beschreibt die Brandkatastrophe und den Übeltäter wie folgt: «Kurz vorher hatte die Mühlescheune das gleiche Schicksal erlitten. Rieders aus der Mühle hatten in der Folge ihr Vieh im Sonnenstall untergebracht. Der Verdacht einer ‹z’Leidleberei› verdichtete sich. Doch der Müller gab in den umfangreichen Untersuchungen zu verstehen, er hätte mit keinem seiner Angestellten, die sich bei der Einvernahme allesamt mit einem Alibi ausweisen konnten, irgendwelche Differenzen gehabt. Die Unruhe in Sissach wuchs, als im Januar 1898 versucht wurde, auch beim Kaminfeger Gunzenhauser einen Brand zu legen. Erst zwei Jahre später kam die Sache an das Tageslicht. Nach einem Brand in Trogen wurde der aus dem Württembergischen stammende Georg Schuler verhaftet und als Brandstifter überwiesen. Der Pyromane gestand, vorher in Gams und Mühlehorn und zuallererst in Sissach die Brände gelegt zu haben. Schuler war an allen diesen Orten Müllerknecht gewesen, so auch bei Rieders in der Mühle bis 26. März 1898.»
«Natürlich ist die renovierte ‹Sonne› mit einer modernen Brandmeldeanlage ausgestattet», versichert Michele Linsalata. Neben 19 Hotelzimmern und einer Arztpraxis im Neubau auf der Rückseite der «Sonne» sei geplant, Altersresidenzen zur Miete anzubieten. «Nur mit diesem Mix, Restaurationsbetrieb und Wohnungen, lässt sich der Betrieb rentabel bewirtschaften», sagt der Investor. «Mit nur einem Restaurant- und Hotelumbau hätte ich bei den Banken wohl einen deutlich schwereren Stand gehabt.»
Ob sich bereits der gebürtige Frenkendörfer und in Sissach eingebürgerte Nikolaus Gerster-Oberer (1738–1808) mit Banken herumschlagen musste, ist nicht überliefert. Wohl eher nicht, galt er doch als der damals reichste Bürger von Sissach. Er war «Sonnen»-Wirt, Besitzer der Mühle und des herrschaftlichen Hauses zum Sonnenberg, dessen Name auf seine Gastherberge zur Sonne Bezug nahm. Sein Landbesitz konnte sich ebenfalls sehen lassen. Die «Sonne» war fast das ganze 18. Jahrhundert im Besitz der Familie Oberer. Der Letzte war Daniel Oberer-Buess (1718 – 1802). Von ihm kam die «Sonne» anschliessend auf den oben beschriebenen Schwiegersohn Nikolaus Gerster-Oberer.
In den ersten Jahren nach 1800 wurde der grosse Besitz unter Nikolaus Gersters Söhnen Daniel (1765 – 1850) und Niklaus Gerster-Meyer 1770 – 1892) aufgeteilt. Niklaus übernahm die «Sonne» mit den verschiedenen, dazugehörenden Gebäuden. Bruder Daniel, Unterstatthalter und Grossrat, war von da an Besitzer der Mühle und der Liegenschaft Sonnenberg. Im Jahr 1820 liess Niklaus Gerster-Meyer das Nebengebäude mit Tanzboden (heute Heimatmuseum, Museum der Bürgergemeinde Sissach) um ein Viertel erhöhen.
Michele Linsalata ist sich bewusst, dass es nicht einfach wird, einen geeigneten Pächter für die «Sonne» zu finden. «Ich bin kein Gastroprofi», sagt er, «aber ich bin überzeugt, dass es für einen passionierten Gastronomen mit der nötigen Ausbildung eine tolle Aufgabe sein muss, die ‹Sonne› zu neuem Glanz zu führen.» Noch sei aber keine Entscheidung gefallen, wer in Zukunft das Gasthaus an der Sonnenkreuzung führen werde.
Baselfreundliche Gesinnung
In den Trennungswirren von Stadt und Land gelangte der damalige «Sonnen»-Wirt Jakob Gysler-Gerster, der das Gasthaus von 1830 bis 1832 führte, zu zweifelhafter Berühmtheit, wie Fritz Hodel in der «Sonnen»-Chronik schreibt: «Wegen seiner baselfreundlichen Gesinnung wäre er beinahe erschossen worden. Er musste mit seiner Familie Hals über Kopf nach Basel flüchten, wo er dann ständigen Wohnsitz nahm.»
In den Jahren 1885 bis 1887 scheint die Wirtschaft Sonne nur noch als Schenke betrieben worden zu sein: «Der Besitzer Nikolaus Gysler bezahlte 150 Franken als Patentgebühr. Dies ist, verglichen mit den damals besser rentierenden Tavernen von Sissach (Löwen, Eidgenossen und Bären), ein verhältnismässig kleiner Aufwand.»
Jakob Mangold-Spinnler, der laut Wirteverzeichnis von Baselland in den Jahren 1887 und 1888 als «Sonnen»-Wirt aufgeführt ist, war der Mann, der das «Haus am Bach» um die Jahrhundertwende von der «Sonne» löste und dieses an Johann Rudolf Gunzenhauser, Begründer der heutigen J. & R. Gunzenhauser AG, verkaufte.
Beim Rundgang mit Michele Linsalata fällt auf, mit welcher Begeisterung er hinter dem ambitiösen Bauprojekt steht. Leidenschaft, gepaart mit italienischem Flair, treibt ihn an: «Wenn ich mir vorstelle, wie die ‹Sonne› dereinst aussehen wird, wird es mir wohl ums Herz», sagt er. Schliesslich sei die «Sonne» ein Wahrzeichen von Sissach, und das gelte es zu bewahren.
Nur gute Kleidung
Nach turbulenten Jahren mit verschiedenen «Sonnen»-Wirten kauft das kinderlose Ehepaar Jean Grieder-Frauchiger im Jahr 1903 Wirtschaft und Metzgerei zur Sonne. Sie führten den Betrieb über 42 Jahre mit Erfolg und verhalfen ihm zu einem gutbürgerlichen Klima. Nur gutbürgerliche Leute waren im Lokal gern gesehen. Fritz Hodel weiss in diesem Zusammenhang von zwei köstlichen Episoden zu berichten: «Ein rechtschaffener Handwerker, der einige Wochen im Hause arbeitete, verliebte sich in die hübsche Serviertochter. Selbstverständlich wollte er auch während der Mittagszeit in ihrer Nähe sein. Dies durfte allerdings nur geschehen, wenn er sich die Mühe nahm, für den Aufenthalt im Restaurant nicht in Überkleidern, sondern mit sogenannten ‹anständigen Kleidern› zu erscheinen.»
Eine andere, ebenso typische Begebenheit: «Ein angesehener Sissacher Baugeschäftsinhaber, der in der ‹Sonne› seinen Stammsitz hatte, belohnte drei seiner Zimmerleute, die eine gute Arbeit geleistet hatten, mit einem warmen Abendimbiss in der ‹Sonne›. Er selbst kam anschliessend auch in die Gaststube und bezahlte noch zusätzlich Getränke. Die Arbeiter waren natürlich guter Laune und fröhlich, als so um acht Uhr abends die Wirtin mit der Bemerkung zu ihnen trat, sie seien jetzt lange genug hier gewesen und sie möchten doch so gut sein und das Haus verlassen.»
Er glaube nicht, dass die kommenden Gäste der «Sonne» sich beim Eintreten einer Kleiderkontrolle unterwerfen müssen. «Das Haus steht für alle offen», stellt Linsalata klar. Die «Sonne» gehöre zu Sissach, zu den Sissachern. Halt so etwas wie ein Kulturgut.
Eine Ära beginnt
Im Jahr 1945 kaufte der seit 1966 in Sissach eingebürgerter Franz Lüdi (1920 – 2006) die Wirtschaft und Metzgerei zur Sonne, also die östliche Hälfte des Gebäudes. Zusammen mit seiner Ehefrau Gertrud «Trudi» Lüdi-Walliser wirten die beiden 35 Jahre erfolgreich auf der «Sonne». Fritz Hodel beschreibt in der «Sonnen»-Chronik den neuen «Sonnen»-Wirt unter anderem wie folgt: «… er verstand es, durch sein konziliantes Wesen, gepaart mit einer vorzüglichen Bedienung in Metzgerei und Wirtschaft, in wenigen Jahren die Räumlichkeiten der ‹Sonne› zur beliebten Gaststätte aufzubauen …»
Im Jahr 1980 verkaufen Franz und Trudi Lüdi-Walliser die «Sonne» samt Umschwung und dem Haus am Bach an den Schwiegersohn René Girod-Lüdi, der sich im Jahr 1968 mit Tochter Doris Lüdi verheiratet hat. Im gleichen Jahr wurde auch der Metzgerladen aufgehoben und im frei werdenden Raum das heimelige «Sunnestübli» eingerichtet. «Auch das junge Ehepaar», wie Hodel weiter schreibt, «versteht es vortrefflich, das zur Tradition gewordene Cachet im klassischen Stil des elterlichen Familiengeistes weiter zu pflegen».
Anfang 2019 geht auch diese Ära zu Ende, nachdem Chantal, die Tochter von René und Doris Girod und ausgebildete Köchin, den Betrieb ein paar Jahre weitergeführt hat.
Der Hausherr schaut auf die Uhr. Der Rundgang ist beendet. Michele Linsalata muss zu einem weiteren Termin. Schaut man sich um, kann man es sich nicht vorstellen, dass im Herbst 2021 die «Sonne» eröffnet wird. Er klopft sich den Baustaub von den Schuhen: «Muss!» Sagt es und eilt von dannen.
Weitere Informationen unter www.sonne-sissach.ch.
Quellen: Chronik des Gasthauses zur Sonne in Sissach 1534 bis 1986, Fritz Hodel, Sissach; «Die Flurnamen von Sissach», Walter Schaub; Heimatkunde, Sissach; «Volksstimme», Sissach, Historisches Lexikon der Schweiz.
Der Artikel erhebt nicht den Anspruch, alle Ereignisse in der rund 500-jährigen Geschichte der «Sonne» zu dokumentieren.